Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kolumbien

Amazonasdampfer

Auf dem Amazonas – eine Reise von Tabatinga nach Manaus

Zwei Flugstunden trennen die kolumbianische 9 Millionen Metropole Bogotá von diesem ruhigen Fleck im südlichen Zipfel des Landes. Ist Bogotá das pulsierende Herz, fliegen wir nun in die Lunge – in die grüne Lunge der Welt. Nur ein paar Wolken ziehen immer wieder einen Vorhang über die fantastische Szenerie, die aus einem monotonen Grünton besteht und so viel Leben in sich verbirgt. Ein Regenbogen scheint bei unserer Landung in diesem grünen Feld einen Akzent zu unserer Begrüßung setzen zu wollen. Willkommen im Paradies, willkommen im Dschungel! Keine Straße, die uns hier wieder herausführen könnte. Von weitem sehen wir unter uns eine schmale Schlängellinie, die sich uns nähert und an Form, Farbe und Größe gewinnt. Wir sind umschlossen von einem grünen Teppich, der nur durch diese Wassergewalt unterbrochen wird – den wasserreichsten Fluss der Welt, den Amazonas. Diese Reise beginnt als wir die Treppe vom Flugzeug hinabsteigen und gegen eine schwüle Wand laufen. Erst jetzt sind wir wirklich weg. Erst jetzt heißt es, ausgetretene Pfade zu verlassen. Von nun an ist unser Weg das Wasser. Vorbereitung …

Cartagena

Cartagena – wo Schönheit (k)eine Kunst ist

ENGLISH VERSION HERE Schwerfällig versucht meine Lunge den Sauerstoff aus der dicken Luft zu filtern. Mein Körper kämpft noch gegen die Schwüle an, während sich meine Sinne schon gänzlich auf die Perle des Nordens eingestellt haben. Cartagena ist Musik! Aus allen Häusern besonders in Getsemani tönt Musik.
 Einst der größte Sklavenumschlagplatz Amerikas, tummeln sich heute Touristenscharen in den kolonialen Gemäuern der wunderschönen kolumbianischen Stadt am Meer. Und da Cartagena de Indias nicht nur durch seine gut erhaltene und aufgemöbelte Kolonialarchitektur besticht, sondern auch durch seine atemberaubende Lage, bin ich nach drei Jahren wieder zurückgekehrt. Zunächst verbringe ich die kurze Zeit mit dem Auffrischen meiner Erinnerungen. Schon die Ankunft im Stadtteil Getsemani hält einige Überraschungen für mich bereit. Innerhalb drei Jahren hat sich hier nicht nur die Anzahl der umherschwirrenden Backpacker vervielfacht, sondern auch die gesamte Infrastruktur um Kneipen, Cafés und Hostels. Innerhalb der 11 km langen, gut erhaltenen Stadtmauer mischen sich Touristen mit den zahlreichen Besuchern aus der Kunst- und Literaturszene, die zum Hay Festival gekommen sind. Die Häuser sind meist zweistöckig, bunt, mit schönen …

Kolumbien Verlosung

Damit auch Ihr auf den kolumbianischen Geschmack kommt… Verlosung

Heute gibt es etwas zu gewinnen. Yippie! Zum Welttag des Buches schenken Blogger Lesefreude. Auch puriy macht mit. Für meine treuen Blogleser ist es sicherlich kein Geheimnis mehr, ich bin verliebt – in Kolumbien. Gern möchte ich meine Euphorie ein bisschen mit Euch teilen und heute einmal nicht nur mit einer Geschichte. Salsa, Cumbias, Merengue, Vallenato – so klingt Kolumbien. Aber wie schmeckt Kolumbien? Und was gibt es hier zu entdecken? Wenn Ihr mehr über das Land erfahren wollt und womöglich bereits Eure nächste Reise nach Kolumbien plant, dann könnt Ihr bei uns einen Vorgeschmack bekommen. Erst diese Woche kam unsere Puriysten Ninette aus Kolumbien zurück und gibt hier Tipps zu kolumbianischen Orten abseits ausgetretener Pfade. Wir  verlosen zwei Sets mit – einem deutschsprachigen Lonely Planet Reiseführer Kolumbien und – einem Set JUNA-Nektare 4-Früchte-Auswahl (Guanábana, Lulo, Mango, Mora) Was ist zu tun, wenn ich gewinnen möchte? 1. Schreibe in das Kommentarfeld unter diesen Artikel, warum Du nach Kolumbien reisen möchtest! 2. Oder schreibe uns eine persönliche Nachricht an reisen@puriy.de, warum Du nach Kolumbien reisen möchtest oder über https://www.facebook.com/puriyunterwegs, 3. Du …

macondo_jorge

Auf den Spuren von Gabriel García Márquez am Boxi

ENGLISH VERSION HERE Die Welt in meinem Kiez kommt nicht ohne eine kolumbianische Empfehlung aus: Macondo – der Leseplatz am Boxi. Hier bin ich nun seit gut sieben Jahren treuer Stammgast. Hier träumte ich das erste Mal von Kolumbien, hier plante ich meine erste Reise in das südamerikanische Land, hier bastelten wir an unserem Buch und Blog, hier stille ich meinen Reisehunger nach jeder Rückkehr mit ein paar Arepas, Patacones und Empanadas. Das Macondo in meinerm Kiez ist alles andere als hundert Jahre Einsamkeit…   Fragen an den Café-Besitzer Jorge Rodriguez, 40: Was hat Dich nach Berlin gezogen und wie lange lebst Du schon hier? Meine Frau Julia habe ich in einem Hostel in Neuseeland kennengelernt. Wir sind dann gemeinsam durch Neuseeland gereist und in dem kleinen Ort Heastings beschlossen wir zusammenzubleiben. Ich wollte eigentlich nach Kolumbien zurück, aber sie wollte nicht. Also sind wir in ihrer Heimat, in Eisenach, gelandet, was für mich ein totaler Schock war. Ich komme aus der Großstadt Bogotá – aber in Eisenach ist einfach nach 15 Uhr alles tot. …

El Valle

Meer sehen in Kolumbien – Abseits ausgetretener Pfade

Auf meiner allerersten Südamerikareise, die mich in den 90er Jahren nach Venezuela führte, habe ich mich in diesen Kontinent verliebt. Danach ließ mich diese Region nicht mehr los und es folgten noch viele weitere Reisen dorthin. Aber besonders in Kolumbien ergriff mich die Faszination vor allem wegen der vielfältigen Landschaft und Natur, aber auch aufgrund der offenen, lebensfrohen und herzlichen Menschen. Diese Erfahrung steht im harten Kontrast zu den Bildern, die noch immer in vielen deutschen Köpfen vorherrschen, wenn sie KOLUMBIEN hören. Ja, es gibt die Farc und auch Kokain – aber es gibt noch viel mehr. Und genau das MEHR zu entdecken ungetrübt der Medienbilder aus vergangenen Zeiten, das nehmen sich zunehmend auch deutsche Touristen vor. Gerade aufgrund dieser negativen Bilder beginnt Kolumbien erst in den letzten Jahren für den Tourismus interessant zu werden. Das Land hat viel zu bieten, dennoch sieht man die Reisenden an den immer gleichen Plätzen – in der Karibik wie Cartagena und Tayrona Parque, in den Großstädten wie Bogotá und Medellin und in den Kolonialstädten wie Popayan und Villa da …

pn_haeuser

Urwaldgezwitscher – Eine Insel im Grünen

Mompox, Leticia, Villa de Leyva, San Agustin, Ushuaia, Tupiza, Fort Portal, Lushoto, Colonia del Sacramento, Pisco, Mirow, Copacabana, Nong Khai, Kharkhorin, Puerto Iguazú, Rheinsberg, Sinaia, Oberhof, Sighișoara, Liepāja, Jurmala, Neuruppin, Plau… Brainstorming. Meine Gedanken fließen, mein Kopf explodiert. Bilderkino. Kathedrale in Granada, bunte Dächer und Holzzäunchen in Mörön, Dekompressionskammer in Útila Town, Felskirchen in Lalibella, Flusstauchen in Bonito, mit besoffenen UNO-Mitarbeitern in Kibuye unterwegs… Viele Erlebnisse meiner Reisen finden sich in Krakelschrift im Notizblock niedergeschrieben. Zu lange her, zu wenig Zeit, sie in meinem Blog noch einmal zum Leben zu erwecken. Mir fehlen die Bilder, mir fehlt das Gefühl. Mir fehlen die Gerüche, die Klänge. Kleine Städte schrecken mich zum Leben und Wohnen ab, auf Reisen sind sie jedoch wunderbar. Im Urlaub will ich Klein. Je kleiner desto besser. Je kleiner desto erholsamer, je kleiner desto heimeliger, je kleiner, desto näher bin ich an der Natur. Und das schließlich zählt. Ich schaukle in der Hängematte auf meinem kleinen Balkon hin und her. Mein Blick starrt auf den Baum auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Aus diesem zwitschert es seit Stunden. …

Babylon

Der andere Blick – Neues kolumbianisches Kino

Am 4. März startete die Kolumbianische Filmreihe „Der andere Blick – Neues kolumbianisches Kino“ im Babylon Kino Berlin mit dem Kurzfilm „Los Retratos“ und dem Spielfilm „Sofía y el Terco“. Schon der Auftaktabend am Montag traf auf großes Interesse beim Berliner Publikum. Der wunderbare Kurzfilm handelt von einer armen Rentnerin, die ihrem Mann anstatt ein Huhn zum Essen eine Polaroidkamera, die sie in einer Tombola gewonnen hat, mit nach Hause bringt. Sehnsucht spielt eine große Rolle in dem Eröffnungsfilm, in dem die Hauptdarstellerin Sofía von einer Reise ans Meer träumt. Doch ihr Ehemann sucht vor jeder Reise eine Ausrede, so dass Sofía schließlich die Sache selbst in die Hand nimmt und sich ihren Traum erfüllt. Wunderschöne Landschaftsbilder und eine gute Portion Humor vereinen sich in diesem Film. Wir sind gespannt auf Mehr. Schon am nächsten Montag geht es mit dem Film „Riverside“ weiter. Die Filmreihe läuft noch bis zum 15. April. Hier präsentiert sich Kolumbien einmal von der „anderen“ Seite bzw. soll sie den Außenblick auf das südamerikanische Land schärfen. So hat der Staat gerade …

affen_kolumbien

Der etwas andere Blick: Ausflug zum Indiodorf Santa Clara

Es ist Regenzeit und so steht der ganze Urwald unter Wasser. Dumme Frage meines Begleiters, wo wir zum Pissen mal an Land gehen können. Hier gibt es kein Land. Denn alles, was Land wäre, ist bis Mai überwässert. Und noch immer ist nicht der Zenit erreicht. Zwei Meter fehlen noch. Vorsichtig bewegen wir uns durch das Geäst, lauschen dem Gesang der Vögel. Und dann taucht vor uns plötzlich ein rosaroter Delfin auf. Diesen gibt es nur in der Amazonasgegend. Hier gibt es graue und pinke. Die pinken können aufgrund ihrer Gelenkigkeit auch in das Geäst zur Nahrungssuche schwimmen, die grauen hingegen bleiben auch in der Regenzeit den Flüssen treu, denn sie würden sich schnell verheddern. Am Eingang des Tarapotosee ist noch eine Fischereiüberwachungsstelle postiert. Denn das Fischen hier ist streng reglementiert. So steht der riesige Piracucu längst auf der schwarzen Liste anstatt auf dem Speiseplan. Ob das tatsächlich so ist, bleibt zu überprüfen. Denn was wir auf dem Speiseplan oder vielmehr im Kochtopf einer Indiofamilie der 40 Seelengemeinde Santa Claras entdecken, ist weniger delikat und …

Bogotá

Bogotá – Leben im Hochsicherheitstrakt

Es ist immer wieder wie Heimkehren – wenn ich in einer meiner liebsten Städte, Bogotá, lande. Am Freitagabend kamen wir aus der schwülen Hitze des Urwalds nun doch in die recht frische Höhenluft der Andenstadt. Als unser Taxi in die Straße unseres Hotels einbog, merkten wir schon, dass hier etwas anders war. Das ganze Quartier wimmelte vor Polizei und Sicherheitskräften. Das Besondere befand sich direkt in unserem Hotel und hieß Scheich Hamad ibn Chalifa Al Thani. Der höchste Mann im Golfstaat Qatar. Das Hotelpersonal gab sich natürlich dezent und bedeckt. Eine Delegation sei hier. Dass aber der Präsident hier nächtigte, erfuhren wir von einem der zahlreichen Sicherheitsmänner aus Qatar, die immer im Fahrstuhl für einen Plausch offen waren. Am nächsten Morgen beim Frühstück sahen wir den Scheich dann höchstpersönlich, als er durch die Executive Lounge schritt. Aus unseren müden Augen beobachteten wir ihn zuvor bei seinen Business Gesprächen durch die Glasscheibe im Nebenraum. Am Morgen war noch viel Gewusel, denn die ganze Qatarmannschaft musste noch ausgecheckt werden. Fahrstühle waren permanent verstopft. Ein Meer an Koffern wurde …

Puerto Nariño

Unsere Tage am Amazonas: Puerto Nariño {DIARY}

Tausende von Papageien kreisen über unseren Köpfen, um in den wenigen Bäumen an der Carrera 1 zu landen. Puerto Nariño ist nicht nur ein Hafen für uns, sondern auch für die Vögel, die jeden Abend zwischen 17 und 18 Uhr aus dem Urwald zurückkehren. Hier legen sie sich zur Ruhe, um am darauffolgenden Tag wieder auseinander zu schweifen. Nur zwei Stunden mit dem Schnellboot von Leticia entfernt, befindet sich dieser Hafen der Ruhe. Der Amazonas bestimmt das Leben in beiden Städten. Doch während in der einen Stadt ein ohrenbetäubender Lärm der Mopeds durch die Straßen schallt, bestimmen nur spielende Kinder das Straßenbild des beschaulichen Urwaldstädtchens. Grillen zirpen, Vögel zwitschern und jedes weitere Tier stimmt in das Konzert der Urwaldklänge ein. Nur nicht-motorisierter Lärm aus Menschenhand stört hier die perfekte Idylle. Gerade eingerichtet auf dem Balkon des Hotel Lomas del Paiyü, stürmt eine Schulklasse die gegenüberliegende teuerste Adresse der „Stadt“ – das Hotel La Selva. Es kann nicht heißen, wir wurden nicht gewarnt. Tatsächlich hatte uns die Managerin dieses teuren Hotels darauf hingewiesen, dass sie eine …