Monate: Dezember 2011

Neujahrsgruß im JW Marriott Bogotá

Der letzte Tag 2011 und unserer Reise {DIARY}

Abreise – aber wenigstens komfortabel. Denn wir haben den Flieger nach Bogotá gewählt. Nach dem Frühstück lassen wir uns in das ca. 30 km Rio Negro zum Flughafen fahren. Noch weiter kann eine solche Stadt nicht ihren Flughafen bauen. Aber interessant ist es schon zu sehen, wie die Medellinos ihren Samstagmorgen verbringen – nämlich radelnd. Die Capital de la Montaña liegt von hohen Bergen umgeben im Aburro-Tal. Zahlreiche Rennradfahrer und Mountainbiker zieht es morgens um 8 Uhr auf die Berge, nur um dann wieder nach unten zu fahren. Nach 45 Minuten erreichen wir den Flughafen und begeben uns sofort an den Schalter. Die Dame von Avianca hat eine super Idee. Wir könnten, wenn wir wollten, doch den Flieger um 9.30 Uhr anstatt um 10.30 Uhr nehmen. Natürlich wollen wir und so ziert unsere Boardingkarte nun die Flugnummer des 9.30 Uhr-Fliegers. Darüber freuen wir uns sehr. Doch die Freude bleibt nicht lang. Denn kaum haben wir die Kontrollen passiert und stehen am Gate, sehen wir, dass hier noch lange nicht geboardet wird. Unser Flugzeug steht zwar …

Medellin, Botero Plaza

Medellin – Boteros Kampf gegen die Hässlichkeit {DIARY}

Ein Tag in Medellin. Da wir im In-Viertel Poblado wohnen, wollen wir heute mal einen Ausflug in die Innenstadt machen. Ich sage schon bewusst nicht „Altstadt“, denn alte Baustruktur erwarte ich nicht so wirklich. Aber wenigstens ein bisschen Kunst, kommt doch Kolumbiens bekannter Künstler Botero aus Medellin und hat der Stadt viele Skulpturen geschenkt, die nun u.a. den Plaza Botero zieren. Das soll auch unser Ausgangspunkt im Zentrum sein. Der Weg hierhin führt schon eher durch Handwerksecken. Aber es kann ja noch schön werden, denn wir sind schließlich in Kolumbiens Wirtschaftsmetropole Medellin. Doch geht unser beider Kinnklappe runter, als wir bereits auf dem Plaza ankommen, ohne es großartig zu bemerken. Dieser Platz hat zwar Palmen, Parkbänke, Straßenverkäufer etc., was er aber nicht hat, ist ein schöner, säumender Rand. Hässlichkeit à la Cali schlägt uns entgegen. Sind wir einfach Bogota verwöhnt mit seiner schönen Altstadt der Candelaria? Oder erwarten wir zu viel, nach den süssen Ortschaften und Kleinstädten? Kein Wunder, dass Botero nicht zu schönen, schlanken Motiven mit Pinsel und Farbe griff. Der Platz ist voller …

Guatapé

Wasserspaß in Guatapé {DIARY}

Ein ruhiger Ort verspricht viel Erholung und somit auch Schlaf. Das sollte eigentlich unsere vorletzte Nacht auf dem Land sein, der nur noch Städteaufenthalte folgen. Sie ist jedoch die letzte. In Medellin schläft man auf jeden Fall erholsamer als im El Encuentro. Zunächst herrschte ab 23 Uhr zumindest in unserem Haus Ruhe, nur um gegen 2 Uhr dann richtig laut zu werden, als unsere Zimmernachbarn angeheitert heimkamen und stundenlange Gespräche nebenan führen mussten. Um 4 Uhr wurde aus dem Hauptraum dann richtig laut gegrölt und gesungen. Alles nicht schlimm, ich kann ja ausschlafen, dachte ich mir. Aber so dachten nicht die lieben Bauarbeiter, die punkt 7 Uhr aufschlugen, ihr Radio aufdrehten und drauflos hämmerten. Da helfen auch Ohropax nicht mehr. Wir gingen rüber ins Haupthaus, denn hier herrschte Stille. Man hatte verpasst, uns den Code für die Tür mitzuteilen. So klopften und klingelten wir, aber vergeblich. Alles schlief inzwischen um 8.30 Uhr seeelenruhig. Dieses Backpackerleben macht mich wahnsinnig und vor allem noch dann, wenn die Besitzer genau solche Schnarchnasen sind. Als wir später endlich in …

Radtour zum Piedra del Peñol

Guatapé & Radtour zum Piedra del Peñol – Tausend kleine Inseln und ein Fels {DIARY}

Am Morgen nehmen wir uns nach dem schönen Frühstück im Hotelgarten ein Taxi zum Terminal Norte. Wir kommen um 9.35 Uhr am Schalter an und um 9.45 Uhr fährt unser Bus ab. Das ist mal flüssig, ohne daß wir das wussten. Leider ist das Wetter fast ebenso flüssig, denn inzwischen beginnt es zu schütten. Das ist ja das optimale Wetter, um ins Medelliner Umland zu fahren. Die Straße ist auf dem ersten Teilstück super – ist ja auch die Trasse nach Bogota. Nach einer Stunde windet sich die Straße wieder schmaler und serpentinenartig um die Berghänge. Auch Kneipen und Unterkünfte sieht man nun öfter. Die Landschaft ist idyllisch und topt alles, als wir endlich den Blick über den riesigen gefluteten Teil der Landschaft erhaschen. Mich erinnert die Region um Guatapé an den Lake Bunyoni in Uganda. Eine riesige Seenlandschaft, aus der tausend kleine Hügelinseln herausragen. Wir sind sofort fasziniert. Inzwischen hat auch der Regen aufgehört uns es klart langsam auf. Wir nehmen uns ein Mototaxi zum El Encuentro. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, aber …

Medellin

Medellin – Nächtigen wie Celia Cruz {DIARY}

Ein Reisetag steht bevor. Daher sitzen wir als erstes am Frühstückstisch. Um 7.50 Uhr fährt unser Bus nach Pereira ab. Auf dem Plaza an der Haltestelle treffen wir noch eine ältere deutsche Rentnerin, die vor 9 Jahren ihre Wohnung aufgegeben hat und seitdem um die Welt reist. Auch sie steuert Medellin an. Nach Pereira selbst brauchen wir nur eine Stunde. Auf der Fahrt dahin sieht man nich einmal, wie modern und sauber die Orte der Kaffeeregion sind. Berge lassen wir nicht hinter uns, sondern stehen uns auch noch zur Genüge bevor. Eine Dreiviertel Stunde Aufenthalt in der moderneren Kaffeestadt Pereira (verglichen zu Armenia) folgen. Lars geht schon in den früheren Bus und fährt um ein Haar auch mit dem ab, wäre ich nicht gerade da noch auf Toilette gewesen und der Irrtum dadurch aufgeflogen. Unsere Busfahrt soll angeblich nur 5 Stunden dauern, aber schnell werden es fast 8 Stunden, die ich mich durch die Berge quäle. Am Anfang kann ich die Natur noch genießen, die hohen Berge und den Rio Cauca, der in einer hohen …

Salento, Ausritt

Der Ausritt – Salento {DIARY}

Den zweiten Weihnachtsfeiertag beginnen wir noch gemächlicher als die letzten Tage. Heute haben wir uns eine Reittour vorgenommen, die man aber auch später am Tag beginnen kann. Und so setzten wir uns mittags beim besten Regenwetter auf die Pferde. Wir waren zu fünft mit Alvaro, unserem Guide. Das erste Stück war dasselbe, das wir bereits zur Kaffeetour gelaufen waren, doch an der Bank ritten wir nicht den steilen Hang hinab, sondern folgten der Straße, an der sich weitere Farmen und Kaffeefelder befanden. Es begann nun richtig zu schütten und zum Glück war jedes Pferd mit einem Regenponcho ausgestattet, auch wenn ich diesen viel zu spät zu greifen bekam. Denn zunächst war ich ziemlich mit mir und dem Pferd beschäftigt. Es wollte immer nur fressen. Somit bewegte es sich permanent zu den nächsten Grasbüscheln, anstatt wie die anderen Pferde geradeaus zu traben. Das machte mich kirre. Dann galopppierte es mal und ich wollte es stoppen, aber es reagierte nur pissig, als ich beide Zügel zog. Also Pferd und ich wollten einfach keine Einheit werden. Irgendwann hatte …

Cocora mit Wachspalmen

Merry Christmas in Salento und Cocora {DIARY}

Heute ist also auch im La Serrana Weihnachten angekommen, und brav sagen wir alle merry Christmas. Was fangen wir mit einem solch amazing Christmas-Tag an? Wir frühstücken wieder mal fast allein in der schönen Serranaküche. Die Holländer sind uns bereits begegnet, als sie auf dem Weg runter ins Dorf waren, um nach Cocora zu fahren. Wir müssen es bis 10.30 Uhr schaffen, sonst fährt nichts mehr dahin. Aber noch liegen wir gut im Plan, bis… ja bis das Klo verstopft ist. Als ich rausgehen will, um einen Stock zu suchen, fällt die Tür zu und der Schlüssel liegt natürlich drin. Leider sind die Wege jetzt immer lang, und so müssen immer über 300 m rüber zum Haupthaus und zurückgegangen werden. Die Zeit verstreicht wie im Flug und gegen 10.15 Uhr kommen wir endlich los. Eigentlich braucht man mindestens 20 Minuten ins Dorf, aber wir schaffen es fast auf die Minute genau zu 10.30 Uhr zum Plaza, auf dem die Willys (Jeeps) parken. Und wer kommt um die Ecke? Auch die Holländer kommen erst jetzt mit, …

Salento, Kaffeetour mit Pedro

Salento – Kaffeefarm mal anders {DIARY}

Inzwischen bin ich schon etwas genervt von dem jungen amerikanischen laissez-faire-Feeling, das hier im La Serrana herrscht. Der Altersdurchschnitt liegt weit unter 25 Jahren und so wird auch gern die halbe Nacht das Haus zusammengeschrien. Dumm, wenn das eigene Doppelzimmer direkt hinter dem Aufenthaltsraum liegt. Dafür zahlt man dann 70.000 Pesos. Der Look im Internet ist vielversprechender, als das, was man hier bekommt. Auch beim Frühstück gibt’s nun mal Hosteltypisch nur Eier und ein Brötchen umsonst. Ansonsten kostet alles extra. Als wir uns mit einem holländischen Pärchen unterhalten, erzählen sie uns von einem zweiten Haus in 300 m Entfernung, das nur drei Zimmer hat. Natürlich versuchen wir nun dahin umzuziehen und schaffen es zum Glück auch. In dem Zweithaus seien nur ältere Leute, sagte man uns. Wir erwiderten, man habe uns bei der Reservierung nicht nach unserem Alter gefragt und außerdem, wie alt sehen wir denn bitteschön aus? Wie 20? Danke für das Kompliment, aber ganz nehme ich das ja nicht ab. Unsere „Kaffeetour“ scheinen wir mit den einzigen Nicht-Europäern durchzuführen – zwei ältere Koreanerinnen …

Salento

Salento – Zuckerrohr und Berge {DIARY}

Wir sind gegen 10.30 Uhr am Busbahnhof und kommen noch vor 11 Uhr los. Wie hässlich ich auch Cali fand, so schade ist es doch, nun schon wieder weiter zu müssen, denn das Klima war doch ganz schön. Aber Weihnachten naht und so bewegen wir uns auf unser Ziel zu, an dem wir die Feiertage verbringen – zurück in die Berge nach Salento. Die Ausfahrtstraße ist nahezu militärfrei – wir scheinen uns im sicheren Gebiet zu bewegen. Erstaunen tut es uns trotzdem. Stattdessen weit und breit Zuckerrohrplantagen. Dort, wo die Zuckerrohrplantagen durch Kaffee abgelöst werden, sind wir am Ziel. Die Fahrt nach Armenia dauert nahezu 4 Stunden. Ein Großteil ist der Geschwindigkeitsbegrenzung im Kleinbus geschuldet. Hier befindet sich ein Tachometer, das beim Überschreiten der 80 h/km-Marke immer laut piepst. Als wir Buga passiert haben, schaltet der Busfahrer dieses Gerät endlich aus und beginnt zu rasen. Ein Hinweisschild im Bus macht den Fahrgast darauf aufmerksam, Verstöße gegen diese 80 h/km-Marke zu melden. Wer möchte von uns aber nicht schnell am Ziel sein? In Armenia kämpfen wir uns …

Cali_3

Salsa in Cali {DIARY}

Den Morgen endlich mal in der Sonne auf der Dachterrasse relaxt genießen. So stellt man sich Urlaub vor. Leider ist das Kapitel Cali morgen bereits beendet. Aber heute verlebe ich wenigstens erst einmal noch einen heißen Geburtstag in der Salsahauptstadt Südamerikas. Das Hostel ist ziemlich angenehm mit seinem Gärtchen – und vor allem sind hier auch mal Ältere untergekommen, wenngleich auch schräge Persönlichkeiten. Der kleine komplexbeladene Franzose fickt sich durch den Tag und wie es den Anschein hat, auch durch die Stadt. Ein alkoholinfizierter ausgewanderter Schotte führt permanent Selbstgespräche, und wenn er nicht genug Aufmerksamkeit erhält, dreht er seine Blueslieder einfach mal auf Anschlag, damit auch ja jeder schaut. Ein ausgewanderter belgischer Türsteher ist die beste Kompanie für den Schotten – können Sie über ihre Erfahrungen in Brasilien fachsimpeln. Und der Schotte wiederum hält Obszöngespräche mit dem kleinen Franzosen – darüber, wie er seine Möhre zwischen die beiden knalligen aufpolierten Äpfel der Caleñas reiben soll und ergänzt, wo er alles noch hottere Frauen getroffen hat – richtig geile Mulattinnen. Ja, wenn man über all dieses …