Monate: April 2014

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Big Party tonight or Salsa is in the air

Huhn oder Ei – ist hier manchmal die Frage. Wo Touristen sind, ist die Salsa- oder Son-Combo nicht weit. Kaum ein Restaurant, in dem das Essen oder der Drink nicht von einer Band begleitet wird. Kuba ist Musik – definitiv. Aber auch der Show. Im Kulturzentrum Viñales spielt Show eine gehörige Rolle. Jeden Abend gegen 21 Uhr treffen sich hier die Reisenden und Einheimischen, um Schritte zu lernen oder auch Schritte aufeinander zuzugehen. Mich erinnert es ein bisschen an ein Zusammentreffen zur Völkerverständigung. Von Anfang an ist klar, hier ist man nicht lang allein. Unauffällig pirscht sich die kubanische Jugend an die jungen und weniger jungen Touristen und Touristinnen heran, um sie dann zum Schritt in die richtige Richtung zu bewegen. Die Richtung zeigt eindeutig Tanzfläche. Egal was gespielt wird – ein Basic-Salsa-Schritt geht immer. Am Anfang spielt nur die Stadtcombo Valle Son. Erst nach einer Stunde lockern sich die Glieder der Einheimischen, die hier und da mal für einen Song fast beiläufig ein kleines Tanzkunststück aufs Parkett legen – unter den erstaunten Blicken der …

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Italienische Wochen und was der April so bringt

Ich bin versucht, da weiterzumachen, wo ich im Frühling des letzten Jahres aufgehört habe. Der April ist fest für Bella Italia reserviert. Und so verwundert es nicht, dass ich nach Gardasee, Padua und Ravenna nun nach Ligurien reise. Standen die bisherigen Erkundungen mehr unter einem kulturellen Zeichen, widme ich mich dieses Mal mehr den aktiven Möglichkeiten, die sich einem an der italienischen Riviera bieten – Genua, Sanremo, Finale Ligure und Beigua Regional Park sind nur einige Stationen, die mich auf Rad und zu Fuß erwarten. Und wie ich Italien bisher kennengelernt habe, wird es wie immer auch eine kulinarische Reise. Und wenn Ihr die Reise mitverfolgen wollt, dann könnt Ihr das unter den Hashtags tun #Liguria und #LetsGoLiguria. Und so gespannt, wie ich dieses Mal auf den italienischen Sonnenschein bin, war ich auch letztes Jahr: Frühling 2014 in Italien Neuer Monat, neue Ziele. Der Zeiger steht auf Süden – nicht nur, aber auch. Es geht an und ins Mittelmeer – oder so ähnlich. Dabei steht dieses Mal der kulturelle Aspekt und somit auch Geschichte im Mittelpunkt meiner Reisen. So beginne ich …

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Ein impressionistisches Gemälde

Noch einmal ziehen die Euganeischen Hügel an mir vorbei. Blaue Schilder, die ein „Terme“ im Namen tragen, zieren die Bahnhöfe auf meinem Weg nach Ferrara. Das satte Grün der Landschaft mit Obstwiesen, Olivenhainen und Wäldern wird von dem Braun der Felder und den Weinstöcken, an denen nur zaghaft kleine Blätter sprießen, durchbrochen. Der Boden hier ist nicht zuletzt durch den vulkanischen Ursprung recht fruchtbar. Schnell verschwindet die Hügellandschaft hinter mir. Es geht hinein in die Poebene. Mein Blick schweift fasziniert über die Landschaft, die an diesem Tag unter der frühlingshaften Sonne brennt. Vor drei Tagen war ich in die Provinz Padua gekommen. Und schon verspüre ich Frühlingsgefühle wie unser Guide Nicoletta. Die kegelförmigen Erhebungen der Euganeischen Hügel erinnern mich ein wenig an die Mogotes in Kuba. Was dort die Tabakfelder sind, sind hier die Weinstöcke und Wiesen. Inseln der Poebene nenne man die Hügel auch, meint Nicoletta. Tatsächlich sieht man sie von weitem, egal aus welcher Richtung man sich nähert. Entstanden sind sie in zwei Wellen, die flachen Hügel weisen auf eine ältere Entstehungsgeschichte hin, …

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Kolumbien – Auf den Spuren des Fußballs (Teil1)

Wir schreiben Dienstag, den 19. Juni 1990. Um 17 Uhr trifft im San Siro von Mailand das noch nicht wiedervereinigte Deutschland (West) im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft auf die Vertretung Kolumbiens. Es war ein der Jahreszeit entsprechend heißer Tag in der Lombardei. Am Vortag war ich zusammen mit ein paar Freunden in einem Neunsitzer aus dem Raum München kommend gen Süden aufgebrochen. Unterwegs lauschten wir auf Musikkassette den Klängen zeitgenössischer Schlager wie etwa „Azzurro“ von den Toten Hosen oder „World in Motion“ von New Order. Genächtigt haben wir aufgrund finanzieller Engpässe auf einem Campingplatz am Comer See. Weit nach Einbruch der Dunkelheit eingetroffen, wurden wir vom Pförtner mit offenen Armen empfangen: Die Übernachtung für WM-Besucher wäre heute gratis. Obendrein gab’s zwei Flaschen Rotwein als Willkommensgruß. Unsere Standardantwort auf die Standardfrage der Italiener, wer denn Weltmeister werden würde, war in diesen Tagen entgegen aller Erwartungen stets „Kamerun!“. Damit war das Eis meist gebrochen. Bekloppte eben, die keine Ahnung vom Fußball haben – aber von wegen: Von einer Welle der Sympathie getragen, zogen die Afrikaner immerhin ins Viertelfinale …

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Ich fliege auf Dich

Wieder sind wir verabredet – dieses Mal unter der Sonne Kubas. Jetzt weiß ich ungefähr, was mich erwartet. Unser erstes Date haben wir hinter uns. Drei Stunden vorher bin ich bereits da. Flughafen Santa Clara – ziemlich klein und überschaubar, wir können uns hier nicht verfehlen. Heute werde ich eine Nacht mit Dir verbringen. Und Du willst sie mir so schön wie möglich gestalten, Du hast schon einen extra Platz reserviert – in der Premium Economy. Gleich werde ich von einem netten Begleiter zum VIP Salon gebracht, wo ich auf Dich warte. Du hast bereits einen langen Arbeitstag hinter Dir, als Du Dich auf dem Rollfeld mit mir triffst. Geschickt versuchst Du die Müdigkeit vor mir zu verbergen, als wir der untergehenden Sonne über der Karibik entgegenfliegen. Dennoch sieht es in Deinem Innenleben etwas verknautscht aus. Denn an Bord befinden sich Fluggäste, die schon eine mehr als zehnstündige Reise hinter sich haben und nun ihrem Endziel Jamaika entgegenfiebern. Wir hingegen nehmen für die nächsten 1,5 Stunden vorerst einen Platz unserer Wahl ein. Und dann hältst …

Back to basic

Es ist dunkel geworden. Um uns herum plätschert die See und hinter uns rauscht die Brandung ans Ufer. Der abnehmende Mond weist uns den Weg zu unserem Boot, um uns herum kleine Schwärme fliegender Fische, die mit einem leisen „Flapp“ wieder im Meer landen, ihre durchsichtigen Flügel leuchten im Mondschein. Wir sitzen in unserem Dingi…

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Ushuaia

Der Antarktis ganz nah – Ein Bootsausflug auf dem Beagle Kanal

Kaum sind wir dem deutschen Winter entkommen und in den argentinischen Hochsommer katapultiert worden, fliegen wir schon wieder dem Frühling oder Herbst entgegen – je nach Sichtweise. Es wird kalt werden, ganz sicher, und hell – denn auf Feuerland sind gerade so etwas Ähnliches wie die weißen Nächte – aber eben auf Südlich. Als wir die Wolkendecke durchbrechen erblicke ich schneebedeckte Gletscher, an denen wir nur ein Haarbreit vorbeigleiten. Zu wenig Platz ist zwischen Gebirgskette und Meer – dort wo sich Ushuaia und sein überschaubarer Flughafen befinden. Kleine Inseln im Beagle Kanal, türkisfarbenes Wasser und eine etwas in die Jahre gekommene Stadt. Welcome to Ushuaia! Den geschäftigen Flughafen lassen wir bald hinter uns, genießen die Frische, die in der Luft liegt. Der erste Eindruck von der Stadt ist eher trist, gar etwas morbide. Als wir rausgehen, um die Stadt zu erkunden, setzt der Regen ein und mit ihm scheinen die Menschen zu verschwinden. Die leeren Straßen und die etwas heruntergekommenen Wohnhäuser hinterlassen ein seltsames Gefühl vom Ende der Welt oder vielmehr vom generellen Ende. Am …