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Der Ausritt – Salento {DIARY}

Salento, Ausritt

Den zweiten Weihnachtsfeiertag beginnen wir noch gemächlicher als die letzten Tage. Heute haben wir uns eine Reittour vorgenommen, die man aber auch später am Tag beginnen kann. Und so setzten wir uns mittags beim besten Regenwetter auf die Pferde. Wir waren zu fünft mit Alvaro, unserem Guide. Das erste Stück war dasselbe, das wir bereits zur Kaffeetour gelaufen waren, doch an der Bank ritten wir nicht den steilen Hang hinab, sondern folgten der Straße, an der sich weitere Farmen und Kaffeefelder befanden.

Es begann nun richtig zu schütten und zum Glück war jedes Pferd mit einem Regenponcho ausgestattet, auch wenn ich diesen viel zu spät zu greifen bekam. Denn zunächst war ich ziemlich mit mir und dem Pferd beschäftigt. Es wollte immer nur fressen. Somit bewegte es sich permanent zu den nächsten Grasbüscheln, anstatt wie die anderen Pferde geradeaus zu traben. Das machte mich kirre. Dann galopppierte es mal und ich wollte es stoppen, aber es reagierte nur pissig, als ich beide Zügel zog. Also Pferd und ich wollten einfach keine Einheit werden. Irgendwann hatte es dann wohl doch genug gegessen, so dass es sich in die Gruppendynamik einfügte und auch nicht nur langsam vor sich hintrabte sondern ebenso galoppierte.

Wir ritten wieder durch üppige Natur mit einigen süßen Fincas, die allesamt schön bewachsene Gärten hatten. Auch an die erschütternden Bewegungen für Knie und Wirbelsäule gewöhnte ich mich nach einer Weile, aber dennoch ist das Reiten für meinen Körper kein Zuckerschlecken. Auf dem letzten Stück überqueren wir eine Brücke, die vor 100 Jahren einmal erbaut wurde, um Bogota mit Buenaventura an der Küste zu verbinden. Zwei Züge fuhren je durch, dann war es zu Ende mit dem Zugabenteuer. Weiter ging es auf der Straße, und da musste man dann tatsächlich aufpassen, denn immer wieder überholten uns Busse, LKWs und Autos.

Salento

Nach drei Stunden Ausritt um Salento herum waren wir ziemlich fertig. Zum Glück hatte es auch irgendwann zu regnen aufgehört, so dass wir das Drumherum auch genießen konnten. Im Ort selbst angekommen, schauten wir uns bei Alvaro noch das kleine 20 Tage alte Fohlen an. Dann gingen wir einen Kaffee trinken auf der Calle Real und stiegen die unzähligen Stufen zum Alto de la Cruz auf, von dem man eine wunderbare Aussicht genießen konnte. Wir sahen auch die abziehenden Wolken und einen schönen Regenbogen über dem Tal – im Hintergrund die Berge der Nevados, die eine Höhe von über 5.000 m reichen.

Im Dorf aßen wir heute mal in der Pizzeria am Plaza. Die war billig und man bekam auch genau das, was man zahlte dafür. Limonada im Pappbecher und dazu eine Pizza Napolitana, auf der sich außer Käse wenig erkennen ließ. Abschließend tranken wir wieder im Café Jesús Martín einen Kaffee und gingen dann wieder zurück. Auf dem Plaza war noch reges Treiben. Auch die Touristen kommen und gehen. Morgen werden auch wir gehen. Die 3,5 Tage vergingen schneller, als wir dachten. Das lag wohl besonders an den vielen Aktivitäten, die dann auch immer sehr müde gemacht haben.

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