Alle Artikel mit dem Schlagwort: Afrika

Swasiland

Swasiland oder es kommt meist anders als man denkt

Der Grenzposten von Swasiland verschwindet im Rückspiegel. Die gut geteerte Straße, die uns in das kleine Königreich führt, das von Südafrika und Mosambik eingeschlossen ist, hat die löchrige und holprige Straße der südafrikanischen Seite abgelöst. Vor uns tut sich eine satte grüne Berglandschaft auf. Tiefliegende Wolken legen sich sanft auf die Kuppen. Hütten mit rundem und rechteckigem Grundriss finden sich am Wegesrand. Fleischereien und Autoreparatur Services ebenso. Worldvision unterhält hier laut ihrer zig Schilder Projekte. Fast immer hat es etwas mit Wasser oder Infrastruktur zu tun. Auf den Straßen von Swasiland Swasiland kommt ziemlich geordnet daher und doch sind es kleine Bretterbuden, die als Verkaufsstände dienen und die Menschen, die an der Straße stehen, die uns verraten, noch in Afrika zu sein. Ziel ist das Shewula Mountain Camp, das uns einmal durch die Hügellandschaft des Königreichs führt. Schneller als gedacht erreichen wir Simunye. Die letzten Kilometer führen uns durch den Hlane Royal National Park. Warnschilder zeigen hier die Gefahren, die uns zur Vorsicht raten. Elefanten und Löwen sollen die Straße passieren. Doch in der Mittagszeit …

Tofo, Mosambik

Strandtage in Tofo

Mühevoll hievt der Fischer in der gleißenden Hitze einen knapp 1 m großen Fisch aus seinem Boot und lässt ihn erschöpft in den Sand fallen. Mit ein paar geübten Handgriffen zückt er das Messer, um den Fisch an Ort und Stelle auszunehmen. Die Fischer von Tofo schieben unter Schweiß Boot für Boot durch den heißen Sand zwischen die Sonnenliegen des Casa Barry. Wir sind die einzigen Gäste neben den Fischern, die in der Mittagszeit den Schatten der Strohdächer über den Liegen nutzen. Und so wechseln wir von Liege zu Liege, bis wir die Äußerste erreicht haben, als am Horizont immer mehr Fischerboote auftauchen, die auch noch unter den Sonnenschirmen Platz finden wollen. Wenn die Männer die Fische prepariert haben, legen sie diese in eine Box, die sie dann zum Markt tragen. Nur 500 m entfernt sitzen dort lässig die Marktfrauen in ihren bunten Gewändern und rufen mir „Sister, come, look“ zu. Nicht den Fisch wollen sie an die Frau bringen, sondern vielmehr ihre bunten Stoffe. In Tofo herrscht eine entspannte Atmosphäre. Obwohl dieser Ort das touristische Zentrum Mosambiks ist, merkt man ihm dies nicht …

Angola, Grenze

Stimmen aus Angola – Unterwegs im Norden Namibias

Stimmen mischen sich unter das Quaken der Kröten und Surren der Insekten, die immer wieder erfolglos an meine Zeltwand prallen. Es sind Stimmen, die von der anderen Seite des Okavango-Flusses zu uns hinüber dringen. Die Hitze im Zelt lässt mich nicht so recht zum Schlafen kommen. Natürlich ist es aber auch die Aufregung, erstmals in einem Dachzelt auf unserem Toyota Hilux zu nächtigen und das auch noch im Norden Namibias direkt an der Grenze. Blitze leuchten um uns herum auf, während die Fensterläden des Zeltes im aufkommenden Wind rascheln und den Donner übertönen. Das natürliche Feuerwerk des Buschs begleitet mich durch die Nacht. Wir sind allein auf diesem Camp Ground, der zur Hakusembe River Lodge gehört. Vor uns liegt der Okavango und auf der gegenüberliegenden Seite Angola. Es ist Tag 3 seit unserer Ankunft in Windhoek. Crashkurs bei der Mietwagenabholung bei ASCO Car Hire in Windhoek Wir wurden nach unserem zehnstündigen Flug mit Condor von Frankfurt nach Windhoek von einem Shuttle des Asco Car Hire Mietwagenverleih am Flughafen abgeholt und nach Downtown Windhoek gebracht. Dort hatte …

Ntwetwe Pan

Der Himmel über der Salzwüste – Ladies Night in der Ntwetwe Pan

„Don’t move for the next minute.“ Bokamoso startet seine Stoppuhr, während zehn Frauen mucksmäuschenstill auf den Campingstühlen im Halbkreis sitzen. Plötzlich ist Stille – komplette Stille. Das Tierkonzert der letzten drei Wochen erstickt auf dem salzigen Boden der Ntwetwe Pan, die zum größten Salzpfannensystem der Welt, der Makgadikgadi Pan, gehört. Über uns schmückt der Himmel sein dunkelblaues Kleid und heftet Sterne an. Sie entfalten nur wenig Strahlkraft an diesem Abend, da der Halbmond zu intensiv scheint. Doch über uns wacht Venus im leuchtenden Gelb. Unter meinen Füßen knirscht die grau-weiße Salzkruste. Ich versuche, jeden Muskel still zu halten. Eine Minute lang lausche ich meinem eigenen Atem. Ansonsten spüre ich nichts. Ein intensives Nichts. Ein Nichts, das durch die Ohren fließt und schmerzt, weil es den Sinn anregt, ohne einen Reiz zu erhalten. Der Reiz gelangt über die Augen in mein Hirn. Das Nichts ist die totale Stille, die vom zaghaften Knistern des Lagerfeuers begleitet wird. Nach einer Minute durchbricht Bokamosos Stimme die Stille. „Was habt Ihr gespürt?“ Ich habe das Nichts gefühlt – Leere, Weite, …

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Into the Bush – Offroad von Kasane nach Savuti und Moremi NP

Noch einmal gehen wir um unseren Toyota Hilux und checken die Reifen, die sich am Rande des Tiefsandes befinden. Auf 1,7 bar haben wir die Luft herausgelassen. Wir wissen noch nicht, ob dies reicht. Überhaupt wissen wir recht wenig über das, was uns erwartet und unsere eigenen Fähigkeiten, ein Auto durch Sandfelder zu manövrieren. 90 km liegen an diesem Morgen bereits hinter uns, als ich das Lenkrad an Katrin übergebe. Ein Schild zeigt 70 km bis Savuti an. „It’s doable!“ hatte uns ein entgegenkommender Holländer noch zugerufen. Was für ihn doable heißt, muss es für uns längst nicht sein. Unsere Offroad-Fahrt nach Savuti Und da stecken wir nun nur 5 Minuten später im Tiefsand. Katrin versucht immer wieder anzufahren, doch es will nicht gelingen. Stattdessen kommt uns noch von vorn ein Auto entgegen. Wir kommen nicht los. Das fängt ja schon mal gut an, ist mein erster Gedanke. Plötzlich bewegt sich unser Auto vorwärts und von nun an sollte der Fuß nicht mehr vom Gas genommen werden. Die Häuser von Kachikau entfernen sich im Rückspiegel und …

Isalo NP

Isalo Nationalpark – ein Fels in der Savanne

Bald lassen wir das Hochland hinter uns. Die Felslandschaften gehen in Grassavannen über, die in der Regenzeit mit einem kräftigen Grün überzogen sind. Hinter Ihosy schraubt sich die RN7 auf das Plateau von Horombe hinauf. Eintönige Graslandschaften ziehen sich bis zum Horizont hin. Menschen sieht man kaum. Zebuherden der Baras weiden hier. Nach vier Stunden taucht am Horizont eine Felslandschaft auf, vor der ein Regenschauer niedergeht. Isalo sage ich mir. Nur wenige Stunden später finde ich mich auf einem Klappstuhl vor der Felsformation wieder. Über mir leuchtet ein Sternenhimmel, wie ich ihn nur von unbewohnten Wüsten und Urwaldgebieten kenne. Sternschnuppen fallen vom Himmel, während am Horizont zwischen den Felsen Blitze zucken. Klagende Gesänge der ringelschwänzigen Kattas begleiten dieses energiegeladene Spektakel der Natur. Der Wind fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an, ohne ein Frösteln hervorzurufen. Wir sind allein auf dem Gelände der Isalo Ranch. Wieder sind wir die einzigen Touristen. Doch in diesem Setting würden Stimmen auch nur stören. Wanderung im Isalo NP Am nächsten Morgen fahren wir zurück ins Dorf Ranohira. Im Büro …

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Go West – auf der Avenue of the Baobabs und zwischen Lemuren

Auf der Straße ist viel los. Anstatt Autos und LKWs sind es jedoch Fußgänger, die morgens um 7 Uhr auf der Hauptachse Madgaskars, dem Highway Nummer RN 7, unterwegs sind. Der Weg schmiegt sich an die Hügel, die die Landschaft südlich von Antananarivo prägen. In Antsirabe legen wir 3,5 Stunden nachdem wir in der Hauptstadt gestartet waren einen Stopp ein. Wir wollen unterwegs Picknick machen, schlägt Fanal vor. Denn auf dem Weg nach Morondava gäbe es kaum Gelegenheit, „gut“ zu essen. Mit „gut“ meint er die an Touristen gewöhnte Küche der Restaurants und nicht die für Einheimische Geschmäcker gedachten Hotelys. Das verrät er uns aber erst später. Also kaufen wir in einem kleinen Supermarkt noch ein paar Lebensmittel ein, bevor wir auf die RN34 abbiegen. Auf dem Weg nach Miandrivazo Die aufgewellte Landschaft ist vom satten Grün übersät. Um Antsirabe wächst in der vulkanischen Erde einiges. Und das wird auch fleißig auf den von Menschen gezogenen Karren, den Varambas, auf Zebu-Karren oder den Dächern der Taxi Brousses transportiert. Meist sind es aber die Menschen selbst, die Ihre Erträge …

Madagaskar

Im Süden wartet die Wüste – Madagaskar am Wegesrand

Wir sind eine halbe Stunde unterwegs, als Lantu unsere Autotüren arretiert. Am Horizont inmitten der trockenen Grasbüschellandschaft zeichnet sich eine Stadt ab. Ilakaka – die Stadt, die um die Jahrtausendwende einen Saphirboom erlebte und von einer Siedlung zu einer mittelgroßen Stadt anschwoll. Und noch heute sammeln sich hier im verfluchten Tal der Saphire im Flusstal des Illaka die Menschen, die das Glück in den Edelsteinen suchen, die zu den besten der Welt gehören sollen. Reich geworden ist kaum einer der Gräber. Sri Lankesen, Inder, Thais – Ankäufer aus dem Ausland kamen schnell, um den Kuchen aufzuteilen. Bossis nennt man sie hier. „Gems“ zeigt jedes zweite Haus von Ilakaka an. Es ist immer ein Steinhaus mit diesem Schild. Dazwischen finden sich ärmliche Holzverschläge, der Rest wird hier gehandelt. Lantu fährt langsam durch den Ort. Durch die Scheibe hat die Welt da draußen die Wirkung einer Doku im Fernseher. Gefühle sind weggedimmt, weil man die Atmosphäre nicht spürt, weil man den Schweiß nicht sieht, weil man das Hecheln nicht hört in der glühenden Sonne. Dann zeigt er nach …

Nationalpark Ranomafana

Nationalpark Ranomafana und ein Slip voller Blutegel

Wir sind nicht lang auf dem Vatoharanana Treck im Sekundärwald des Nationalpark Ranomafana unterwegs, da meint Dauphin, sein Freund hätte weiter oben im Wald eine Gruppe Lemure entdeckt. Es klingt recht zufällig, was unsere Spannung steigert. Wir nehmen die Abkürzung, um schnell da zu sein. Und tatsächlich arbeiten wir uns durch das Geäst vor und entdecken bald darauf die angekündigten Goldenen Bambuslemure. Das ist nicht unbedingt üblich, bedenkt man, dass es sich dabei um eine Säugetierart handelt, die eine amerikanische und deutsche Forscherin erst in den 90er Jahren hier entdeckten und die Anlass zur Gründung des 416 km großen Nationalpark Ranomafana waren. Der Park erstreckt sich heute von der Ostküste bis hinauf auf 1.417 m und schützt den Bergregenwald. Nationalpark Ranomafana und ein Paradies für Lemure Drei junge madagassische Wissenschaftler stehen mit ihren Notizheften neben uns. Sie beobachten die Bewegungsabläufe dieser Lemure. Kaum sind wir wieder zurück auf dem gut ausgebauten Wanderweg, da bewegen sich über uns Red fronted Brown Lemure. Während ich fasziniert fotografiere, erblickt meine Schwester einen riesigen Blutfleck an meiner Wade und …

Anakao

Anakao, das Meer und Fifty Shades of Blue

Zebukarren fahren am schmalen Strandstreifen entlang und kommen vor uns zum Stehen. So ganz will ich nicht verstehen, bis ich sehe, dass der erste beladene Karren zum Boot nach Anakao übersetzt. Nun sind wir an der Reihe. Mein Rucksack wird gerade auf das Boot geladen, als mir der Mann auf dem Karren seine Hand reicht. Ich solle aufspringen. 15-20 m ziehen uns zwei Zebus durch das flache Wasser – gewiss mein ungewöhnlichstes Boarding bisher. Ich reiche dem Mann auf dem Zebu einen Schein, als am hinteren Ende des Karrens drei weitere Gesichter auftauchen und behaupten, an unserer Überfahrt beteiligt gewesen zu sein, was sie sich belohnen lassen möchten. Auf dem Schnellboot, das uns in einer Stunde nach Anakao bringen soll, sitzt nur eine italienische Familie, die wir bereits im Isalo NP trafen. Über das ruhige Meer gleiten wir einmal über den südlichen Wendekreis. Dorfleben von Anakao Als wir nach einer Stunde um eine Bucht fahren, sehe ich von Weitem schon die braun-beigen Strohdächer am Strand. Dort muss es sein – Anakao, das kleine Paradies südlich …