Alle Artikel mit dem Schlagwort: Madagaskar

Markt in Ambalavao

Vom bunten Markttag in Ambalavao und den Rufen der Kattas im Anja Park

Gelbe Mopeds, die an asiatische Tuk Tuks erinnern, mischen sich in das sonst so einsame Straßenbild der RN7. Sie sind das erste Anzeichen, dass wir uns einer Stadt nähern. Kurz hinter dem Ortseingang von Ambalavao halten wir. Lantu verschwindet in einem einstöckigen Haus mit farbiger Bemalung, um uns kurz darauf zu sich zu winken. Hier steht schon eine Frau vor einem ausgebreiteten Tuch, auf dem sich viele kleine Kokons befinden. Diese sind die Essenz für die zahlreichen Seidenprodukte, die im Hinterhof von Soalandy hergestellt werden. Papierherstellung in Madagaskar – eine alte Tradition Etwas weiter im Ortszentrum wird auf dem Gelände der Bougainville ein Produkt aus der Rinde des Maulbeerbaums gewonnen. Es handelt sich dabei um die Papierherstellung, die die Antaimoro als erstes Volk Madagaskars von den arabischen Einwanderern erlernten, genauso wie auch das Schreiben und Lesen. Besonders hübsch sind die eingearbeiteten Blüten, die das Papier veredeln, so das man dieses auch als Grußkarte verwenden kann. In den Straßen von Ambalavao Nachdem wir die Papierwerkstatt verlassen, finden wir uns schnell in den wuseligen Straßen des beschaulichen Ortes Ambalavao wieder. …

Isalo NP

Isalo Nationalpark – ein Fels in der Savanne

Bald lassen wir das Hochland hinter uns. Die Felslandschaften gehen in Grassavannen über, die in der Regenzeit mit einem kräftigen Grün überzogen sind. Hinter Ihosy schraubt sich die RN7 auf das Plateau von Horombe hinauf. Eintönige Graslandschaften ziehen sich bis zum Horizont hin. Menschen sieht man kaum. Zebuherden der Baras weiden hier. Nach vier Stunden taucht am Horizont eine Felslandschaft auf, vor der ein Regenschauer niedergeht. Isalo sage ich mir. Nur wenige Stunden später finde ich mich auf einem Klappstuhl vor der Felsformation wieder. Über mir leuchtet ein Sternenhimmel, wie ich ihn nur von unbewohnten Wüsten und Urwaldgebieten kenne. Sternschnuppen fallen vom Himmel, während am Horizont zwischen den Felsen Blitze zucken. Klagende Gesänge der ringelschwänzigen Kattas begleiten dieses energiegeladene Spektakel der Natur. Der Wind fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an, ohne ein Frösteln hervorzurufen. Wir sind allein auf dem Gelände der Isalo Ranch. Wieder sind wir die einzigen Touristen. Doch in diesem Setting würden Stimmen auch nur stören. Wanderung im Isalo NP Am nächsten Morgen fahren wir zurück ins Dorf Ranohira. Im Büro …

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Go West – auf der Avenue of the Baobabs und zwischen Lemuren

Auf der Straße ist viel los. Anstatt Autos und LKWs sind es jedoch Fußgänger, die morgens um 7 Uhr auf der Hauptachse Madgaskars, dem Highway Nummer RN 7, unterwegs sind. Der Weg schmiegt sich an die Hügel, die die Landschaft südlich von Antananarivo prägen. In Antsirabe legen wir 3,5 Stunden nachdem wir in der Hauptstadt gestartet waren einen Stopp ein. Wir wollen unterwegs Picknick machen, schlägt Fanal vor. Denn auf dem Weg nach Morondava gäbe es kaum Gelegenheit, „gut“ zu essen. Mit „gut“ meint er die an Touristen gewöhnte Küche der Restaurants und nicht die für Einheimische Geschmäcker gedachten Hotelys. Das verrät er uns aber erst später. Also kaufen wir in einem kleinen Supermarkt noch ein paar Lebensmittel ein, bevor wir auf die RN34 abbiegen. Auf dem Weg nach Miandrivazo Die aufgewellte Landschaft ist vom satten Grün übersät. Um Antsirabe wächst in der vulkanischen Erde einiges. Und das wird auch fleißig auf den von Menschen gezogenen Karren, den Varambas, auf Zebu-Karren oder den Dächern der Taxi Brousses transportiert. Meist sind es aber die Menschen selbst, die Ihre Erträge …

Madagaskar

Im Süden wartet die Wüste – Madagaskar am Wegesrand

Wir sind eine halbe Stunde unterwegs, als Lantu unsere Autotüren arretiert. Am Horizont inmitten der trockenen Grasbüschellandschaft zeichnet sich eine Stadt ab. Ilakaka – die Stadt, die um die Jahrtausendwende einen Saphirboom erlebte und von einer Siedlung zu einer mittelgroßen Stadt anschwoll. Und noch heute sammeln sich hier im verfluchten Tal der Saphire im Flusstal des Illaka die Menschen, die das Glück in den Edelsteinen suchen, die zu den besten der Welt gehören sollen. Reich geworden ist kaum einer der Gräber. Sri Lankesen, Inder, Thais – Ankäufer aus dem Ausland kamen schnell, um den Kuchen aufzuteilen. Bossis nennt man sie hier. „Gems“ zeigt jedes zweite Haus von Ilakaka an. Es ist immer ein Steinhaus mit diesem Schild. Dazwischen finden sich ärmliche Holzverschläge, der Rest wird hier gehandelt. Lantu fährt langsam durch den Ort. Durch die Scheibe hat die Welt da draußen die Wirkung einer Doku im Fernseher. Gefühle sind weggedimmt, weil man die Atmosphäre nicht spürt, weil man den Schweiß nicht sieht, weil man das Hecheln nicht hört in der glühenden Sonne. Dann zeigt er nach …

Nationalpark Ranomafana

Nationalpark Ranomafana und ein Slip voller Blutegel

Wir sind nicht lang auf dem Vatoharanana Treck im Sekundärwald des Nationalpark Ranomafana unterwegs, da meint Dauphin, sein Freund hätte weiter oben im Wald eine Gruppe Lemure entdeckt. Es klingt recht zufällig, was unsere Spannung steigert. Wir nehmen die Abkürzung, um schnell da zu sein. Und tatsächlich arbeiten wir uns durch das Geäst vor und entdecken bald darauf die angekündigten Goldenen Bambuslemure. Das ist nicht unbedingt üblich, bedenkt man, dass es sich dabei um eine Säugetierart handelt, die eine amerikanische und deutsche Forscherin erst in den 90er Jahren hier entdeckten und die Anlass zur Gründung des 416 km großen Nationalpark Ranomafana waren. Der Park erstreckt sich heute von der Ostküste bis hinauf auf 1.417 m und schützt den Bergregenwald. Nationalpark Ranomafana und ein Paradies für Lemure Drei junge madagassische Wissenschaftler stehen mit ihren Notizheften neben uns. Sie beobachten die Bewegungsabläufe dieser Lemure. Kaum sind wir wieder zurück auf dem gut ausgebauten Wanderweg, da bewegen sich über uns Red fronted Brown Lemure. Während ich fasziniert fotografiere, erblickt meine Schwester einen riesigen Blutfleck an meiner Wade und …

Anakao

Anakao, das Meer und Fifty Shades of Blue

Zebukarren fahren am schmalen Strandstreifen entlang und kommen vor uns zum Stehen. So ganz will ich nicht verstehen, bis ich sehe, dass der erste beladene Karren zum Boot nach Anakao übersetzt. Nun sind wir an der Reihe. Mein Rucksack wird gerade auf das Boot geladen, als mir der Mann auf dem Karren seine Hand reicht. Ich solle aufspringen. 15-20 m ziehen uns zwei Zebus durch das flache Wasser – gewiss mein ungewöhnlichstes Boarding bisher. Ich reiche dem Mann auf dem Zebu einen Schein, als am hinteren Ende des Karrens drei weitere Gesichter auftauchen und behaupten, an unserer Überfahrt beteiligt gewesen zu sein, was sie sich belohnen lassen möchten. Auf dem Schnellboot, das uns in einer Stunde nach Anakao bringen soll, sitzt nur eine italienische Familie, die wir bereits im Isalo NP trafen. Über das ruhige Meer gleiten wir einmal über den südlichen Wendekreis. Dorfleben von Anakao Als wir nach einer Stunde um eine Bucht fahren, sehe ich von Weitem schon die braun-beigen Strohdächer am Strand. Dort muss es sein – Anakao, das kleine Paradies südlich …

Antananarivo, Hauptstadt von Madagaskar

Mora Mora – Ankunft in der Hauptstadt von Madagaskar

Schlurfende Geräusche tönen durch das Treppenhaus des Chez Aina und holen mich aus dem Schlaf. Das Prasseln des Regens auf das Ziegeldach begleitet die Geräusche im Flur. Mora Mora (Langsam, langsam) – das ist der Rhythmus von Madagaskar und diesen hört man in jedem Schritt. Es ist noch nicht einmal zwölf Stunden her, als wir in Antananarivo ankamen. Vor uns türmten sich die dunklen Regenwolken auf, als wir auf dem überschaubaren Flughafen der madagassischen Hauptstadt landeten. Kurz darauf ergoss sich der Regen über uns, als wir eine Stunde in die Innenstadt fuhren. Stop and go – und das an einem Sonntag, Fredrik, der uns fuhr, war sehr erstaunt. Ich war weniger überrascht in Anbetracht der engen Straßen und der Vielzahl an Taxi-Broussies, die immer wieder zum Halten kamen, um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen. Die enge Straße teilen sich die Busse und Autos mit Fußgängern, die einfach gehen. Es ist ein komisches Bild, das ergänzt wird von der kompletten Stille, die durch meine geöffnete Fensterscheibe in das Auto dringt. Natürlich laufen in Afrika grundsätzlich die …

Madagaskar Reisetipps, Baobabs, Madagaskar von Rod Waddington

Madagaskar Reisetipps – Madagaskar individuell entdecken

Madagaskar individuell entdecken – sicherlich ist das ein etwas beschwerlicher, aber auch abenteuerlicher Weg. In diesem Artikel teile ich meine Madagaskar Reisetipps, die ich vor, während und nach meiner dreiwöchigen Reise sammelte. Meine Madagaskar Reisetipps Warum Madagaskar? Es gibt Ziele, die schwirren mir schon lange durch den Kopf. Manche haben dafür gar eine Liste. Und dann kommen mir hin und wieder Länder plötzlich in den Sinn – so wie mein nächstes Reiseziel. Da Kongo und Mali noch immer in weiter Ferne liegen und ich nicht abenteuerlich oder lebensmüde genug dafür bin, ich aber wieder Lust auf Afrika hatte, fielen mir Senegal, Mosambik und Madagaskar spontan ein. 2016 scheint das Jahr der Inseln zu sein – mit den Philippinen im Januar und meinem übernächsten Reiseziel – ist es nun der zweitgrößte Inselstaat der Welt, Madagaskar, geworden. Warum Madagaskar? Durch die lange geografische Isolation bietet Madagaskar auch eine einmalige Tierwelt mit Lemuren, Fossas oder Falanuks. Giftschlangen kommen hingegen nicht vor. Auch wenn es damit eine Gefahrenquelle weniger gibt, kann das Reisen in der aktuellen Regenzeit trotzdem abenteuerlich werden. Vor allem, wenn ich die Taxi-brousses nutze. Was der Chicken Bus in …