Alle Artikel mit dem Schlagwort: Brasilien

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Politik, Geschichte, Amazonien – Vorbeigeschaut bei der Première Brasil

Es geht um Amazonien – auch. Da macht natürlich die Première Brasil gleich doppelt Freude. Das Filmfestival, dass dem deutschen Zuschauer interessante und auch prämierte Filme vom brasilianischen Filmmarkt vorstellt, geht in die fünfte Runde. Und ich bin zum vierten Mal dabei. „Es geht um Werte und Verwertung, den Menschen in übermächtiger Natur und seine Verantwortung ihr gegenüber, um fast archaische, um rassistische und hochaktuell-globalisierte Ungleichheiten, um Schatten der Vergangenheit…“ – eine Spannung, die auch gleich in der Podiumsdiskussion „Amazônia – Lebensraum auf Zeit?“ offenkundig wird. Die Regisseure Sérgio Andrade, Luiz Bolognesi, Silvio Da-Rin, Joel Zito Araújo und Victor Lopes diskutierten am Samstagabend mit der Moderatorin und Leiterin des Rio de Janeiro International Film Festival Ilda Santiago über den Umgang mit der grünen Lunge der Erde, dem Amazonasbecken, im Zuge der fortschreitenden Modernisierung Brasiliens. Ist noch Platz für indigene Volksgruppen? Haben wir das Recht, den Umgang mit Naturressourcen vorzuschreiben und ggf. Entwicklung zu hemmen? Dürfen wir Brasilien verwehren, was wir selbst jahrhundertelang betrieben haben? „Wir haben nicht das Recht, dumm zu sein.“, wiederholt Joel Zito …

Brasilien

Mein Brasilien

Interview mit Ute Kranz. Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Brasilien gesehen haben und warum? Brasilien ist ein riesiges und absolut faszinierendes Land! Ich habe bisher den Norden und Nordosten kennengelernt und auf dieser Reise drei ganz besondere Orte ins Herz geschlossen: > Fernando de Noronha! Vulkaninsel und Meeresnationalpark mit traumhaften Stränden und Tauch- und Schnorchel-Highlights mit Delfinen, Schildkröten und Haien. Mit coolen Buggys kann man über die Insel heizen und den Abend bei Chillout-Musik, Caipirinhas und Ceviche ausklingen lassen. Gehört definitiv zu meinen Top 10 Inseln weltweit! > Jericoacoara! Ein Hippie-Dorf zwischen Dünen am Meer. Man übernachtet in kleinen Pousadas, sitzt am Strand, während Esel-Karawanen an einem vorbeiziehen und wartet am Abend oben auf der Düne mit einem Caipi to go auf den Sonnenuntergang. Und feiern kann man hier bis in die Puppen. > Salvador da Bahia! In der historischen Altstadt wohnen und rund um die Uhr mit brasilianischen Klängen im Rhythmus bleiben. Bunte Häuser im Kolonialstil, kleine Gassen mit Backsteinpflaster und fröhliche Menschen sind neben dem größten Straßenkarneval der Welt …

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Mein Lateinamerika

Wenn ich an Lateinamerika denke, höre ich Musik. Endlose Busfahrten, die mir immer mit einem Schwall an Lebensfreude verschönert wurden. Wenn mir wieder Hühner unter den Sitz geschoben wurden und der Kopf des Nachbarn auf meine Schulter fiel, dann stimmte mindestens ein Passagier in ein Salsa- oder Cumbias-Lied ein und zauberte ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Das ist „mein Lateinamerika“, wie ich es liebe. Von den sommerlichen Temperaturen inspiriert starte ich diese Woche die neue Serie „Mein Lateinamerika„. Von Mexiko bis Chile – soll dabei die Reise gehen. Und da nicht nur ich mein Herz jenseits des Atlantiks verloren habe, lass ich dieses Mal andere Reiseblogger zu Wort kommen. In dieser Woche stellt Euch jeden Tag ein Reiseblogger ein lateinamerikanisches Land vor und gibt Tipps und Einblicke. Und auch danach wird diese Rubrik gefüllt. Den Anfang macht Steve von Back-Packer.org, der uns „sein Argentinien“ vorstellt. Montag    Ute von Bravebird stellt uns „ihr Brasilien“ vor. Dienstag   Doris von Littlemissitchyfeet stellt uns „ihr Uruguay“ vor.  Mittwoch    Inka von Blickgewinkelt stellt uns „ihr Chile“ vor. Donnerstag    Florian von flocblog stellt uns „sein Bolivien“ vor.  Freitag   Nadine von Traumweltenbummler …

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Auf dem Amazonas – eine Reise von Tabatinga nach Manaus

Zwei Flugstunden trennen die kolumbianische 9 Millionen Metropole Bogotá von diesem ruhigen Fleck im südlichen Zipfel des Landes. Ist Bogotá das pulsierende Herz, fliegen wir nun in die Lunge – in die grüne Lunge der Welt. Nur ein paar Wolken ziehen immer wieder einen Vorhang über die fantastische Szenerie, die aus einem monotonen Grünton besteht und so viel Leben in sich verbirgt. Ein Regenbogen scheint bei unserer Landung in diesem grünen Feld einen Akzent zu unserer Begrüßung setzen zu wollen. Willkommen im Paradies, willkommen im Dschungel! Keine Straße, die uns hier wieder herausführen könnte. Von weitem sehen wir unter uns eine schmale Schlängellinie, die sich uns nähert und an Form, Farbe und Größe gewinnt. Wir sind umschlossen von einem grünen Teppich, der nur durch diese Wassergewalt unterbrochen wird – den wasserreichsten Fluss der Welt, den Amazonas. Diese Reise beginnt als wir die Treppe vom Flugzeug hinabsteigen und gegen eine schwüle Wand laufen. Erst jetzt sind wir wirklich weg. Erst jetzt heißt es, ausgetretene Pfade zu verlassen. Von nun an ist unser Weg das Wasser. Vorbereitung …

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11 Tage Première Brasil

11 Tage Première Brasil gehen heute zu Ende. Um es vorweg zu nehmen, auch dieses Jahr begeisterte uns die Filmauswahl der Kuratorin Ilda Santiago. Mit einer bunten Mischung an Spiel- und Dokumentarfilmen erhielten wir einen guten Einblick in die besten filmischen Neuproduktionen Brasiliens und somit auch die spannendsten Sektionen des Internationalen Filmfestivals von Rio. Der diesjährige Fokus lag auf Literaturverfilmungen, was als gezielter Ausblick auf die Frankfurter Buchmesse 2013 mit Ehrengast Brasilien zu verstehen ist. Ein zweiter Schwerpunkt lag auf der Wiederentdeckung des Landesinneren: Der heiße, trockene – und seltsam schöne – Nordosten Brasiliens wird filmisch neu entdeckt. Und genau dahin führten uns Filme wie Os últimos Cangaceiros (The Last Cangaceiros), Capitães de areia (Captains of the Sands), Cabra marcado para morrer (Twenty Years Later) und Xingu. Captains of the Sands ist eine bildgewaltige Adaption des Romans von Cecília Amados Großvater über das Leben und die Abenteuer einer Bande von Straßenkindern, die als Sandkapitäne bekannt sind. Diese leben in einer heruntergekommenen Lagerhalle am Hafen während sie auf den Straßen der Stadt stehlen, zocken, tanzen – …

Brasilien

Brasilien Reisetipps – und ewig lockt der Urwald

Meine Brasilienerfahrungen beschränken sich auf das Amazonasgebiet von Tabatinga bis Manaus, Corumba, Bonito und Foz do Iguaçu. Daher heisst es für mich definitiv, Brasilien steht weiterhin auf der To-Do-Liste. Aber meine absoluten Highlights dieses großen Landes, das so viel Abwechslung zu bieten hat, sind nun einmal Urwald, Urwald, Urwald. Gast-Puriystin Ninette wird aber bald weitere Reisetipps zu Brasilien hinzufügen. Denn Brasilien gehört ihr Herz. Stationen: Bonito – Corumba – Manaus Dieser Artikel wird noch erweitert. Zur Einstimmung ein Kurz-Video, das einen Eindruck von der Bootsfahrt auf dem Amazonas wiedergibt. Vom Dreiländereck Kolumbien, Brasilien, Peru geht es in 4 Tagen flussabwärts nach Manaus. Demnächst noch für diejenigen, die Wissen wollen, wie die Küche, das Bad und der Hängemattenplatz wirklich aussehen, die Langversion.

Teatro Amazonas

Teatro Amazonas in Manaus – Kultur im Urwald {DIARY}

Dieser Tag steht im Zeichen der Kultur und der Erholung. Morgens haben wir unser erstes Hosteltypisches Frühstück. Dann wollen wir natürlich als erstes unsere reservierten Flüge mit Copa für heute Nacht noch bezahlen und dingfest machen. Gern sollte es noch hinaus zum Strand gehenn, doch im Tourismusbüro wurde uns mitgeteilt, dass dort gebaut wird (was wir gestern eigentlich auch schon sahen) und außerdem haben auch sonst heute viele Sehenswürdigkeiten wie bspw. der Botanische Garten geschlossen. Dann suchen wir endlich das Teatro auf, um es nicht nur von außen sondern auch von innen zu begutachten. Eine halbe Stunde müssen wir warten, bis eine englischsprachige Tour gemacht wird. In der Zwischenzeit suchen wir noch ein paar umliegende Läden am Praca auf und verpassen fast unseren Rundgang. Die Oper wurde 1896 eröffnet, alles außer das Holz, wurden aus Europa rangeschafft. Und selbst das Holz wurde nach Europa geschifft, um dort von Könnern bearbeitet zu werden. Ziemlich crazy. Der Saal ist gut klimatisiert, was aber erst in den 70ern passierte. Auch die Farbe änderte sich in den 70er Jahren. …

Amazonas

3. Advent auf dem Boot {DIARY}

Der Tag beginnt früh. 6.30 Uhr aufstehen – dank Jetlag nach wie vor kein Problem für uns, frühstücken und dann zum Manaus Hostel fahren. Dort checken wir schnell ein und treffen unseren Guide von gestern, der gleich Verstärkung mitgebracht hat – nämlich Antonio aus Guyana, der uns heute gemeinsam mit Joyce, der Chinesin, begleitet. Wir laufen herunter zum Hafen, wo schon ein reges Treiben auf den Straßen ist. Sonntagmarkt heißt viele Stände und viel Gewusel. Heute Mittag schon soll das vorbei sein und die Ruhe über der Stadt hereinbrechen. Am Hafen sind unsere beiden Jungs erst mal auf der Suche nach einem Boot, so zumindest unser Eindruck. Die Tagestour nehmen die beiden wohl nicht so ernst. Schließlich haben wir zu sechst (Joyce, wir, Fahrer und die beiden Guides) ein größeres Boot für uns allein. Wir steuern erst einmal die nächste Wassertankstelle an und dann den lokalen Hafen, um noch Eiswürfel zur Kühlung zu holen. Dann steuern wir zunächst wieder den Encontro dos aguas an, wo Rio Negro und Rio Solimoes aufeinandertreffen und über 14 km …

Manaus Feuerwerk

Ein Tag in Manaus {DIARY}

… beginnt hoch oben auf dem Dach im Swimming Pool, wo wir bis Mittag entspannen. Anders als in Buenos Aires sind wir die einzigen Nutzer. Dann machen wir uns auf dem Weg in die Stadt. Um etwas Geld zu sparen, steigen wir nun auf Bus um. Nicht allen Hotelangestellten sollte man vertrauen, denn die notierten Nummern führen nicht auf direktem Weg ins Centro. Irgendwann wird die Gegend immer mehr spooky und der Bus fährt anstatt nach rechts immer weiter nach links. Geografisch sind wir nicht mehr auf Route, aber was tun? Dann entschließen wir uns endlich mal dazu, nachzufragen, und bekommen unsere Vermutung bestätigt. Wir fahren nicht ins Zentrum sondern immer weiter raus. Aber in eine Richtung, in der man die Vororte lieber nicht kennenlernen will. Also steigen wir an der nächsten Haltestelle aus. Dort ist zufällig so etwas wie ein großer Umsteigebahnhof. Etwas nervös schauen wir uns um. Hier kommen die Touristen sicherlich nur selten hin. Den nächsten Bus, der irgendwie nach Zentrum aussieht nehmen wir. Inzwischen sind wir gespitzt. Wieder dauert es, und …

Brasilien, Manaus

Manaus und der Weg zurück {DIARY}

Unser 3,5 tägiger Manausaufenthalt ist geprägt von einigen Gegensätzen. Wir verlassen das quirlige Hafenviertel, um hinauf ins besser situierte Adrianopolis zu fahren, wohl eine klassische Mittelstandsgegend. In Manaus tickt der Gegensatz. Hier oben sind die Hochhäuser, dort unten ist eher das Ärmere zu Haus. Gleich neben der riesigen Shopping Mall Manauara und einem riesigen Carrefour liegt unser Hotel. Dank ein paar Gutscheinen können wir hier zwei Tage etwas Luxus genießen. Luxus ist hier schon ein Swimming Pool, denn bei diesen schweißtreibenden Temperaturen ist der Pool auf der 13. Etage eine wahre Oase. Trotzdem zieht es uns zunächst wieder zurück in die Stadt. In einer Stunde geht die Sonne unter, die Müdigkeit überkommt einen und der Hunger klopft auch schon an. Wir fahren zum Praca Sao Sebastiao, wo sich das imposante Teatro Amazonas befindet, in dessen Glanz der gesamte Platz erscheint. Herausgeputzt ist alles, was um diesen Platz liegt. Geht man in die Seitenstraßen, endet schon der Hochglanz – Kolonialstyle ja, aber eben nicht herausgeputzt. Mittelpunkt eines jeden touristischen Aufenthaltes ist eben sowieso das Teatro, bevor …