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Mein Guatemala

Vulkan

Interview mit Patrick Hundt

Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Guatemala gesehen haben und warum?
Diese Entscheidung fällt mir nicht schwer, denn aus meiner Sicht drängen sich drei Orte geradezu auf:

  1. Tikal: Die antike Maya-Stadt ist der kulturelle Höhepunkt Guatemalas. In den frühen Morgenstunden hat man die Ruinen noch ganz für sich. Im Nebel tat sich ein Tempel nach dem nächsten vor mir auf. Später wurde es ganz klar. Als ich den Tempel IV bestieg, wurde über den Baumwipfeln ganz deutlich, wo Tikal eigentlich liegt: umgeben von Regenwald, soweit das Auge reicht.
  2. Antigua: Kaum ein Reisender, der nicht ein paar Tage in dieser ehemaligen Kolonialstadt verbringt. Sie ist also sehr touristisch, doch das hat schon seinen Grund. Antigua ist sehr schön anzuschauen und mit unzähligen Restaurants, Cafés und Shops sehr gemütlich.
  3. Lago de Atitlan: Dieser schöne See liegt zwischen drei Vulkanen und lädt dazu ein, verträumt in einer Hängematte zu schaukeln. Wer es etwas aktiver mag, kann die Vulkane besteigen. Um den See herum gibt es einige touristisch erschlossene Dörfer – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Welches Erlebnis in Guatemala geht Dir nicht mehr aus Deinem Kopf?
In Guatemala gibt es eine Reihe von Vulkanen. Drei davon habe ich bestiegen und jeder Aufstieg war ein kleines Abenteuer für sich. Auf Santa Maria nahe Quetzaltenango darf man nur in Begleitung bewaffneter Polizisten – definitiv etwas, das man nicht so schnell vergisst. Der Vulkan San Pedro war vor allem anstrengend. Umso schöner war es, von oben den Blick auf den Lago de Atitlan genießen zu können. Pacaya ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und sieht – im Gegensatz zu den oben genannten – auch tatsächlich wie ein Vulkan aus. Oben angekommen sieht man nur noch schwarzes Gestein. Wenn die Spitze nicht gerade in einer Wolke hängt, ist das Gelände sehr beeindruckend.

Was war Deine größte Enttäuschung?
Guatemala verfügt über mehrere Hundert Kilometer Pazifikküste. Ich hatte schon gehört, dass diese nichts fürs Auge ist, wollte aber zumindest dem beliebtesten Ort – Monterrico – eine Chance geben. Doch selbst der ist eine Enttäuschung, wenn man jemals einen schönen Strand gesehen hat. Guatemala ist also nichts für Strandurlauber. Dessen sollte man sich bewusst sein. Wer unbedingt das Meer sehen will, kann einen Ausflug nach Monterrico unternehmen, sollte allerdings keine hohen Ansprüche stellen.

Dein Hostel- bzw. Hotel-Tipp:
Mein Hostel-Tipp liegt ausgerechnet in Monterrico und nennt sich „Hotel El Delfin„. Diese Unterkunft macht aus einem unansehnlichen Ort mit enttäuschendem Strand trotzdem noch einen guten Aufenthalt. Die Zimmer sind sehr einfach, aber auch sehr billig. Es gibt einen Pool, etliche Hängematten und eine Bar mit sehr guter Küche. Die Betreiber sind sehr entspannt. Alles, was man konsumiert, kann einfach ‚angeschrieben‘ werden.

Was sollte man unbedingt einmal gegessen oder getrunken haben?
Meine liebste Mahlzeit in der gesamten Region sind Quesadillas. In Guatemala sind sie etwas anders als in Mexiko – nicht besser oder schlechter. Sondern anders und sehr lecker. Ideal sind für mich Quesadillas con Pollo (Hühnchen), die noch mit Zwiebeln und Gewürzen verfeinert werden.

Was empfiehlst du jemandem, der eine Reise nach Guatemala plant?
Wer etwas Zeit mitbringt, sollte über einen Sprachkurs nachdenken. In Antigua, Quetzaltenango und am Lago de Atitlan gibt es viele Sprachschulen. Da die Preise sehr günstig sind, ist Einzelunterricht das gängige Format. Dabei lernt man ohnehin am meisten. Grundlegende Spanischkenntnisse machen einen Aufenthalt in Guatemala wesentlich angenehmer. Man bekommt viel mehr von Land und Leuten mit. Kaum ein Einheimischer spricht Englisch.

Gereist
– Nov/Dez 2013
– 3,5 Wochen
– allein

Mehr Tipps von Patrick Hundt findet Ihr auf seinem Blog 101places.

Patrick auf den San Pedro Vulkan

Patrick auf dem San Pedro Vulkan

 

Auch ich war 2002 und 2014 in Guatemala unterwegs. Mehr dazu findet Ihr unter Guatemala

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Was empfehlt Ihr für eine Guatemala-Reise?

 

6 Kommentare

  1. Guatemala gehört mit zu meinem schönsten Reiseerinnerungen. Tikal fand ich einfach nur mystisch, Antigua wunderschön und Atitlan total relaxed. Das war allerdings im Jahr 2000. Wer weiß wie es dort heute aussieht? Ich empfehle noch einen Trip auf den Indio-Markt nach Chichicastenango. Total touristisch, aber trotzdem sehenswert. LG, Nadine

    • Danke, liebe Nadine. Ja, so ist es manchmal mit Reiseerinnerungen. Ich frage mich häufig, wer weiß wie es dort heute aussieht – und tue mich dadurch manchmal schwer, alte Orte ein zweites Mal zu bereisen. Über Guatemala denke ich jedes Jahr nach – vielleicht klappt es 2014 endlich! LG, Madlen

  2. Hi, ich war – oder besser bin noch bis morgen – auch in Guatemala unterwegs. Den Ausführungen von Patrick (wir haben uns auch in Antigua getroffen) kann ich nur zustimmen. Zu den Must-See Plätzen möchte ich allerdings noch Semuc Champey ergänzen. Dieses – zumindest für mich und viele die ich getroffen habe – Highlight und kleines Naturwunder sollte in Guatemala niemand verpassen. Ich habe auch kürzlich erst einen (und bisher meinen einzigen Artikel über Guatemala) veröffentlicht: http://www.tinontour.com/semuc-champey-natuerliche-infinity-pools-in-guatemala/sehenswuerdigkeiten/berg-tal/2013/12/15/

    VG aus Antigua
    Tino

    • Hallo Tino, schön, dass Du Patricks Guatemala-Tipps noch ergänzt. Ich verfolgte Deine Reise durch Guatemala ja die letzten Wochen schon sehr interessiert. Morgen geht’s nach Kolumbien? Bin gespannt! Colombia es mi pasión 😉 Liebe Grüße, Madlen

  3. Julia sagt

    Was man in Guatemala gegessen haben muss?
    Auf jeden Fall Frijcholes mit Tortillas, Queso de Leche und Ei.Und zum Abschluss noch Platanos frittiert oder gekocht!Das kann man morgens mittags oder abends essen, sehr einfaches Gericht, aber ich habes während meiner Zeit in Guatemala geliebt!!!

    • Ich mag das Essen auch, wenn ich in Lateinamerika unterwegs bin, liebe Julia. Aber mit einer Ausnahme – morgens kann ich da noch nicht dran gehen 😉 LG, Madlen

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