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Ein Tag in Manaus {DIARY}

Manaus Feuerwerk

… beginnt hoch oben auf dem Dach im Swimming Pool, wo wir bis Mittag entspannen. Anders als in Buenos Aires sind wir die einzigen Nutzer. Dann machen wir uns auf dem Weg in die Stadt. Um etwas Geld zu sparen, steigen wir nun auf Bus um. Nicht allen Hotelangestellten sollte man vertrauen, denn die notierten Nummern führen nicht auf direktem Weg ins Centro. Irgendwann wird die Gegend immer mehr spooky und der Bus fährt anstatt nach rechts immer weiter nach links. Geografisch sind wir nicht mehr auf Route, aber was tun? Dann entschließen wir uns endlich mal dazu, nachzufragen, und bekommen unsere Vermutung bestätigt. Wir fahren nicht ins Zentrum sondern immer weiter raus. Aber in eine Richtung, in der man die Vororte lieber nicht kennenlernen will. Also steigen wir an der nächsten Haltestelle aus. Dort ist zufällig so etwas wie ein großer Umsteigebahnhof.

Etwas nervös schauen wir uns um. Hier kommen die Touristen sicherlich nur selten hin. Den nächsten Bus, der irgendwie nach Zentrum aussieht nehmen wir. Inzwischen sind wir gespitzt. Wieder dauert es, und das Zentrum ist weit und breit nicht in Sicht. Auch jetzt wird es wieder etwas komisch. Gerade als ich nachfragen will, sehen wir in einer Seitenstraße das Teatro. Wie wir hierhin gelangt sind, wissen wir nicht. Aber wir sind froh. Endlich geschafft.

Morgen wollen wir umziehen ins Zentrum, also schauen wir uns nach Hostels um. Dabei gehen wir erst einmal ins Manaus Hostel. Mh, jetzt erst mal wieder umdenken – Doppelzimmer ohne Fenster und etwas oll für 65 Reais finde ich schon überteuert, aber das ist Brasilien.

Auf dem Flur treffen wir wieder den Dänen, der auch heute mit seiner Freundin hierher umgezogen ist. Sie liegt gerade krank auf dem Zimmer – Magen verdorben. Ja, gegen die bösen Bakterien ist man auch in der Suite auf dem Boot nicht gewappnet gewesen. Eigenes Bad, eigener Kühlschrank, eigener Fernsehen, aber wie wäre es mit eigener Küche gewesen? Ich muss zugeben, so habe ich mich eher unangeschlagen durchgeschlagen. Mein Frühstücksbrötchen habe ich morgens um 6 Uhr immer brav abgeholt. Aber den überzuckerten und übermilchigen Kaffee habe ich bereits abgelehnt sowie ich erst recht sowohl das fleischige Mittagessen als auch Abendessen verschmähen musste. Pollo, pollo, pollo! Stattdessen hatte ich ja Dulce de Leche dabei und noch ein paar andere Leckereien. Und ich war guter Gast am Bootskiosk, wo ich mir immer ein Käse-Ei-Brot zum Abendessen holte. Ich habe sicherlich ein bisschen mehr Gemeinschaftsgefühl verpasst, von dem mir mein semivegetarischer Freund täglich berichten konnte.

Auch Loren, die Amerikanerin, ist hier im Hostel untergekommen. Also ab morgen sind wir dann wieder komplett – auch witzig. Amazon Gero Tours fragten wir nach einer Eintagestour. Das ist komplizerter als gedacht, denn es soll Nebensaison sein, naja und seien wir ehrlich, wer will schon nur für einen Tag etwas unternehmen. Bei den Preisen ist man aber auch fast dazu gezwungen. Wollte er für einen Tag schon 800 Reais. Eine Chinesin kommt nun noch mit und so werden wir morgen einen Tag zu dritt auf dem Rio Negro verbringen. Wir unterhielten uns lange mit einem Indio aus Boa Vista, der seit acht Jahren als Guide arbeitet. Dann schauten wir noch einmal runter zum Praca da Matriz, wo sich die Catedral von Manaus befindet. Um diesen Park herum befand sich eine Vielzahl von kitschigen Ständen und zwischen Läden und Ständen quetschte sich eine konsumfreudige Menschenschar bei tropischen Temperaturen die Straßen entlang. Das ist alles sehr unentspannt und so wollte ich lieber wieder zurück.

Inzwischen ist es auch 16 Uhr. Um 17 Uhr sind wir wieder auf dem Dach am Pool, wo die Sonne sich inzwischen verabschiedet hat. Bald tauchen von hinten ganz dunkle Wolken auf, es stürmt und donnert und blitzt – nur der Regen bleibt aus. War der Konsum in der Innenstadt schon phänomenal, erleben wir am Abend noch einmal den Konsum der guten Mittelschicht in der Mall Manauara, wo wir zum Ende des Tages kurz vorbeischauen.

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