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Rurrenabaque und das Ersatzteil aus Miami {DIARY}

Rurrenabaque

Nun sitzen wir in Rurrenabaque und warten wieder – auf unseren Flug. Das kommt mir bekannt vor. Vor einer Woche saßen wir in La Paz, fuhren zweimal zum Airport raus, um dann die Nachricht zu erhalten, dass unser Flieger gestrichen sei. Aber immer mit Verweis auf morgen. Rurrenabaque liegt im Urwald. Gut, es ist Regenzeit. Das man nicht immer auf der Graspiste landen kann, ist klar. Aber als wir dann schließlich den wahren Grund genannt bekamen, machte uns das schon wütend. Das wusste man doch schon seit Tagen. Die eine und einzige Maschine ist kaputt. Das Ersatzteil müsste aus Miami – lieber Evo, Feindesland – besorgt werden. Sobald der Typ mit dem Teil zurück ist, wird es eingebaut und ab geht die Post. Naja, wenn da nicht immer noch der Regen wäre.

Also nahmen wir am vergangenen Mittwoch schließlich frustriert den Jeep und hatten eine bezaubernde 12 stündige Fahrt vor uns – mit zwei jungen Australiern und einer etwas zu aufgedrehten jungen Brasilianerin. Die Strecke führte uns von der Hochebene hinab – die Strasse schmiegte sich an die Berge, war teilweise förmlich reingehauen. Kurven, Kurven, Kurven und steiler Abgrund. Die Straße nur so eng, dass gerade ein Auto Platz hatte und das auf einer matschigen Holperpiste. Und immer schön außen fahren war das Gebot. Das machte für mich keinen Sinn, aber Schilder zeigten dies an. Ich wusste, weshalb ich den Flieger vorgezogen hätte. Und hinter Coroico ging dann die Post so richtig ab. Der Gegenverkehr nahm zu und die Straße wurde noch enger. Leider kamen uns nur überlegene Fahrzeuge wie Busse und LKWs entgegen, also hieß es für uns, immer schön den Rückwärtsgang einlegen und Richtung Klippe ausweichen. Das war knallharte Detailarbeit – und dies im Schlamm. Das war 100%iges Vertrauen, sein Schicksal in die Hand eines erfahrenen Fahrers legen. Nur gut, dass die Übelkeit jegliche Angstgefühle unterdrückte und dies nicht nur bei mir. Einer der Australier, der mich zunächst noch ausgelacht hatte, als ich den Vordersitz aufgrund meiner Übelkeit wählte, kotzte in einer Tour. Während sich mein Magen im Griff hatte.

Wie froh waren wir alle, als wir eine Stunde nach dem Lunch endlich „Amazonien“ erreichten und nun den letzten Berg hinter uns ließen. Um 18.30 Uhr erreichten wir nach weiteren 3 Stunden durch die Tiefebene und üppiger Natur Rurrenabaque, was mich mehr an ein verschlafenes Dorf erinnerte, als an eine Stadt.

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