Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bogota

Bogota

Flugtag {DIARY}

Unsere Nacht war kurz. Um 1.50 Uhr klingelte der Wecker, 20 Minuten später holte uns das „Taxi“ zum Flughafen ab. Das Taxi, das keins war, wurde wohl eher von einem guten Freund des Hostels gesteuert. Dieser war so nervös, dass er beim Einladen unserer Rucksäcke geradezu auf  das vordere Auto rollte. Aber es ist nachts, dunkel und es störte niemanden. Die Straßen Manaus’ waren total leer um diese Zeit, was man vom Flughafen nicht behaupten kann. Dieser scheint nachts so richtig aufzublühen – und so konnten wir um 2.30 Uhr uns erst mal in Ruhe ein Käsebällchen mit Kaffee genehmigen, denn alle Shops haben zu diesen unüblichen Zeiten hier geöffnet. Um 5.30 Uhr hoben wir ab mit COPA – gen Panama. Dort stiegen wir um und recht schnell ging es auch schon weiter nach Bogotá. Es war 11 Uhr, als wir die kolumbianische Hauptstadt wieder erreichten – ein zweites Mal auf dieser Reise. Nicht nur der Flug ging schnell, sondern auch das Prozedere an der Immigration und dem Gepäckband, was man jedoch von der Taxifahrt …

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Bogota again

Ob wir es wohl dieses Mal schaffen? Eigentlich steht dem ganzen nichts im Wege. Wir haben ein Hin- UND Rückflugtickt nach und aus Bogota. Aber ein komisches Gefühl schwingt mit, als wir wieder in Tegel sind, um kurz vor 6 Uhr am Sonntagmorgen. Die Schlange am Air France Schalter ist schon immens und wird nur sehr schleppend abgearbeitet. Aber pünktlich geht die Maschine dennoch in die Luft. Da kann sich Iberia mal ne Scheibe abschneiden. Landeanflug auf den Pariser Flughafen – Charles de Gaulle. Von oben sieht Frankreich wie Deutschland aus, aber im Flughafen gibt es dann doch einen erheblichen Unterschied. Chaotischer könnte man das Sicherheitsprozedere nicht organisieren. Zunächst gibt es nur zwei Passkontrolleure für mehrere gerade angekommene Maschinen. Endlich hat man diese Schlange passiert, steht man vor einer neuen, noch längeren Schlange, obwohl – eine Schlange wäre uns ja noch recht gewesen, aber es waren vier oder mehr. Ein Herr schaute auf die Tickets und wies ein. Wir kamen, wie wir später merkten, in die längste Schlange. Da wir noch eine Stunde bis zum …

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Abschied von Bogotá

Die letzten zwei Tage meiner Reise – wie soll man die verbringen, was soll man machen? Ich hatte mir einiges vorgenommen und konnte doch nur die Hälfte umsetzen. Denn eines hatte ich nicht berücksichtigt, dass am Sonntag Wahltag sein würde und seltsamerweise Museen dadurch geschlossen waren. Am Samstag jedoch ging mein Plan auf. So wollte ich natürlich neue Ecken der Stadt kennenlernen und dazu zählt die schickere Zona Rosa im Norden der Stadt. Als ich mittags einen Bus nehmen wollte und an der Cra. 7 wartete, baute sich selbstbewußt eine Bettlerin auf – rechte Hand ausgestreckt, in der linken Hand hielt sie eine geöffnete Wasserflasche. Wie zynisch wäre es gewesen, ihr zu sagen, dass Wasser sei zum Trinken gedacht.Denn was sie statt dessen damit vorhatte, war weniger nett, aber vielleicht in der Armut auch einfach eine Verzweiflungstat. Sie wollte Geld, das sagte ihre rechte Hand bereits, doch gab sie der Forderung noch mit Worten Nachdruck. Als Ausländer kann man ja immer schnell sagen, man verstehe nicht, aber ihr war natürlich klar, dass jeder diese Gestik …

Bogotá

Von B to B – Buenos Aires nach Bogotá {DIARY}

Gestern bekam ich einen Vorgeschmack auf meine Heimreise. So verbrachte ich 14 Stunden auf Flughäfen. Man wies mich bei GOL ja inbrünstig darauf hin, 3,5 Stunden vor Abflug am Airport zu erscheinen. Dabei will ich ja nicht nach Israel fliegen. Das hätte um 3 Uhr nachts bedeutet. Da mir das doch etwas zu übertrieben erschien, bestellte ich lediglich mein Taxi für 3 Uhr. Als ich aufstand, gesellten sich die zu Bett Gehenden zu mir ins Bad. Seltsam, was um 3 Uhr nachts noch so los ist in einem Hostel. Am Airport ging es um 3.45 Uhr nicht weniger geschäftig zu. Als ich den GOL-Schalter erblickte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Die paranoiden Warnungen des GOL-Personals schienen gefruchtet zu haben. Jedenfalls bei den zahlreichen Brasilianern und Argentiniern, die mit mir den Flug nach Sao Paulo antreten wollten. Eine riesige Schlange fand ich schon 2,75 Stunden vor Abflug vor. Da macht GOL die Reisenden heiss und selbst sind sie so früh noch nicht auf den Beinen. Um 4 Uhr kam das Bodenpersonal im gemächlichen Schritt …

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Verfahren: Heiligabend in Bogotá

23. Dez. 2010 – Endlich zurück. Ich gebe Bogotá eine zweite Chance und entscheide mich gegen das Sue. Ich schlafe im Fatima. Das Zimmer ist nur unwesentlich heller und größer. Schnell begebe ich mich wieder auf die Straßen Bogotás, wo ich auch prompt in eine Bekannte laufe. Wir waren eh verabredet, aber umso schöner ist es, wenn man sich in einer fremden Stadt zufällig begegnet. Nach langen Plauschen und einigen Fruchtsäften, suche ich noch das Botero Museo auf. Hier sind nicht nur Stücke von Botero zu sehen, sondern auch Picasso, Miro, Cezanne etc. Die gemeinsame Suche nach einem geöffneten Lokal stellt uns noch einmal vor eine besondere Herausforderung. Der morgige Feiertag scheint seine Fühler auszustrecken. So bleibt uns nur eine Bar. Und im Handumdrehen quatschen wir uns in den Heiligabend. Und was gehört zu solch einem Tag? Kirchen. Wir entschließen uns heute für einen Ausflug nach Zipaquira, wo wir die berühmte Salzkirche besichtigten. Nicht einmal 1,5 Stunden von Bogotá entfernt mit dem Transmilenio und einem Kleinbus erreicht man die Kleinstadt, die mehr als nur die …

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Un día en Bogota

9. Dez. 2009 – Machte man einst einen großen Bogen um das „gefährlichste Land“, so dominieren heute Spaß-, Sauf- und Partytourismus? Als wolle man dem ewigen Schrecken etwas entgegensetzen. Beide Extreme werden der Hauptstadt des südamerikanischen Landes nicht gerecht. Da muss es doch einfach mehr geben? Ich bin gespannt. Tag der unbefleckten Empfängnis ist heute also. So unbefleckt scheint auch die Sonne auf uns herab. Wenigstens wurde die Müdigkeit durch Flug und unsäglich lauter Unterkunft durch das fantastische Wetter etwas vertrieben. Den Stadtteil La Candelaria kenne ich jetzt sehr gut. Nahezu jede Gasse und Straße lädt zu einem Spaziergang ein. Die restaurierten Fassaden der Kolonialhäuser dürsten danach, fotografiert zu werden. Darüber hinaus darf auch der Besuch der zahlreichen Kirchen nicht fehlen. Und im Kulturzentrum schaue ich mir eine Ausstellung an. Da das Wetter so schön ist, müssen Goldmuseum und die Botero-Ausstellung noch warten. Jetzt genieße ich erst einmal die Sonne. Ich komme ja wieder nach Bogotá zurück. Die Carrera 7 (Septima) ist heute aufgrund des Feiertages von 7 bis 14 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. …

Plaza Mayor

Sue – eine Frau in Bogotá

Es ist 23 Uhr. Draußen auf den Straßen Bogotás herrscht buntes Treiben. Fast genauso bunt sind auch die Kerzchen, die in der heutigen Nacht angezündet werden. Denn es ist Nacht der Kerzen. Vom Flughafen zum Hostel war dadurch schon nahezu kein Durchkommen gewesen. Und auch die feucht-heiße Luftdusche, die mir sonst den Begrüßungscocktail meiner Reisen liefert, schien bereits in Feiertagslaune zu sein. Ich befinde mich auf 2.640 m Höhe. Nicht alles was tropisch klingt ist auch tropisch. Tropisch ist nur die Musik, die in mein Taxi hineinschallt. Von den Tropen ließ sich wohl auch das junge Reisevolk inspirieren, das wie ich das Hostel Sue in Candelaria als Stützpunkt seiner Nächte oder viel mehr auch der Tage gewählt zu haben scheint. Die Feierlaune ist auf dem Höhepunkt, als ich mich nach Ruhe dürstend schlaftrunken und völlig erschöpft in das Gästebuch eintrage. Es besteht kein Zweifel, was mein Körper dringend benötigt. Zwischen dunklen, fensterlosen und stinkenden Mehrbettzimmern liegt mein kleines noch dunkleres Einbettzimmer, von dem ich mir eine Nacht voll Ruhe erhoffte. Ein Bett und ein karges Licht …