Vamos a la playa! Ganz ohne Strand geht es auf Kuba denn doch nicht. Kuba und Strand gehören einfach zusammen. Und da wir um Varadero einen Bogen machten, fragten wir uns, wo man denn weg von den „Hotelburgenstränden“ die Seele baumeln lassen kann. Zufällig erwischten wir ganz nette Plätzchen, die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Was ist also der perfekte Kuba Strand?

Unsere schönsten Kuba Strände

Cayo Jutías – Las Brujas (Cayería del Norte) – Playa La batea – Playa Ancon

 

Cayo Jutías

Noch einmal geht es einen Damm entlang direkt durch das türkisfarbene Meer. Hinter uns lassen wir die kleinen Hügel mit abgerundeten Kuppen liegen, die wie einer kleinen Traumwelt entsprungen aus dem Boden wachsen. Noch einmal legt sich der Weg wie eine Schlange um die Hügel. Dann sehen wir das Meer. 1,5 Stunden bzw. 65 km liegen zwischen der Mogote-Welt von Viñales bis zum straßenbreiten Damm – der ca. 5 km Festland und die Cayo Jutías verbindet. Auf dieser Insel gibt es nur Wasser, Sand, Mangroven und Meer – und ein Restaurant. Hier gibt es genug Strand für alle, niemand muss sich auf die Füße treten. Eine Handvoll Mietwagen und zwei Oldtimertaxen verstecken sich im kleinen Nadelwäldchen direkt am Strand bevor die Straße hinter dem Restaurant endet. Kein Bus, der diesen Ort anfährt. Nur ein paar Individualisten. Zwei haben sogar mit Moped die 60 km lange Reise von Viñales angetreten. Immer wieder sieht man Pärchen durch die Mangroven spazieren, die in das Meer wild hineinwachsen.
Neben dem Restaurant Cayo Jutías kann man sich Kajaks, Tretboote und Tauch- und Schnorchelausrüstung ausleihen. Normalerweise zahlt man wohl 5 CUC Dammbenutzungsgebühr pro Auto. Bei uns war das Kassierhäuschen verwaist – und somit unser Inselaufenthalt kostenlos.

FAZIT:

Für uns war Cayo Jutías der perfekte karibische Strand und unser Top-Tipp! Hier findet sich gerade einmal eine Handvoll Touristen ein. Wilder Strand, flaches, ruhiges, türkisfarbenes Meer inbegriffen. Schöner kann die Karibik fast nicht sein.

 

Las Brujas

Glatt liegt es zu meinen Füßen – das karibische Meer. Nur ein fernes Schwappen an die kleine Steilküste stört die sonstige vollkommene Ruhe. Hier und da fliegt eine Möwe oder ein Pelikan über das türkisfarbene Wasser hinweg. Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen hinunter, um dem Meerblau seine satte Farbe zu verleihen.
Eine Kette an Keys zieht sich vor den Nordküste, die zur Provinz Vila Clara gehört, entlang: Conuco, Largo, Las Brujas, Santa Maria und andere werden durch einen 48 km langen Damm (pedraplen) und 35 Brücken miteinander verbunden. Somit ist allein schon ein eintägiger Ausflug hierher ein kleines Highlight. Die Cayeria del Norte bietet für den Individualisten genauso Erholung wie für denjenigen, der seinen Urlaub pauschal bucht. „Noch“ mag man da sagen, denn das riesige Bauprojekt ist noch lange nicht beendet. Wo aktuell 5000 meist luxuriöse Zimmer fast ausschließlich auf der Cayo Santa Maria auf vornehmlich kanadische Touristen warten, soll sich die Kapazität in den nächsten Jahren verdoppeln. Golfplatz inklusive. Auch das Minitouristenstädtchen La Estrella fand ich eher befremdend, dennoch gibt es hier fast alles, was das touristische Herz begehrt. Gerade unter den Individualisten trafen wir mehrere, die diese Inselwelt von Remedios aus erkundeten, um sich die teueren Unterkünfte zu sparen.Wir hatten für unseren dreitägigen Aufenthalt die erste der Inseln, die Cayo Las Brujas, gewählt, die nur ein Hotel beherbergt – das Hotel Villa las Brujas. Kleine Hütten mit Balkonen auf einer Mangroven gesäumten Anhöhe bieten meist perfekten Meerblick. Die kleine Anlage befindet sich direkt vor der Marina, die zu Schnorchel- und Tauchausflügen einlädt. Ein schmaler, aber langer Strandstreifen mit dem obligatorischen weißen Pudersand, Palmen und Mangroven mit Blick auf das kristallklare Wasser gibt das perfekte karibische Feeling. Die Anzahl der Touristen hält sich hier in Grenzen. Geht man einfach ein paar Schritte weiter, wo keine Liegen mehr stehen, ist man allein. Auch für den Zugang auf die Cayerias del Norte fallen Dammbenutzungsgebühren an – 2 CUC pro Strecke.

Sonnenuntergang am Strand von Las Brujas

Salinas-Strand von Las Brujas

FAZIT:

Fast hätten wir uns durch die Berichte in den Reiseführern abschrecken lassen, die in den Mittelpunkt ihrer Beschreibungen Santa Maria mit ihrem Massentourismus stellen. Auf Las Brujas hingegen findet man noch eine perfekte, entspannte Atmosphäre, die sich in den nächsten Jahren sicherlich auch verändern wird. Aktuell würden wir diesen Strand jedoch noch allen empfehlen, die ohnehin in der Ecke sind – sei es in Remedios oder Santa Clara.

 

Playa La batea

Jeden Morgen fahren die kleinen farbenfrohen Fischerboote raus auf’s Meer. Das ist schon das vielleicht aufregendste, was in diesem kleinen Dorf nur 4 km entfernt von Trinidad passiert. Tagsüber sieht man hier und da Gruppen an meist kubanischen Touristen an die Dorfstrände eilen, während die Europäer meist Richtung Playa Ancon fahren. Doch zwischen La Boca und Ancon liegen noch viel schönere und ruhigere kleine Buchten, die vor allem zum Schnorcheln einladen. An jeder Bucht wartet tatsächlich jemand, der Schnorchelausrüstung verleiht und dazu gleich auf das Auto mit aufpasst. Man kann von La Boca oder Trinidad aber auch wunderbar zu diesen Buchten radeln. In kleinen Nischen findet man einen Sandfleck, auf dem man sich in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit erholen kann. Ins Wasser geht man meist nur mit Tauchmaske und Flossen, denn vor der gesamten Küste wartet ein wunderbares Korallenriff. Wir stoppten am Playa La batea. Man stolpert nahezu über das Riff, wenn man hier ins Wasser geht. Bunte Fischchen erblickt man schon allein vom Reinschauen. Außer zwei junge Kubaner, die mit ihren Harpunen von hier aus zum Fischen ins Wasser gingen, waren wir allein mit dem sogenannten „Strandhüter“.

Strandbucht zwischen La Boca und Ancon

Strandbucht zwischen La Boca und Ancon

FAZIT:

Playa Ancon in der Nähe Trinidads soll der schönste südliche Strand Kubas sein, lassen uns die Reiseführer glauben. Wer auf ausgedehnte Sandstreifen keinen Wert legt, und ein Natur- und Einsamkeitsfeeling bevorzugt, ist jedoch besser in den kleinen Buchten zwischen La Boca und Ancon aufgehoben.

 

Playa Ancón

Zugegeben, es bedarf eines zweiten Blicks, die Schönheit dieses vermeintlich schönsten Strandes auf der Südseite Kubas zu entdecken. Denn wer den Playa Ancón aufsucht, fährt zunächst direkt auf eine der drei großen Hotelanlagen zu, die hier residieren. Ein Strand will entdeckt werden und nicht so brach da liegen. Wo all meine genutzten Reiseführer mit dem Playa Ancón den schönsten Südstrand Kubas ausrufen, sehe ich diesen Anspruch nicht gerechtfertigt. Für diejenigen, die Hotelanlagen, Liegen am Strand und Strandverkäufer nicht stören, mag der Strand tatsächlich seinen Reiz haben, er ist sauber, pudrig weiß und bietet Schattenplätzchen.  Zudem bietet der Strand natürlich durch seine vorhandene touristische Infrastruktur zahlreiche Wassersportmöglichkeiten. Er ist auch nicht zu überlaufen. Hat man einmal sein Strandtuch in den Sand geworfen, und lässt den Blick über die Buchten hin zu den entfernten Bergen der Sierra del Escambray schweifen, hat man endlich die Schönheit dieses Strandes entdeckt.

Playa Ancon bei Sonnenuntergang

Playa Ancon

FAZIT:

Ein Strand umrahmt von Hotelanlagen trifft einfach nicht unseren Geschmack. Dennoch war ein eintägiger Ausflug hierher durchaus eine schöne Abwechslung zu dem Trubel in Trinidad. Dennoch würde ich heute die kleinen Buchten von La Boca diesem Strand vorziehen, würde ich noch einmal einen Badeausflug  in der Umgebung Trinidads planen.

Wir reisten im Februar 2014 durch Kuba. Mehr Informationen findet Ihr unter Reisetipps Kuba.