Alle Artikel mit dem Schlagwort: Filmfestival

HKW_1_670x270

Politik, Geschichte, Amazonien – Vorbeigeschaut bei der Première Brasil

Es geht um Amazonien – auch. Da macht natürlich die Première Brasil gleich doppelt Freude. Das Filmfestival, dass dem deutschen Zuschauer interessante und auch prämierte Filme vom brasilianischen Filmmarkt vorstellt, geht in die fünfte Runde. Und ich bin zum vierten Mal dabei. „Es geht um Werte und Verwertung, den Menschen in übermächtiger Natur und seine Verantwortung ihr gegenüber, um fast archaische, um rassistische und hochaktuell-globalisierte Ungleichheiten, um Schatten der Vergangenheit…“ – eine Spannung, die auch gleich in der Podiumsdiskussion „Amazônia – Lebensraum auf Zeit?“ offenkundig wird. Die Regisseure Sérgio Andrade, Luiz Bolognesi, Silvio Da-Rin, Joel Zito Araújo und Victor Lopes diskutierten am Samstagabend mit der Moderatorin und Leiterin des Rio de Janeiro International Film Festival Ilda Santiago über den Umgang mit der grünen Lunge der Erde, dem Amazonasbecken, im Zuge der fortschreitenden Modernisierung Brasiliens. Ist noch Platz für indigene Volksgruppen? Haben wir das Recht, den Umgang mit Naturressourcen vorzuschreiben und ggf. Entwicklung zu hemmen? Dürfen wir Brasilien verwehren, was wir selbst jahrhundertelang betrieben haben? „Wir haben nicht das Recht, dumm zu sein.“, wiederholt Joel Zito …

hkw_premiere_brasil_captains_of_the_sands_filmstill_c_promo_TEASERSPALTEBREIT

Ein bisschen Wärme – „Capitães de areia“ von der Regisseurin Cecília Amado eröffnet die 4. Première Brasil

Rund 100 Filme werden in Brasilien jährlich produziert, die besten im Rahmen des Festivals von Rio de Janeiro gezeigt – und eine Auswahl von 13 Produktionen wird nun vom 7. bis 18. November dem Berliner Publikum vorgestellt. Heute  nun startete die 4. Première Brasil im Haus der Kulturen der Welt. Beim herbstlichen Wetter suchte ich nun meine persönliche 3. Première auf, die mit dem Titel „Capitaes de areia“ des Eröffnungsfilms ein bisschen Wärme vom Strand Salvadors da Bahia in den gut gefüllten Kinosaal brachte. Tatsächlich spielt die Kultur von Bahia im gesamten Film eine Rolle – ob beim Capoeira oder beim Praktizieren der afro-brasilianischen Religion Candomblé. Das 1937 von Brasiliens berühmtestem Autor Jorge Amado geschriebene gleichnamige Buch wurde nun von dessen Enkelin Cecília Amado verfilmt, die leider an diesem Abend nicht anwesend war. Es erwartete uns eine wunderbare, bildgewaltige Adaption seines Romans über das Leben und die Abenteuer einer Bande von Straßenkindern, die als Sandkapitäne bekannt sind. Diese leben in einer heruntergekommenen Lagerhalle am Hafen während sie auf den Straßen der Stadt stehlen, zocken, tanzen …