Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mecklenburg-Vorpommern

Usedom

Usedom abseits der Ostseestrände

Der Duft des Broilers, der Wohnwagen mit Vorzelt auf dem Campingplatz, der Windschutz im Sand des Ostseestrandes von Zempin – Erinnerungen aus meinen Kindheitstagen in den 80ern trage ich auf meiner Reise nach Usedom als Fragmente mit im Gepäck.  Nichts von dem finde ich wieder. Und doch fühlt sich das Unbekannte so wunderbar bekannt an – gewohnt, gar vertraut. Ich will nicht das aufspüren, was mich in Nostalgie versetzt, sondern die Ecken neu entdecken, die ich einst links und rechts liegen ließ, auch auf meinen späteren Wochenendausflügen, die mich immer nur direkt ans Meer brachten.  Dabei gibt es auf Usedom so viele wunderbare Orte – hinter den Kaiser- und Bernsteinbädern, im Hinterland. Unprätentiös und gespickt mit Naturschätzen, die man sich weg von den Urlaubermassen auch in den Sommermonaten einmal anschauen sollte. „Vielleicht besteht das eigentliche Abenteuer des Lebens nicht darin, das Unbekannte aufzuspüren, sondern sich in das Bekannte hineinzufinden. Ich finde die Wahrheit des Unsensationellen spannend.“ (Roger Melis) Wanderung im Lieper Winkel Inselsafari Usedomer Hinterland Wanderung Golm Wanderung Südspitze Gnitz Zeesenbootfahrt im Krumminer Wiek Auf …

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Lost Places – Weiße Häuser in Mecklenburg

Es ist ein grauer Herbsttag, an dem ich durch die Wälder Mecklenburgs streife. Immer wieder stolpert man hier nicht nur über Geäst und Pilze, auch Ruinen längst vergangener Zeiten sind manchmal dabei. Als ich das letzte Mal auf einer Radtour Rechlin durchquerte, fiel mir am Ortsausgang ein zerfallenes Gebäude auf. Dieses faszinierte mich so sehr, dass ich wieder zuhause angekommen mehr über Rechlin und seine Vergangenheit herausfinden wollte. Dabei fiel immer wieder meine Aufmerksamkeit auf die „Weißen Häuser“, die wohl versteckt im Wald zwischen Mirow und Rechlin liegen sollten. Über die genaue Lage findet man nur wenige Anhaltspunkte. Immer wieder öffnen sich als erstes seltsame Foren mit einschlägiger Gesinnung, auf die ich keinen Mausklick setzen wollte. Und so suchte ich selbst meinen Weg an diesem Sonntag zwischen Granzin, Teerofen und Qualzow – mitten im dichten Nadelwald, durch dessen Dach die schwachen Sonnenstrahlen nur noch wenig Licht zu schicken vermochten. Mich fröstelte es nicht nur angesichts der Temperaturen, sondern auch die Schilder in der Umgebung ermutigten mich nicht gerade dazu, diese vergessenen weißen Häuser aufzusuchen – denn diese mahnten zur Vorsicht …

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Eine kulinarische Entdeckungsreise Mecklenburg-Vorpommern

„Es gibt viel zu entdecken – nicht nur in den Töpfen der Köche, sondern auch auf den Bauernhöfen und in vielen kulinarischen Werkstätten. Das beste am Norden sind eben doch die Menschen.“ resümiert die Autorin des Buchs „Eine kulinarische Entdeckungsreise Mecklenburg-Vorpommern“, Hanna Bahra. Damit hat sie gleich meine Aufmerksamkeit. Seit vielen Jahren zieht es mich an den Wochenenden in den Norden, wo ich immer wieder auf der Suche nach liebevollen Cafés, schönen Hofläden und urigen Restaurants war. Dann entdeckte ich kürzlich gleich zweimal diesen Band – einmal in meinem Stammrestaurant in Granzin, dem Havelkrug, und im Gourmethof Below. Jedes Mal schmökerte ich und ließ mich inspirieren. Denn „Eine kulinarische Entdeckungsreise Mecklenburg-Vorpommern“ bietet nicht nur einfache Restaurantkritiken mit Adressen, sondern gilt zugleich als kleiner Bildband durch das Bundesland. Auf zwei, drei oder vier Seiten widmet sich die Autorin gemeinsam mit der Fotografin Angela Liebich jeder Lokalität. Dabei wird auch häufig das Augenmerk auf die Macher, eben die Menschen gelegt. Nicht nur Restaurants mit landestypischer oder gehobener Küche stehen im Fokus. Zwischendurch wird Mecklenburg auch mit Geschichten über …

Müritz, puriy

In einem Tag um die Müritz – 100 km mit Rad

Da ist sie, die frische Seeluft, die steife Brise, die im Norden immer ein Stück heftiger weht. Als wir den geschützten Wald, den wir größtenteils an der Ostseite der Müritz durchfuhren, am Ortseingang von Waren verlassen, kämpfen wir gegen die Sturmböen an. Dunkle Wolkenschichten schieben sich über uns hinweg, während neben uns am Uferweg das Wasser in Wellen an Land schwappt. Wir haben den größten Binnensee Deutschlands (auf deutschem Gebiet) erreicht – die Müritz. Leichter Nieselregen stäubt uns einen Hauch Frische ins Gesicht, doch uns dürstet es eher nach Wärme. Wir suchen das Kietzspeichercafé auf, um bei Kaffee und Kuchen zu entscheiden, ob wir die Müritzumrundung an dieser Stelle fortsetzen – unsere Radtour um die Müritz an einem Tag. Etwa ein Drittel liegt hinter uns, aber erst jetzt sehe ich die Müritz das erste Mal auf dieser Tour vor mir: Von Blankenförde sind wir über Granzin, Speck, Federow bereits nach Waren geradelt. 32 km in knapp zwei Stunden mit wenigen Fotostopps. Das klingt nicht viel, ist auch nicht viel, aber meine Erkältung der letzten Woche …

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Mecklenburg-Vorpommern zum Jahreswechsel

Flucht aus Berlin betreibe ich seit nunmehr zehn Jahren am Ende des Jahres. Aus einer einst unbewussten Entscheidung wurde inzwischen Regelmäßigkeit. Zuerst war es Uganda, dann Äthiopien, später folgten Panama, Peru, Kolumbien. Und dann war da plötzlich Meck-Pom, Mecklenburg-Vorpommern! Was ich irgendwann mal auf Usedom begonnen hatte, ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Am Jahresende geht es an die Küste oder zumindest zwischen die vielen Seen in den Wald. Wo kann man auch besser Altlasten abwerfen und zugleich auf Neues vorausschauen als am Wasser. Irgendwann mache ich das auch mal im Wasser, aber noch scheue ich das Eisbaden. Andere am Strand von Warnemünde sind da etwas härter im Nehmen und trocknen sich bei 6 Grad Lufttemperatur und einer sehr steifen Brise ab. Mit einem letzten Bad schließen sie das Jahr 2014 ab während viele Touristen und Einheimische einen letzten Strandspaziergang im funkelnden Licht der untergehenden Sonne am mit 150 Metern breitesten Sandstrand der deutschen Ostseeküste genießen. Hier werden hinter einer Absperrung schon pyrotechnische Geschütze aufgefahren. Noch begeistert die Natur mit ihrem Farbspiel am Himmel. Über die Ostsee …

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Ein Stück Müritz NP vom Boot – Paddeln in Mecklenburg

Langsam gleiten wir an Wiesen und Wäldern vorbei, die mit Schilf gesäumt sind. Teppiche an See- und Teichrosen versuchen wir galant zu umfahren. Die Sonne setzt der Natur einen Spiegel vor. Bäume ragen ins Wasser, Wolken schwimmen auf den Seen und Kanälen – fast, als wären sie keine Illusion. Die Zeit scheint auf dem Wasser eine andere Dimension zu haben. Der Blick auf die Uhr ist nahezu nebensächlich. Umso verwunderter sind wir, als wir nach noch nicht einmal 2 Stunden entspannten Paddelns unser Zwischenziel Useriner Mühle erreichen. Wir waren erst nach dem Mittag in Blankenförde aufgebrochen, um dem Andrang auf dem Wasser, der hier in Mecklenburg besonders am Himmelfahrt- uns Pfingstwochenende herrscht, ein bisschen auszuweichen. Das Stück, das wir gewählt haben, ist auch relativ hindernislos – keine Schleusen und kein stressiges Umtragen des Kajaks. Besonders idyllisch ist das Zusammenspiel von Seen und Fluss in diesem Havelquellgebiet ohnehin. Es geht zunächst die enge Havel entlang, die hier so breit ist, das gerade zwei Boote aneinander vorbeifahren können. Bootshäuser säumen das Ufer und setzen besondere Farbakzente für …

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30 Jahre später… wo einst mein Reiseglück begann

Wo einst das Reisen begann, fühle ich mich heute heimisch. Mich zieht es hinaus in die Welt und gleichzeitig komme ich immer wieder an, wenn ich den Seeduft rieche, wenn sich die leicht wellige Landschaft mit endlosen Feldern und kleinen Bauminseln am Horizont auftut, wenn Rehe nachts die Straße umsäumen, der Hahn mich morgens weckt und die Vögel über unseren Köpfen ausschwärmen. Dann bin ich in Mecklenburg. Dann bin ich bei meiner ersten Reise – allein. Ich war damals in der dritten Klasse, als ich mein erstes Mal ohne mir vertraute Gesichter loszog. Auf einem kleinen Bahnhof im Thüringer Wald traf ich auf andere, fremde Kinder, mit denen ich gen Norden fuhr. Zahlreiche Freundschaften wurden geschlossen, noch bevor wir am Ziel waren. Immer wenn ich mich diesem kleinen Ort bei Neustrelitz noch heute nähere, verspüre ich dieses Gefühl der Nostalgie. Manchmal muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke, dass ich von diesem Ferienlager aus täglich Zeilen in meine Heimat schrieb. Nicht per Tastatur, sondern als Brief. Erste internationale Kontakte wurden geknüpft, denn im benachbarten Ferienlager …

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Last day – first day {Photo Essay}

Vom letzten Sonnenaufgang 2013 bis zum ersten Sonnenuntergang 2014. Keine typischen Silvesterbilder sondern das, was die Natur so als Feuerwerk hergibt. Last Day 2013 Als ich am Rande des Müritz Nationalparks erwachte, färbte gerade die Sonne den Horizont über den Wäldern orange. Die Dorfhähne krähten und die Vögel stimmten ein Konzert an. Kaum jemand, der an solch einem Tag nicht ins Grüne wollte. Und so zog es auch uns noch einmal in die Umgebung von Blankenförde und Mirow. Und als wir gerade um 15.30 Uhr im Schlosscafé Mirow unseren Kaffee tranken, erfuhren wir eher zufällig, dass dieses in dieser Form in einer halben Stunde sein Kapitel zuschlagen würde. Wir waren somit die letzten Gäste. First Day 2014 Unter einer wahren Sterne-Explosion stießen wir auf 2014 an. Die Himmelskörper wollten mit ihrer Strahlkraft den Feuerwerkkörpern etwas entgegensetzen. Seltsen sah ich in einer Silvesternacht in Deutschland solch einen Himmel. Obwohl die Sonne am Neujahrstag wohl noch ihren Rausch vom Vortag ausschlafen musste, kehrte sie umso intensiver zum Showdown – dem Sonnenuntergang – an den Himmel über der …

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Last Exit Müritz Nationalpark – meine letzte Herbstwanderung 2013

In manchen Regionen Deutschlands liegt bereits Schnee. Zeit, noch einmal den Herbst festzuhalten, bevor er endgültig an Farbkraft verliert. Bilder meiner wohl letzten Herbstwanderung 2013 im Müritz Nationalpark. Seen gibt es hier ja viele. Wir umrundeten den Krummen See im goldenen Novemberlicht. In 1,5 Stunden waren wir die etwas mehr als 7 km lange Strecke entlangspaziert oder gewandert. Ein wahres Farbspiel erwartete uns. Mal schien die Sonne orange durch das ausgedünnte Blätterwerk, dann spiegelte sich das kräftige Blau des Himmels im Wasser.   Filigrane Zweigchen, die den ersten kräftigen Herbstwinden nichts entgegensetzen konnten, hängen von den Bäumen herab und liegen auf dem Moosboden. Um 15.30 Uhr verabschiedet sich langsam die Sonne. So wie der gelbe Ball hinter dem Wald verschwindet, sagen auch wir Adios – Adieu – Good Bye und freuen uns auf neue spannende Entdeckungen 2014. Unter #flachwanderer empfehle ich ein paar nette Strecken ohne große konditionelle Ansprüche. Manchmal sogar in den Bergen. Weitere Beiträge zu #Deutschlandistauchschön: Mein erstes Mal Birdwatching: Auf den Spuren der Vögel des Glücks. Was machen eigentlich Reiher so? Gedanken in einer …