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Buenos Aires – 1. Teil: Wo ist GOL? {DIARY}

Buenos Aires

Zu meiner Überraschung verschwanden die Matetassen mit Betreten des Bodens Buenos Aires‘. Die Großstädter scheinen den kleinen Unterschied zur restlichen Bevölkerung hierin auszudrücken zu wollen. Auch im Unterschied zu den Montevideños, die man ebenso in jeder Lebenslage mit der Matetasse sieht. Darüber hinaus machte ich noch eine Beobachtung im Laufe meiner Reise. Ich glaube, der Entwicklungsstand eines Landes lässt sich an der morgendlich gereichten Marmeladenmenge ablesen. Die nahm Richtung Süden zu. Aber am liebsten ist mir immer noch Kolumbien mit Müsli im Angebot.

Nun aber zu Buenos Aires. Nur einen Steinwurf von Uruguay entfernt, erreicht man BA in nicht mal einer Stunde von Colonia mit der Fähre. Hier war alles straff organisiert, als wollte man einen Flieger nach Europa besteigen. Uruguayische oder argentinische Ordnung? Ein bisschen Wehmut schwang mit, als ich an Bord ging. Das war meine letzte Überfahrt, bevor ich nur noch Flieger besteige. Und da sind wir auch schon beim Thema Fliegen. Meine Tagesaufgabe bestand darin, erst einmal das GOL-Büro zu finden und dann meinen reservierten Flug zu bezahlen. Das Büro in Montevideo, wo ich bereits versucht hatte, den Flug zu bezahlen, stellte sich so dilettantisch an. Hier hingegen treffe ich auf die arrogante, schnippische Unfreundlichkeit der jungen, hübschen Argentinierinnen. Die Adresse, die man mir in Montevideo für BA gegeben hatte, stimmte nicht. Nachdem ich im Internet neu recherchiert hatte, fand ich zumindest schon mal das Büro. Doch die tussige Spanierhippe sagte mir rotzfrech ins Gesicht, es gäbe keine Reservierung. Und damit hatte sich das Problem für sie erledigt. Ich versuchte ihr in meinen besten Spanischkenntnissen das Problem aus Montevideo zu schildern, doch Kundenfreundlichkeit ist hier etwas anderes. Meine Kreditkarte wurde in Montevideo nicht akzeptiert, was ich ja wusste, und daher wurde mein Flug gelöscht. Anstatt sie proaktiv die Suche eines neuen Flugs anbot oder etwas Mitleid heuchelte, wartete sie eher darauf, dass ich meinen Platz vor ihr verliess. Schließlich brachte ich sie auf die Idee, wenn es schon nicht mehr diese Reservierung gäbe, dass sie mir helfen könnte, indem sie mir einen neuen Flug heraussucht. Letztendlich fand sie genau den gleichen Flug für umgerechnet einen Euro mehr. Na gut. Aber auf die Idee hätte man auch selbst kommen können. Sie wies mich gleich darauf hin, wenn meine Kreditkarte wieder nicht ginge, würde der Flug erneut gecancelt. Und außerdem müsste ich 3,5 Stunden vor Abflug am Airport sein. Wozu auch immer. Sie wolle mich nur darauf hinweisen, was ich dann mache, sei mein Problem. Sie sprach nur in diesem Ton. Mein Bild von den Zara- und Mangoverkäuferinnen in Spanien und Iberia-Stewardessen schien sich in dieser Person widerzuspiegeln, wohingegen die Zaraverkäuferinnen hier äußerst nett sind. Wie schreibt der deutsche LP gleich? “Argentinier sind weltweit als verzogen, hochnäsig und Menschen mit Geltungsdrang verschrien. Sie halten sich für etwas Besseres.“ OK, also noch schlimmer als zickige Spanierinnen;-)

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