Alle Artikel mit dem Schlagwort: Karibik

Utila_Strand

Abgetaucht

Ich war für alles gewappnet, als ich nach zwei Jahren endlich mal wieder den Neoprenanzug und die Taucherausrüstung überstreifte. Wer auf Utila ist, muss es einfach tun, denn ohne Tauchgang macht Utila nur halb so viel Spaß. Das ist eben so wie auf dem Sinai in Ägypten. Wie war das gleich noch mal mit den Unterwasserzeichen? Daumen und Zeigefinger zu einem ovalen Ei geformt, das verstehe ich noch. Alles bestens! Der Pioniergruß verheißt, wie man es nimmt, nichts Gutes oder etwas Sensationelles – denn dann ist ein Hai in Anmarsch. Während ich mein in Thailand erlerntes Wissen ein wenig auffrischte, träumte ich schon von dem Farbenspiel der Korallen und kleinen, bunten Fischen. Von mir aus konnte es gern dabei bleiben. Die Ästhetik ist mir auch beim Tauchen wichtiger als der Kick. Kleine bunte Fische erfreuen mich tatsächlich mehr, als jede hässliche Muräne oder der Tiefgang auf 30 m. Bei 18 m sehe ich noch wunderbar, danach drückt es mir nur auf den Ohren und unsichtbare Kräfte beginnen, an meinem Leib zu ziehen. Und sehen tue …

Mompox, Kolumbien

Mein Kolumbien

Tipps von Madlen. Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Kolumbien gesehen haben und warum? In Kolumbien ist für jeden etwas dabei. Die Abwechslung macht es. Daher liebe ich dieses Land zum Reisen so sehr. Berge? Voilà die Anden oder die Sierra Nevada de Santa Marta. Wasser? Voilà Karibik, Pazifik, Amazonas oder die künstlich erschaffenen Seenlandschaft Guatapes. Städte? Voilà Bogotá, Cali oder Medellin. Kultur? Voilà San Agustin, Mompos, Cartagena oder die Zona Cafetera Ein Ort hat sich für mich als besonders strategisch herausgestellt, Santa Marta. Die Stadt diente mir als Ausgangspunkt für viele abwechslungsreiche Unternehmungen – Trekking in der Sierra de Nevada de Santa Marta u.a. zur Ciudad Perdida, Kurzerholung an den Stränden des Tayrona National Parks, Paleminos oder Tagangas sowie ein mehrtägiger Ausflug auf die Halbinsel La Guajira. Welches Erlebnis geht Dir nicht aus Deinem Kopf? Musik! Kolumbien ist für mich ein nicht enden wollendes Lied. Wer wie ich Salsa, Merengue, Cumbias oder auch Digital Cumbias mag, ist hier genau richtig. Und dazu muss man nicht einmal immer ausgehen, es reicht schon, das …

Anja in Mexiko

Mexiko: Das ist ein Liebeslied

Ich bin immer auf der Suche – nach schönen Stränden, bunter Landeskultur und leckerem Essen. In Mexiko wurde ich fündig. In meinem Blog Travel on Toast habe ich schon über viele Länder geschrieben. Allein 15 habe ich während meiner Weltreise besucht, davor und danach waren es noch ein paar mehr. Auf meinen Reisen frage ich immer andere nach ihren Lieblingsländern, um mir Tipps zu holen. Unter den Antworten war sehr oft Mexiko – zu Recht! Zehn Tage verbrachte ich jetzt auf der Halbinsel Yucatan, u. a. in Cancun, Playa del Carmen und im Hippie- und Backpackerort Tulum. 5 Gründe, warum ich Mexiko so mag: 1) Postkartenmotive an der Karibikküste Die Verführung läuft so: Der Strand schimmert weißgolden, die Palmen wiegen sich in den Hüften und das türkisfarbene Meer zwinkert mir zu. Beim Anblick der Maya-Ruinen am Strand von Tulum gebe ich mich endgültig geschlagen: Ich bin verliebt! Unterwegs treffe ich oft auf Motive, die ich unzählige Male fotografieren muss, weil sie einfach so schön sind: Etwa das Sydney Opera House, die Vulkane von Neuseeland oder …

Cartagena

Cartagena – wo Schönheit (k)eine Kunst ist

ENGLISH VERSION HERE Schwerfällig versucht meine Lunge den Sauerstoff aus der dicken Luft zu filtern. Mein Körper kämpft noch gegen die Schwüle an, während sich meine Sinne schon gänzlich auf die Perle des Nordens eingestellt haben. Cartagena ist Musik! Aus allen Häusern besonders in Getsemani tönt Musik.
 Einst der größte Sklavenumschlagplatz Amerikas, tummeln sich heute Touristenscharen in den kolonialen Gemäuern der wunderschönen kolumbianischen Stadt am Meer. Und da Cartagena de Indias nicht nur durch seine gut erhaltene und aufgemöbelte Kolonialarchitektur besticht, sondern auch durch seine atemberaubende Lage, bin ich nach drei Jahren wieder zurückgekehrt. Zunächst verbringe ich die kurze Zeit mit dem Auffrischen meiner Erinnerungen. Schon die Ankunft im Stadtteil Getsemani hält einige Überraschungen für mich bereit. Innerhalb drei Jahren hat sich hier nicht nur die Anzahl der umherschwirrenden Backpacker vervielfacht, sondern auch die gesamte Infrastruktur um Kneipen, Cafés und Hostels. Innerhalb der 11 km langen, gut erhaltenen Stadtmauer mischen sich Touristen mit den zahlreichen Besuchern aus der Kunst- und Literaturszene, die zum Hay Festival gekommen sind. Die Häuser sind meist zweistöckig, bunt, mit schönen …

San Blas

San Blas Inseln – Mehr Meer geht nicht

Gedanken zu einer Reise ins Paradies, zu den San Blas Inseln in Panama… Zugegeben, ich habe schon viel Meer in meinem Leben gesehen. Blaues, türkisfarbenes, braunes, schwarzes – alle Nuancen kenne ich. Ich sitze gern am Strand und schaue in die Weite hinaus, dann packt mich die Sehnsucht. Aber der Traum von einer kleinen Coconut-Insel reizt mich nur für einen bis maximal drei Tage. Dann setzt bei mir der Strandkoller ein und der Inselkoller gleich mit. Ich brauche ein Hinterland zu dem Strand, an dem ich mich neben ein paar Bikinistunden noch austoben kann… Doch ist man einmal in Panamá, dann kommt man um Meer nicht herum. Fast alles ist „Strandstreifen“. Und wenn man einmal am immerwährenden Strandstreifen ist, dann sollte man auch nicht den Strand der Strände verpassen! So zum Beispiel die von den San Blas Inseln. Anreise nach San Blas Ciudad de Panamá – Flughafen Albrook. Die Schlange für die Maschinen der Air Panamá wird nicht kleiner. Erst werden die Daten inklusive Passagiergewicht (nein, nicht das des Gepäcks) akribisch handschriftlich aufgenommen, um dann in …

reise_kolumbien

Reise durch Kolumbien

Wenn ich nicht schon ein großer Kolumbien-Fan wäre, ich würde es mit diesem Bildband werden. Wunderschöne Landschaften anhand ca. 200 Fotos in Szene gesetzt rufen Erinnerungen wach oder wecken zugleich die Sehnsucht nach mehr. „Willkommen in Kolumbien“ heisst es in einem ausführlichen Eingangskapitel über Land, Kultur, Geschichte und Gesellschaft, das aber auch auf Vorurteile, Sicherheitslage und Widersprüche eingeht. Ein guter Abriss, der auf die Bildgewalt der 136 Seiten hinarbeitet. Der Inhalt ist übersichtlich in die drei Kapitel „Küsten an Karibik und Pazifik“, „Bogotá und das Hochland“ sowie „Dschungel und Flüsse – das Amazonas-Tiefland“ gegliedert. Mein persönliches Highlight und somit das besondere Plus ist das letzte Kapitel, das sich einer Region widmet, die sich abseits der ausgetrampelten Touristenpfade befindet und somit auch häufig unerwähnt bleibt. Darüber hinaus berichtet der deutsche Reise- und Kulturautor Andreas Drouve in vier Specials über das Erbe der Kolonialarchitektur, die Erfolgsgeschichte des kolumbianischen Kaffees, die versunkenen Kulturen und die indigene Bevölkerung im Spiegel von Geschichte und Gegenwart. Texte und Fotografien zeigen die wahre Leidenschaft des Autors sowie des Fotografen Christian Heeb für …

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Warmer Regen in Cartagena

22. Dez. 2010 – Den Tag verbringe ich heute im modernen Teil der Stadt. Ich nehme einen Bus nach Laguito und laufe von dort zum Strand von Castillogrande. Ich glaube es zumindest, denn nachdem ich immer mehr Leute den Bus verlassen sehe und am Ende allein darin sitze, entschließe ich mich irgendwo im nirgendwo zum Aussteigen. Ich habe kein Gefühl, wo ich tatsächlich bin und eine Karte liefert auch keiner meiner drei Kolumbienreiseführer. Es ist mein Geburtstag und so glaube ich an göttlichen Beistand, denn schließlich befinde ich mich ja nicht gerade in der ärmsten Gegend der Stadt. Ich irre umher und finde intuitiv die Karibik. Ok, Karibik ist zwar etwas anderes, aber bei den Temperaturen nimmt man auch Mitschwimmer wie Tüten, Tampons und Kondome in Kauf. Der Blick fällt direkt auf die gegenüber liegende Insel Tierrabomba und den Hafen von Cartagena. Dreht man sich, sieht man ein Meer an Hochhauskomplexen, die wohl vornehmlich als Hotel und Ferienwohnungen dienen. Auf dem Rückweg laufe ich zunächst den gesamten Strand von Bocagrande entlang, trotz Blasen an den …

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Taganga – wenn der Fussball tanzt

Zwei Tage Taganga liegen vor mir. In einer netten kleinen Unterkunft treffe ich auf sympathische Reisende und einen angenehmen abendlichen Gesellen – den Hauskater. Auch draussen an den Safttheken findet man immer einen Plausch. Der kleine Fischerort erscheint in der Vorweihnachtszeit im Zusammenspiel mit dem einkehrenden Wochenende nicht mehr so klein. Der Boom scheint erst zu starten, denn überall wird gebaut und verkauft und vermietet. In spätestens einem Jahr wird sich Taganga einer gewaltigen Strandpromenade erfreuen, denn das scheint gerade ein Großprojekt zu sein. Aus allen Ecken schallt Musik. Selbst zum morgendlichen Fußballspiel ertönt Cumbias und Bachata. Dies sollte man mal in Deutschland einführen. Der Weg zu den nächsten Stränden führt entweder über Boot oder über steile, schmale Pfade auf den Klippen. Mit Höhenangst ist der Weg zu den nahe gelegenen Stränden eine Herausforderung, die dann ein wenig Enttäuschung in sich birgt, wenn man das Ziel mit dem Tayrona NP vergleicht. Aber eine Erfrischung bei den tropischen Temperaturen ist dieser Walk allemal. Die Strände in den Buchten sind voll. Tauchen wäre wohl die Ruhe bringendere …

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Karibischer Traum oder was davon übrig blieb – Tayrona Park

17. Dez. 2010 – Die Busse zum Tayrona NP fahren aus einer äußerst ungünstigen Ecke Santa Martas ab. So musste ich mich mit schwerem Gepäck durch die engen Gassen des Marktes quälen. Hinter dem Mercado stand zum Glück schon einer dieser typischen amerikanischen Schulbusse, der bereits auf seine Abfahrt wartete. Ein europäischer Tourist steigt auf den letzten Drücker noch in den Bus. Ansonsten stimmen karibische Videos auf die Karibik ein. Die Musik stimmt also schon mal und erweckt Erinnerungen an meine Reise nach Venezuela vor 12 Jahren. In El Zaino, wo wir aussteigen, komme ich mit diesem riesigen Europäer ins Gespräch, der sich als ehemals großer Bruder – ein Russe – entpuppt. Gemeinsam fahren wir mit dem Collectivo weiter, um dann einen endlosen Fußmarsch hinzulegen. Ich lernte im Collectivo ein Paar aus Bogotá kennen, mit dem ich gut mein Spanisch aktivieren konnte, weg von den üblichen Floskeln. Der uns begleitende Russe glaubte, der Park sei noch so ein Geheimtipp, dass er sich mit Kokosnüssen verpflegen müsste. Daher hatte er auch eine riesige Machete bei sich. Die …