Das Farbspiel der Kalahari
Die untergehende Sonne im Westen strahlt unseren Rastplatz an. Hinter uns im Osten zucken Blitze am Abendhimmel. Irgendwo dahinten fällt Regen. Wir stehen mittendrin in diesem Lichtspiel. Auf einer glutroten Düne trinken wir unseren Sundowner während sich zu unseren Füßen Springböcke, Oryx- und Elenantilope im Abendlicht sonnen. Und plötzlich ist es wieder da, das Gefühl, das mich vor acht, zehn Jahren in Tansania und Uganda ergriffen hat – als ich in der Serengeti die Migration von Zebras und Gnus erlebte und als mich die grazilen Giraffenhälse im Nationalpark Murchison Falls nachhaltig beeindruckten. Wir sind in der Kalahari – ich bin endlich wieder physisch und auch mit Kopf und Herz nach Afrika zurückgekehrt. Der durch Eisenoxid rot leuchtende Sand der von Westen nach Osten verlaufenden Längsdünen ist durch hier vorherrschende Niederschläge von einer trockenen Buschvegetation überdeckt. Doch hier und da lugen Sandflecken hervor. Durch diese faszinierende Landschaft waren wir bereits am Nachmittag gelaufen. Mit einem Plan in der Hand hatten wir uns auf den Weg gemacht und sind die mittellange Strecke von 7,3 km in der …