Alle Artikel mit dem Schlagwort: Quito

Guapulo in Quito, Ecuador, puriy, reiseblog

Guápulo – die bunte Seite von Quito

Eine kopfsteingepflasterte Straße schlängelt sich an der Außenseite der Berge, die den Kern von Quito umsäumen, hinab in das Tal von Cumbayá mit dem Machángara-Fluss. Farbig gestrichene Häuser säumen den Weg. Und wo kein Haus steht, zieren Mauern mit bunten Graffitis den Weg. Würden sich nicht Autos die enge Straße hinabwinden, wäre man im Glauben, ein abgeschiedenes Paradies für sich entdeckt zu haben. Tatsächlich wurde Quito, bevor es die besser ausgebaute mautpflichtige Schnellstraße in das Stadtzentrum gab, sehr gern über diesen beschaulichen Stadtteil angefahren, der auf mich wie ein verschlafenes, altes Dörfchen wirkt. Auch wir haben Guápulo auf einer Fahrt mit Einheimischen entdeckt, die bei unserer Rückfahrt in die Stadt eine Abkürzung nehmen oder einfach nur Geld sparen wollten. Quito ist verglichen zu anderen südamerikanischen Großstädten sehr überschaubar. Dies liegt nicht zuletzt auch an der besonderen Lage, die die ecuadorianische Hauptstadt ausmacht. In einem kleinen Talkessel zwischen den auf 4000 m aufsteigenden Bergen und Vulkanen gelegen ist alles eng beieinander. Doch Quito ist mehr als das, was das Auge zuerst erfasst. Wer das Großstadtleben im Kessel satt hat und …

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Wenn die Erde bebt

Ich starte ziemlich überinformiert in diese Reise und habe zum ersten Mal das Gefühl, weniger Informationen täten meinem Wohlbefinden gut. Was mich beunruhigt, ist der Radar von Instituto Geofísico, dem ich seit ein paar Tagen auf allen Social-Media-Kanälen folge. Hinzu kommen die beunruhigenden Nachrichten von Latina Press „Quitos Einwohner sitzen auf gepackten Koffern“. Nicht, dass ich auch gerade auf meinem gepacktem Rucksack sitze. Nur eben umgekehrt. Quitos Bevölkerung soll demnach jederzeit zur Evakuierung bereit sein während ich nach Quito reise. Und zum zweiten Mal in meinem Leben beschäftige ich mich mit der Frage, wann sage ich eine Reise ab? Wann dreht sich Vorfreude in reines Entsetzen, wann ist mir Leben und Gesundheit wichtiger als Geld und drei Wochen Reiselust? An diesem Abend weiß ich die Frage wieder nicht zu beantworten. Stattdessen starre ich gebannt auf den Radar – ein Nachbeben jagt das nächste. Seit einer Woche, als Quito von zwei größeren Beben erschüttert wurde, scheint sich das ganze Land in Wackelpudding zu verwandeln. „70 % der Häuser in Quito halten Erdbeben nicht stand“, berichten die …

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Hotel Patio Andaluz – Kolonialcharme in Quitos Altstadt



Quito ist alt, sehr alt. Die Altstadt gehört seit 1978 zum UNESCO Weltkulturerbe. Wer das historische Quito spüren will, sollte sich daher auch in eines der wunderbaren Kolonialhäuser einquartieren. Das dachten wir uns auch, und so schliefen wir am Anfang unseres einmonatigen Aufenthalts in Quito ein Wochenende im ersten Boutique Hotel im Herzen der Altstadt – im Hotel Patio Andaluz. In der Straße der sieben Kreuze befindet sich das Kolonialhaus aus dem 16. Jahrhundert mit seinen zwei Patios. Somit ist man mittendrin in einer anderen Zeit und die lässt einen trotz des Großstadtlärms und -gewimmels nach einem langen Flug wunderbar zur Ruhe kommen. Die polierten Holzböden und schweren Holzmöbel unterstreichen den kolonialen Stil. Die zwei überdachten Patios mit Schaukelstühlen, Sesseln, Lesezimmer mit kostenlosem Tee und Kaffee sowie kleinem Businesscenter und Sonnenterrasse laden zum Verweilen und Entspannen nach einem ausgedehnten Stadtspaziergang ein. Zimmer Das Hotel Patio Andaluz verfügt über 32 Zimmer, 11 sind Suiten und 21 Standard Zimmer, die sich über zwei Stockwerke um die zwei Patios positionieren. Um den ersten zweistöckigen Patio liegen die großzügigen Duplex Zimmer im …

Hacienda Rumiloma Quito

Hacienda Rumiloma – Auszeit von Quito mit Ausblick

Weiße und rotbraune Hausfassaden umrandet von grünen Bergen – wie ein Gemälde liegt die Hauptstadt Ecuadors zu meinen Füßen. Tagsüber wird dieses vom besonderen Höhenlicht in Szene gesetzt, am Abend hingegen leuchtet ein Lichtermeer bis hinaus zum Flughafen. Wir haben uns eine besondere Auszeit in der Hacienda Rumiloma genommen. Sind irgendwie Teil von Quito und doch auch nur Zuschauer. Seit Minuten sitze ich auf meinem Sessel und schaue durch unsere verglaste Suite in das Tal hinab. Vögel zwitschern, Lamas kauen in Ruhe ihr Gras und die steilen aufsteigenden Bergrücken der 4000er strahlen eine gewisse Landidylle aus. Der aufsteigende Dampf unseres Jacuzzis hüllt mich in eine wohlige Wärme. Durch das verglaste Dach unserer Suite, der Cathedral, schaut ein Pfau auf uns herab. Hier auf 3300 m Höhe ist es als ob die Zeit stehen bleibt und man vollkommen zur Ruhe kommt. Hacienda am Hang des Pichincha Auf einem 24 ha großen Gelände ruht seit zehn Jahren die Hacienda Rumiloma. Das familiengeführte Boutique Hotel bietet sechs individuell gestaltete Suiten mit dem besonderen Ausblick auf die Stadt. Zwischen 280 …

Quito

Ein Monat Quito – vom Kommen und Gehen

Ping, pong, ping, pong… Gleichmäßig dringt der Ton vom Tennisplatz durch die hauchdünne Scheibe unserer Wohnung. Anfahrende Autos mischen sich unter dieses Geräusch. Es ist das letzte Mal, denke ich. Vielleicht bleibe ich deshalb einfach liegen, als der Wecker um 6.30 Uhr klingelt. Die Wohnung ist laut, sehr laut – Lateinamerika eben, sagte mir mein Spanischlehrer. Meine ruheverwöhnten Ohren brauchten tatsächlich ein paar Tage, um sich wieder daran zu gewöhnen. Doch jetzt zieht sich ein wenig mein Herz zusammen, denn ich weiss, morgen bin ich irgendwo auf der Strecke – zwischen Ecuador und Kolumbien. Ich verlasse mein warmes Nest, das ich im letzten Monat mein Zuhause nennen durfte und tausche es gegen Busse, Flugzeuge und Hotels ein. Ich beginne wieder zu reisen, genau in dem Moment, in dem ich angekommen bin, ein Stück Alltag aufgenommen habe. Unsere Zeit in Quito war tatsächlich gut getaktet: Früh aufstehen, um bis 13 – 14 Uhr zu arbeiten, dann rein in die Stadt und dann abends wieder arbeiten und schnell mal im Megamaxi und Quicentro einkaufen. Dazwischen kamen Spanischstunden in …

Sprachschule Simon Bolivar, Quito

Spanisch lernen in Quito

Es ist wie immer auf Reisen, nicht nur mein Körper braucht ein paar Tage, um anzukommen, sondern auch meine Sprachkenntnisse müssen immer wieder auf’s Neue aus dem Schlaf geweckt werden. Reist man zu zweit, ist das noch schwerer. Daher habe ich mich nach meinen unzähligen Spanischstunden in der Volkshochschule und zwei Spanischwochen in Spanien und Bolivien erneut für Sprachunterricht entschieden. Zurück auf die Schulbank, heißt es in den ersten Tagen meines Quito-Aufenthaltes. Ich hätte eigentlich überall mein Spanisch aufbessern können, doch nach meiner letzten Reise nach Südamerika wusste ich, nicht nur die Kolumbianer sprechen „schönes“ Spanisch, sondern auch die Quiteños. Langsam und deutlich formuliert Luis, mein Lehrer, jeden Satz. Er tut das nicht, weil ich seine Schülerin bin. Auch wenn ich Gesprächen zwischen den Lehrern lausche, verstehe ich 90 Prozent, diese Quote würde ich an der Küste und anderswo nicht erreichen. Ein weiteres Entscheidungskriterium, das für Quito spricht, ist eindeutig der Preis. 8 bis 10 USD pro Einzelstunde sind fast nicht zu toppen und das bei guter Qualität. Jeden Morgen von 8.30 bis 12.30 Uhr …

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Das Leben anderswo

Es gibt so Momente der Abreise, da hat man eine Ahnung. Auf vielen meiner Reisen schaute ich noch einmal wehmütig aus dem Flugzeugfenster – mit dem Gefühl, mir dieses Bild einprägen zu müssen. Denn das Bild, das unter den Tragflächen und dann unter den Wolken verschwand, würde das letzte von diesem Land sein, das ich in der Regel nicht wiedersehen werde. Warum? Weil ich früher nie Länder zweimal bereiste. Erst kommt die Welt und dann geht es vielleicht noch einmal von vorne los. Doch dann kam Kolumbien und mit diesem Land brach ich die Regel. Ich brach sie einmal, zweimal, mehrmals. Als ich vor vier Monaten Quito verließ, spürte ich keine Wehmut. Da war nicht dieses Gefühl, einen Augenblick festhalten zu müssen, vielleicht weil ich auch hier wusste Quito, ich bin mit Dir noch nicht fertig! Nach 55 Ländern, die ich bereist habe, frage ich mich, warum eigentlich die Eile. Warum immer von Land zu Land hasten, nur um festzustellen, dass viele Momente nicht mehr getoppt werden können. Der Rastlosigkeit folgt 2015 ein bisschen mehr Ruhe, zumindest denke …

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Der Geschmack von Quito

Als ich vom Turismo Quito nach einem kurzen Statement für die 7 neue Weltwunder-Bewerbung gefragt wurde, herrschte in meinem Kopf ein heilloses Durcheinander. Auf dem Weg zum Flughafen, stoppte ich in Mariscal vor dem beliebten Fotomotiv, dem Plaza Foch, und erzählte vor der Kamera, was Quito für mich ist. Historische Altstadt, einmalige Lage inmitten der Vulkanstraße, vibrierendes Nachtleben, gute Küche, freundliche Menschen – aber da war doch noch mehr? Quito ist goldig, süß, kreativ, aktiv, historisch… – Quito ist irgendwie anders und doch auch für jedermanns Geschmack. All das, was ich in dem Moment nicht sagen konnte, muss jetzt noch irgendwie raus. Ich bin noch nicht lange im Land, da sehe ich schon die ersten Republica del Cacao-Läden in den Straßen. Diese sind das Juan Valdez (kolumbianische Kaffeekette)  von Ecuador – sie verkaufen nur eben keinen Kaffee sondern alles rundum das Thema Schokolade. Dass es sich hierbei um hochwertige Tafeln handelt, die überwiegend in die Körbe von Touristen wandern, ist mir schnell klar. Qualität hat ihren Preis! In einer kleinen Kopfsteinpflasterstraße am Rande der Altstadt liegen hinter einem …

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Quito und seine Höhepunkte

In Quito bleibt dem Neuankömmling der Atem weg. Auf 2850 m Höhe erstreckt sich in einem Hochtal die 2,3 Millionen Einwohner zählende Stadt. Sie ist mit dieser Höhe schon hoch genug, um mit dem Titel höchste Hauptstadt der Welt zu brillieren. Zwischen Itchimbía, El Panecillo und San Juan lag die ursprüngliche Stadt, als sie von den Spaniern 1534 gegründet wurde. Heute zieht sie sich zwischen den Bergkuppen über 60 km in die Länge. Quitos Altstadt ist mit ihrer Mischung an kolonialer und klassizistischer Bausubstanz, die seit der Jahrtausendwende zum neuen Glanz gelangt, nicht nur für einen Spaziergang in den engen Gassen empfehlenswert. Die Höhepunkte der Stadt, deren historisches Zentrum sich seit 1979 mit dem Titel UNESCO-Weltkulturerbe rühmt, liegen sicherlich im Mikrokosmos der Straßen und Plätze, also im Detail. Zweistöckige Herrenhäuser mit verzierten Balkonen, von denen Geranien hängen, begrünte Patios mit Naturstein, die von Holz- oder Steinsäulen eingerahmt sind, zahlreiche Kirchtürme, die aus dem Häusermeer schielen – Farbe, die der ohnehin vorhandenen Schönheit noch das besondere Make-up verleiht. Doch mich fasziniert auch das große Ganze, der …

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Mein Ecuador

Interview mit Ilona Schäkel. Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Ecuador gesehen haben und warum? Teleférico Quito: In Quito führt eine Seilbahn direkt in den Himmel. Von der Bergstation der Teleférico auf etwa 4.000 Metern hat man einen atemberaubenden Blick über die Hauptstadt, die sich in das langestreckte Tal ergießt – Anden-Panorama inklusive. An klaren Tagen reicht die Sicht bis zum 50 Kilometer entfernten, schneebedeckten Gipfel des Vulkans Cotopaxi. Wer gut akklimatisiert ist, kann von der Seilbahnstation noch einmal 800 Höhenmeter einen steilen, aber technisch einfachen Pfad auf den Krater des Vulkans Rucu Pinchincha hinaufklettern. Bergwälder rund um Tena: Die Stadt Tena im „Oriente“ ist zwar keine Schönheit, aber ein guter Ausgangspunkt für Trekkingtouren in den tropischen Bergregenwald. Und der ist hier so satt und saftig, dass man ihn gar nicht mehr verlassen will. Mein Tipp: Lokale Agenturen und Hostels vermitteln Kontakte zu indigenen Guides, die dir auf ein- oder mehrtägigen Touren die Flora und Fauna im Primärwald zeigen. Wer in verwunschenen Urwaldlagunen baden möchte und sich nicht vor nassen Gummistiefeln fürchtet, …