Monate: April 2014

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Von Wiedersehen, Neuem und Streifschüssen

In keinem lateinamerikanischen Land sah ich je eine schönere Schlange, die sogar den Ansprüchen jedes Briten gerecht wird. Hier begegnete ich herzlichen, offenen Menschen, die auch einmal Umwege fuhren, nur um mir den Weg zu zeigen oder mich nach Hause zu bringen. In diesem Land besuchte ich zum ersten und einzigen Mal Maya-Ruinen – die Südlichsten, die es gibt. Hier legte ich auf einer wunderschönen karibischen Insel eine Tauchwoche ein, bis es für mich in die Dekompressionskammer ging. Hier schlief ich aber auch in einer meiner krassesten Unterkünfte, die ich in einem spooky Viertel von Tegucigalpa mit einem Russen und Ratten teilte, weil ich wieder einmal sparen wollte. Hier kam ich in den Posadas und Hostals auch mit zahlreichen Aushängen und Warnhinweisen in Berührung, die ich im Vorfeld ignoriert hatte. Der Inhalt war so erschreckend, dass ich von Wanderungen allein, wie ich es sonst gewohnt war, absah. Banden wie die Maras waren mir damals noch fremd – inzwischen kenne ich zahlreiche Dokus und Filme darüber. Dass ich um mein Wechselgeld von 20 EUR im Bus …

D

Uns gehts herrlich! Nach wie vor dümpeln wir mal mehr, mal weniger dahin. Wir haben kaum Wind, kaum Welle, dafür Temperaturen um die 40 Grad. Wir liegen mit kühlen Lappen auf der Stirn im Salon und können uns kaum bewegen. So langsam nähern wir uns dem Äquator und damit der ITKZ, den Kalmen, den Doldrums…

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Chile, das Land auf einem Pulverfass

Ich hätte es wissen müssen,  denn mein chilenischer Freund hatte es mir schon vorher gesagt. Eine Woche bevor ich nun endlich seine Heimat kennenlernen sollte, meinte er, dass in Santiago gerade die Erde bebe. Chile, das Land auf einem Pulverfass. Ich bin schon oft in Ländern herumgereist, in denen die Möglichkeit bestand, dass die Erde beben oder ein Vulkan ausbrechen könnte, aber ich hatte noch nie hautnah ein derartiges Erlebnis vor Augen. Die Erde lebt, sie bewegt sich, sie brodelt. Aber, wenn man in Deutschland lebt, könnte man manchmal denken, sie steht still. In Chile wurde ich eines Besseren belehrt. Es begann im Reserva Nacional Malalcahuello-Nalcas. Das Ziel unserer Wanderung sollte der Crater Navidad sein. Wir stapften durch Asche und erkaltete Lava. Auf einmal eröffnete sich uns ein Blick auf einen gewaltigen, kilometerlangen und sehr breiten erkalteten Lavastrom, der sich mit aller Gewalt durch die Landschaft walzte, als der Crater Navidad im Jahr 1988 zum letzten Mal Feuer spie. Alles Leben schob er davon, alle Bäume, alle Pflanzen, alles. Nichts blieb übrig. Ich blieb wie eine …

Tag 4

Uns gehts gut! Wir haben wenig Wind, mäßige Welle und viel Sonne. Die Reise wird wohl etwas länger als geplant dauern. Egal, wir genießen die Zeit in der blauen Unendlichkeit! Grandiose Sternenhimmel, Meeresleuchten und vier tote Kamikaze-Fische bislang an Deck. Fische sollten schwimmen und nicht fliegen. A propos Fisch- Smutje gibt sein Bestes, doch bisher…

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Laufen in Duesseldorf

Laufen in Düsseldorf entlang des Rheins

In den vergangenen Woche war ich mal wieder einige Tage in Düsseldorf unterwegs. Diesmal habe ich im Hyatt Regency im Medienhafen übernachtet. Beim Einchecken fragte ich nach Laufstrecken und umgehend wurde mir ein Flyer mit zwei unterschiedlichen Routen freundlich entgegen gestreckt. Laufen in Düsseldorf steht bei jedem Besuch der Stadt auf meinem Programm. Doch meine üblichen Laufstrecken starteten meist in Oberkassel oder Am Seestern und führten mich entlang des Rheins an Meerbusch vorbei. Je nach Tagesform suchte ich mir einen Wendepunkt, um dann entgegengesetzt den Rhein aufwärts entlangzulaufen, um bis auf den Medienhafen schauen können. Doch diesmal mit Startpunkt Medienhafen laufe ich in die entgegengesetzte Richtung und an der anderen Rheinseite – entlang des touristischen Herzens der Stadt, so dass es diesmal Abwechslung und neue Reize entlang der Strecke geben sollte. Da bei meiner Anreise nach 18 Uhr noch die Sonne schien, ging ich kurz ins Zimmer, zog umgehend mein Laufkleidung an und startet den sportlichen Teil des Tages. Folgende Sehenswürdigkeiten bzw. Highlights waren zum Beginn auf beiden Strecken identisch: Brücke „The Living Bridge“ mit Blick …

Piazza Popolo

Ein Mosaikstein der Geschichte

Seit einer Stunde sitze ich auf diesem Bahnhof irgendwo in der Poebene. Es ist Sonntag, die Sonne brennt und ich wünschte mich in ein Straßencafé, an das Meer oder in einen Park. Hauptsache Ankommen, einfach da sein! Warum müssen italienische Züge den Ruf von Unpünktlichkeit gerecht werden? Immer wieder rast ein Schnellzug durch den Bahnhof. Doch hier in Ferrara gibt es scheinbar keinen Grund, zu halten. Ohnehin gibt es von hier scheinbar nur zwei Ziele – Venedig und Bologna. Aus den stetig monotonen Ansagen höre ich immer wieder St. Lucia heraus. Mit einem langgezogenen tschschsch. Italienisch ist Musik und ich nehme mir in diesem Moment der Langeweile vor, Italien nach Melodien zu bereisen. Saint Lucia zählt mit Sicherheit dazu. Aber in diesem Moment will ich nur nach Ravenna, die Stadt, in der Dante seine letzte Ruhe fand. Doch den Anschlusszug habe ich verpasst. Eine weitere Stunde muss ich hier warten. Bänke sind auf diesem Bahnhof rar. Ich teile mir am Ende des Bahnsteigs eine Sitzgelegenheit mit einer Russin und einem zahnlosen Penner, der immer wieder …

Anker auf!

Um etwa 11h kapverdianischer Zeit haben wir den Anker gezogen und sind, begleitet von viel Getröte, aufgebrochen. Kürbis,Kartoffeln,Kräcker, Kohl, Kola und Karotten sind dabei. Und noch andere Sachen und vor allem viel Wasser, falls wir doch in einer Flaute hängenbleiben. Bis jetzt ist alles okay, wir werden ziemlich geschaukelt. Via Kurwelle von der INTI-22.04.2014 –…

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Marsaxlokk_Header

Bo(o)te der See – Bilder aus Marsaxlokk

Als wir auf die Bucht zufahren, kommt in die beige-hellbraune-Apricot Welt Maltas plötzlich Farbe. Die türkisfarbene Bucht, die sich am Ende der Straße auftut, ist gesät von zig kleinen Fischerbooten, die liebevoll in blaue, weiße, rote, gelbe und grüne Töne getüncht sind. Ein paar Touristen verlassen mit mir den lokalen Bus und laufen zielstrebig mit ihren Fotoapparaten an die Strandpromenade, um diese Boote, auch Luzzus genannt, für immer einzufangen. Es ist kein hektisches Getümmel, vielmehr versucht man sich, in die Ruhe dieses Ortes einzupassen und als unauffälliger Beobachter zwischen Meer und Land auf den Steg zu postieren. Ein paar Marktstände säumen die Promenade, auf der Tische und Stühle auffordern, länger als die Dauer eines Spaziergangs zu verweilen. Vom Café de Paris aus schaue ich den Fischern beim Knüpfen ihrer Netze zu. Ich habe das Gefühl, dass ich hier zum ersten Mal richtig zur Ruhe finde, dass ich endlich in Malta angekommen bin. In der Geschichte war Marsaxlokk der Haupthafen der Phönizier und Römer auf Malta. Die Bauweise der bunt bemalten hölzernen Fischerboote geht möglicherweise auf die Phönizier …

Müsste gehen

Wie man geniessen kann, wenn man weiss, dass man geht, man müsste ständig geh´n, das müsste ständig geh´n. Wie man geniessen kann, wenn man weiss, dass man geht, so dass man anfängt, alles anders zu seh´n. Clueso „Müsste Gehen“ Vor ein paar Tagen war unser fünfter Hochzeitstag – nee, nicht wirklich. Es war der erste, aber…

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Estadio Nemesio Camacho "El Campín", Bogotá

Kolumbien – Auf den Spuren des Fußballs (Teil2)

Vor geraumer Zeit plante man in Bogotá, Kolumbien mal den Bau einer U-Bahn. Dazu kam es bekanntermaßen bis jetzt nicht, aber basierend auf dem anvisierten Liniennetz richtete man überirdisch gesonderte Spuren für Expressbusse ein, die heute unter dem Namen Transmillenio die Stadt durchziehen. Damit entkommt man dem anhaltenden Verkehrschaos und kommt für gut 70 Cent von A nach B. Und damit eben auch direkt zum Stadion. Sehr praktisch. Spiel: Millionarios vs. Deportes Tolima Ergebnis: 2:1 Stadion: Estadio Nemesio Camacho „El Campín“, Bogotá Zuschauer: 17.000 Liga: Primera A, Kolumbien Spieltag: 03.11.2013 Gerade mal zwei Tage im Lande und keine Ahnung, was mich hinsichtlich Stadtviertel und Stadionerlebnis erwarten würde, begab ich mich mit einer gehörigen Portion Vorsicht und offenen Augen Richtung Stadion. Meine Erfahrungen aus Buenos Aires lehrten mich, dass eben die meisten Grounds außerhalb der mehr oder weniger sicheren, von Touristen frequentierten Gegenden liegen, mitunter in ziemlich üblen Vierteln. Das Stadionareal war weitläufig abgeriegelt, und um sich den Stadiontoren nähern zu können, musste vorab eine Ticketkontrolle absolviert werden. Daher begann ich mich erst mal nach der Boleteria …