Monate: August 2014

Smiling Surinam

Seit Freitag sind wir in der Chaguaramas Bay auf Trinidad und erleben einen kleinen Zivilisationsschock. Nach den beschaulichen Ankerplätzen der letzten Monate mit maximal fünf Booten sind wir auf einmal umzingelt von Yachten. Die Dingis sausen hin und her, Funkrunden knattern über die Funke, es wird geschliffen, gepinselt, gebastelt und fachgesimpelt, Grillabende, Jamsessions und Spielerunden…

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Wieder auf See!

Wir schaukeln wieder! Seit drei Tagen sind wir auf See und wanken unserem grossen Etappenziel entgegen, der Chaguaramas Bay auf Trinidad. Die Chaguaramas Bay ist unser Tor in die Karibik und ein Wellnessparadies für Segelyachten. Werften und Marinas reihen sich aneinander, alle erdenklichen Shops mit Ausrüstung und Ersatzteilen stehen bereit, diverse Handwerker und Spezialisten lauern…

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Quito und seine Höhepunkte

In Quito bleibt dem Neuankömmling der Atem weg. Auf 2850 m Höhe erstreckt sich in einem Hochtal die 2,3 Millionen Einwohner zählende Stadt. Sie ist mit dieser Höhe schon hoch genug, um mit dem Titel höchste Hauptstadt der Welt zu brillieren. Zwischen Itchimbía, El Panecillo und San Juan lag die ursprüngliche Stadt, als sie von den Spaniern 1534 gegründet wurde. Heute zieht sie sich zwischen den Bergkuppen über 60 km in die Länge. Quitos Altstadt ist mit ihrer Mischung an kolonialer und klassizistischer Bausubstanz, die seit der Jahrtausendwende zum neuen Glanz gelangt, nicht nur für einen Spaziergang in den engen Gassen empfehlenswert. Die Höhepunkte der Stadt, deren historisches Zentrum sich seit 1979 mit dem Titel UNESCO-Weltkulturerbe rühmt, liegen sicherlich im Mikrokosmos der Straßen und Plätze, also im Detail. Zweistöckige Herrenhäuser mit verzierten Balkonen, von denen Geranien hängen, begrünte Patios mit Naturstein, die von Holz- oder Steinsäulen eingerahmt sind, zahlreiche Kirchtürme, die aus dem Häusermeer schielen – Farbe, die der ohnehin vorhandenen Schönheit noch das besondere Make-up verleiht. Doch mich fasziniert auch das große Ganze, der …

Uluru & Kata Tjuta Tagestour 046

{Buchverlosung} Frauen reisen solo

Ich bin mal wieder weg. Frau reist nicht solo, aber mit einem Buch im Gepäck, das nun schon seit Wochen auf meinem Laptop schlummert und endlich mal gelesen, nicht nur überflogen werden will: „Frauen reisen solo“. 250 Seiten habe ich allerdings schon geschafft – von den recht kurzweiligen 500 Seiten, in denen es von der Vorbereitung einer Reise bzw. Auszeit über das Reisen selbst bis hin zur Rückkehr geht. Ein Rundumschlag mit viel Spirit, Motivation und Information. Wer schon allein unterwegs war, mag an vielen Stellen mit dem Kopf nicken, manchmal schmunzeln und hin und wieder doch auch Einspruch erheben, weil man auf andere Erfahrungen zurückschaut. Nicht zuletzt fiel mir gerade in den letzten Jahren auf wie wenige wirklich alleinreisende Frauen ich auf meinen Reisen in Südamerika traf, mit Frauen Ü30 war es noch schwieriger. Vielleicht braucht es genau dieses Stück Motivation, das Carina mit diesem Buch bietet. Denn ich gebe ihr recht, allein reisen ist noch mal eine ganz andere Lebenserfahrung, aber sicherlich nicht für jeden DER Weg. Auch wenn Frau groß drauf steht, …

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Der Ruf des Oropendola – In den Straßen von Antigua

Stille. Einen Moment kann man seinem eigenen Atem lauschen, bevor erneut der Oropendola in sein Pfeifkonzert einstimmt. Das Zwitschern nimmt den gesamten Hof ein. Hier möchte ich meine Hängematte aufspannen und verweilen. Einen dieser guatemaltekischen Momente möchte ich konservieren. Dann setzt Walter Chiu-Fuentes, unser Guide, wieder mit seinen Erklärungen ein. Doch seine Worte verhallen. Zahlen, die die einstige Bedeutung dieses Ortes untermauern. Doch keine Zahl der Welt kann dem ganzen solch eine historische Bedeutung beimessen als die bröckelnden Mauern. Es gibt wohl keinen schlechteren Ort, um für sich allein zu sein. Ich bin in Guatemalas Touristenhochburg Nummer 1 (noch vor Tikal, was mich sehr verwunderte) und bin selbst überrascht, wie entspannt das trotzdem aussehen kann – in der einstigen Hauptstadt des Landes La Antigua Guatemala. Es gibt viele pittoreske Kleinode in den Hinterhöfen und Gassen von Antigua, die an vergangene Zeiten erinnern. Zeiten, die nicht immer so gut waren. Von 19 Katastrophen wurde Antigua heimgesucht. Eine dieser Katastrophen im 18. Jahrhundert, ein Erdbeben, war Anlass für die Umlegung der Hauptstadt nach Guatemala Stadt. 33 Vulkane …

Französisch Guyana-Knäste im Paradies

“Umwege erweitern die Ortskenntnis” Kurt Tucholsky Hindipop scheppert aus den Lautsprechern, auf der Strasse begegnen uns Indonesier und Inder auf Mopeds und Hollandrädern, hier eine Moschee, dort ein Hindutempel, dann eine Kirche und war das da eben nicht eine Synagoge? Überall riecht es nach Saté, Bami und Nasi Goreng aus Warungs und kleinen Küchen. Haben wir…

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Foto: Sybille und Kurt Mader  / pixelio.de

Cotopaxi – Flachwanderer goes High Five

Immer wieder schiele ich auf den Zettel hinüber. Seit einer Woche steht er nun drauf. COTOPAXI. Acht Buchstaben, die mich Tag für Tag nervöser machen. Doch unter die Aufregung mischt sich auch Vorfreude. Was eigentlich das Highlight meiner bevorstehenden Ecuador-Reise werden sollte, wird nun überragt oder in den Schatten gestellt. Je nach Betrachtungsweise. Cotopaxi meets Galapagos – von Höhen und Tiefen meiner Ecuadorreise? Eigentlich wollte ich mich in die Fauna einlesen – Darwins „Labor der Evolution“ oder „Arche Noah im Pazifik“ lockt. Doch stattdessen recherchiere ich stundenlang auf Bergsteigerseiten. Ein kurzes Aufatmen, die mich alles bewegende Frage, ob ich auch klettern muss, wird verneint. Schwierigkeitsstufe WS+ – das klingt bewältigbar, auch für Eis- und Hochtouren-Anfänger. Mein Auge wandert zu Passagen über die Handhabung von Eispickel und Steigbügel, Seilschaften, die auf Wanderungen geschlossen werden, und dabei frage ich mich, wie nah komme ich eigentlich Gletscherspalten? Lars beantwortet mir die Frage im Handumdrehen, indem er mir ein Video von einer Cotopaxi-Tour zeigt, in dem eine Spalte zu sehen ist, über die eine 50 cm breite klapprige Aluleiter …

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Jeder Schritt zählt – 1 Monat POLAR LOOP im Test

Ungünstiger hätte mein Testmonat der Polar Loop nicht starten können. Ich war krank, schleppte mich aber mit letzten Kräften ins Büro, was ein Fußweg von quasi 5 Stockwerken ist. Wie soll ich denn da Schritte sammeln können? Ergebnis meines ersten Tags mit dem Schrittzähler Polar Loop am Handgelenk 47 %. Na immerhin! Es hätte ja noch weniger sein können. Zwei Tage später gehe ich das Thema sportlich an, indem ich mich ins Fitness Studio schleppe. Zumba hat viel mit Schritten zu tun und so sammle ich mal eben fleißig und komme auf 206 %. Nicht jeder Tag im Fitness Studio ist mit Erfolg gekrönt. Wer glaubt, man müsse sich nur mal auf’s Rad setzen und dann heimst man locker Schritte ein, der sollte wissen, Radeln ist keine Schrittbewegung. Tatsächlich gab es im Juli Tage, an denen ich trotz Fitness Studio-Besuch unter 100 % meiner Ziel-Tagesleistung auf der Loop blieb. Warum? Weil ich eben auf dem Rad, im Body Pump- oder Pilates-Kurs verweilte. Hätte ich mich auf’s Laufband gestellt oder auf den Stepper, hätte diese sportliche Leistung auf meine Schrittbilanz eingezahlt, …

Sozopol

Der Bademeister von Sozopol

Jeden Moment muss es kommen. Gespannt und doch auch übermüdet warte ich auf den Augenblick, in dem sich die goldgelben Felder in das türkisblaue Meer unter mir ergießen. Doch unser Flieger setzt schon zur Landung an, bevor ich das Schwarze Meer sichte. Stattdessen lösen ein paar Hochhauskomplexe von Burgas die Monotonie des Ackerbaus ab. Und dann erscheint es doch – erst erhasche ich kleine Seen und dann das Meer. Gelangweilt stehen fünf Störche wie ein Begrüßungskommando neben unserer Landebahn. Wir rollen bis zum Ende weiter, um zwischen zwei weißrussischen Fliegern einzuparken. Schnell wird der Zeiger der Uhr von 6 auf 7 Uhr morgens gestellt. Willkommen in Bulgarien. 40 Minuten von Burgas entfernt liegt der kleine Ort Sozopol. Es ist noch sehr früh an diesem Morgen und dennoch drückt die Neugier. Vorsichtig schleiche ich durch die Kopfsteinpflasterstraßen. Behutsam hebe ich meine Füße und dennoch schallt jeder Schritt. Dabei sollte es eher das Trappen der Pferde sein, das man hört. Doch die Kutschen warten an diesem frühen Sonntagmorgen noch geduldig auf Touristen. Genauso wie die alten Marmeladenverkäuferinnen auf …

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Suchitoto – und ein Moment Stille

Die Gegend um Suchitoto im District Chalatenango hat eine bewegte Geschichte. Heftig tobten hier in den 80 Jahren die Kämpfe zwischen FMLN-Guerilla und Armee. Wer weg konnte, floh – auch in die USA. Nur die Älteren blieben einst zurück. Heute mag man in dem beschaulichen 16.000 Einwohner zählenden Städtchen 47 km nördlich von San Salvador nur bleiben, so friedlich liegt es im Abendlicht, als ich aus dem Auto steige. Noch bevor ich mein Zimmer beziehe, zieht es mich auf den Plaza Centenaria. Die Sonne steht schon sehr niedrig als ich über das Kopfsteinpflaster schlendere. Kleine Tiendas, Restaurants, Verkaufsstände umringen den Hauptplatz. Die Kirche Santa Lucia thront über dem Geschehen, das nicht so recht geschehen will. Zumindest heute nicht mehr. Nur wenige Leute haben sich zur Messe eingefunden. Lieber sitzt man auf den schattigen Bänken oder auf dem Bordstein unter den Arkadengängen oder Bäumen, um einen Plausch zu halten. Wie aus einer anderen Zeit, wäre da nur nicht die Reggae-Musik, die von dem Verkaufsstand an der Ecke über den Platz schallt. Genauso behäbig wie der Takt, …