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Der Hoffnungshafen vor Viñales

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Hinter der Höhle Cueva de Indio geht es weiter, immer weiter bis zum Hafen der Hoffnung. Puerto Esperanza ist nicht das klassische Touristennest. An der Höhle kehren die Touristenbusse um, die unseren Höhlenbesuch gerade kräftig verhageln. Dabei hatte ich mich mit Magenproblemen gerade so mit dem Rad hierher geschleppt. Um 11 Uhr wird uns jedoch mitgeteilt, wir sollten um 16 Uhr zurückkehren, dann seien die Touristenladungen weg und der Weg wieder für unseren Höhlenbesuch frei. Zugegeben, wir sind etwas erstaunt. Wir wollten doch einfach nur relaxt die Gegend um Viñales erkunden und erwarteten nicht gleich solche Anstürme wie auf dem Machu Picchu. Wo geht denn die Straße hier weiter, fragen wir die Kassiererin. Nach Puerto Esperanza – direkt am Meer – seien es nur 15 km.

Muralla dos Hermanos

Muralla dos Hermanos

Mogote

Mogote

Mogotes

Mogotes

Ohne Magenprobleme wäre das doch ne nette Radtour, mit diesem Handicap jedoch drehen wir um und schauen uns stattdessen erst einmal die 180 m lange Mural de la Prehistoria an der Felswand des Mogotes Dos Hermanas an. Hierfür braucht es keine Eintrittsschranke, denn von weitem ist diese schon sichtbar. Den künstlerischen Wert des Bildes von Leovigildo González Morillo vermisse ich, das bizarre Mogotenfeld jedoch ist doch schon ein Hingucker. Mirador heißt es da, also radeln wir hinauf, um die Landschaft noch einmal von der kleinen Erhebung zu genießen. Fast allein. Wäre da nicht der geschäftstüchtige Junge, der uns alles verkaufen will, was sich so bietet. Eine Tour zu den Wassermenschen da hinten wäre auch dabei. Nicht heute, winken wir ab. Das erschüttert ihn nicht. Nun hören wir 45 min im Stakkato sein Angebot. Schön könnte es sein, wenn es nicht immer und überall etwas zu verkaufen gäbe.

Ein bisschen Hoffnung täte jetzt gut. Puerto Esperanza – ein Hafen voller Hoffnung oder vielleicht auch Hoffnungslosen. Denn was da alles jeden Morgen nach Viñales geschaufelt wird, klebt wie Kaugummi zwischen den Mogoten. Nichts, aber auch gar nichts erreicht das kleine Fischerdörfchen, in dem besonders viele Afrokubaner durch die Straßen schlürfen. Ein bisschen vergessen liegt es da – hinter den Hügeln – und irgendwie spüren wir die Blicke. Ein kleiner Mietwagen will nicht so recht in diese Kulisse passen. So endet die Straße direkt am Meer. Die Hoffnungen sind den Menschen auf den Lippen abzulesen.

Puerto Esperanza

Puerto Esperanza

Puerto Esperanza

Puerto Esperanza

Puerto Esperanza

Puerto Esperanza

Vorsichtig öffne ich die Tür. Ich passe auf, sagt ein stämmiger junger Kerl, dem ich nicht gern allein begegnen möchte. So postiert er sich vor unser Auto und lässt dieses nicht aus seinen Augen. Immer wieder erwische ich mich beim Schulterblick, einfach zur Sicherheit, wie in der Fahrschule. Sicherheit ist ein Begriff, dem ich bisher in Kuba nicht allzu viel Bedeutung beigemessen habe. In diesem Moment in dem verlorenen Hafenort fühle ich mich nicht unsicher, aber deplatziert. Einen CUC hätte der junge Kerl gern. Als wir fahren wollen, fragt er noch vorsichtig nach einem Kugelschreiber. Die Säulen der Häuser werden im Rückspiegel immer kleiner bis sie schließlich verschwinden. 15 km liegen zwischen zwei Welten.

Puerto Esperanza

Puerto Esperanza

Cueva de Indio

Cueva de Indio

 

Cueva de Indio

Cueva de Indio

In der Höhle stehen wir nur noch in einer kleinen Schlange an, um 10 Minuten mit einem Motorboot diese zu erkunden. Fotoapparate klicken. Stimmengewirr aus zig verschiedenen Sprachen durchbricht die sonstige Stille im Bauch dieses Bergs.

Höhlen, Hügel, Tabak, Kaffee… Viñales ist ein kleines El Dorado. Puerto Esperanza hat hingegen nur seinen kleinen Hafen und ein bisschen Hoffnung.

Mehr zu Kuba unter #purcuba
Auf unserer Reise nach Kuba wurden wir durch Condor unterstützt. Alle Ansichten sind unsere eigenen. 

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2 Kommentare

  1. Hallo, beim Lesen dieses Artikels bekam ich ab und zu eine leichte Gänsehaut! Abenteuerlich liest er sich auf jeden Fall und ich fühle richtig mit. Die Bilder sind absolut schön und klar. Die Hoffnung schwingt mit….

    Viele liebe Grüße
    Julia

    • Danke Julia für Dein liebes Feedback. Schön, dass die Stimmung durch meiner Beschreibung und die Fotos herübergekommen ist. Auch ich hatte Gänsehaut 😉 Liebe Grüße, Madlen

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