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Manaus und der Weg zurück {DIARY}

Brasilien, Manaus

Unser 3,5 tägiger Manausaufenthalt ist geprägt von einigen Gegensätzen. Wir verlassen das quirlige Hafenviertel, um hinauf ins besser situierte Adrianopolis zu fahren, wohl eine klassische Mittelstandsgegend. In Manaus tickt der Gegensatz. Hier oben sind die Hochhäuser, dort unten ist eher das Ärmere zu Haus. Gleich neben der riesigen Shopping Mall Manauara und einem riesigen Carrefour liegt unser Hotel. Dank ein paar Gutscheinen können wir hier zwei Tage etwas Luxus genießen. Luxus ist hier schon ein Swimming Pool, denn bei diesen schweißtreibenden Temperaturen ist der Pool auf der 13. Etage eine wahre Oase.

Trotzdem zieht es uns zunächst wieder zurück in die Stadt. In einer Stunde geht die Sonne unter, die Müdigkeit überkommt einen und der Hunger klopft auch schon an. Wir fahren zum Praca Sao Sebastiao, wo sich das imposante Teatro Amazonas befindet, in dessen Glanz der gesamte Platz erscheint. Herausgeputzt ist alles, was um diesen Platz liegt. Geht man in die Seitenstraßen, endet schon der Hochglanz – Kolonialstyle ja, aber eben nicht herausgeputzt. Mittelpunkt eines jeden touristischen Aufenthaltes ist eben sowieso das Teatro, bevor es normalerweise in den Dschungel geht. Wir hingegen müssen uns noch ein paar andere Aktivitäten suchen, die sich sicherlich auch finden. Suco und Eis – dann mal kurz Flüge checken. Der erste Versuch = Fehlanzeige. Flüge gehen nur über Sao Paulo und kosten mehr als 2000 USD. Nein danke! Aber Tabatinga wäre doch auch eine Option, aber eben auch keine günstige. Der Preis steht dem über Sao Paulo in nichts nach. Wir bedanken uns artig und suchen gleich direkt die Wunsch-Airline COPA auf. Dort angekommen ist es 17 Uhr und das Office hat so ne Art scheingeöffnet. Als die Dame nach unserem Zielort fragt, stöhnt sie, ohne überhaupt in den Computer zu schauen. Im Januar und Dezember sei alles full. Aha, woher weiß sie das denn? Wir bleiben hartnäckig dran. Dann schaut sie doch mal rein, nur um uns mitzuteilen, am Sonntag voll, am Montag voll, ach und überhaupt hätte sie erst am 13. Dezember einen Flug für 450 USD. Wir können es kaum glauben, von voll über ganz voll gibt es nun schon am Dienstag Plätze. Klar wollen wir die kaufen. Naja, aber das ist jetzt wirklich schwer, denn das System ist runtergefahren. Wir schlagen vor, morgen zu kommen. Nein, das geht wohl auch nicht, denn morgen gibt es kein Internet. Wir sind hier schließlich in Manaus – mitten im Urwald eben. Aha, gut jetzt wissen wir es! Manaus hat zwar ein fettes Shopping Center und schon eine Art Wohlstand, aber Internet für Airlines, naja, das ist eher mau. Wir einigen uns auf eine Reservierung, die sie komischerweise doch vornehmen kann, aber zum Bezahlen müssen wir am Montag wieder kommen. Egal, machen wir. Obwohl rückblickend ist das schon doof, denn nun können wir keine wirkliche Tour mehr machen, denn morgen wollen wir erst mal ausschlafen, entspannen und am Montag müssen wir ja wieder zu Copa. Bleibt also nur Sonntag. Aber darüber machen wir uns erst morgen Gedanken.

Stattdessen begeben wir uns auf Nahrungssuche, aber mit vegetarischer Kost sieht es so mau aus wie mit Internet nach 17 Uhr. Schließlich finden wir doch noch ein Restaurant am Plaza mit einem überteuerten vegetarischen Gericht auf der Karte. Unter größter Discobeschallung genießen wir das Essen. Denn auf dem Platz finden Vorbereitungen für die morgen stattfindende Parade statt. Kinder und Jugendliche marschieren und tanzen mit verschiedenen Motto-Wagen über den Platz. Dazu füllen Weihnachtsmusik und Opern den Platz aus. Weihnachtsambiente unter tropischem Abendhimmel – das hat etwas.

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