Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rurrenabaque

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Amazonasgrün. Meine Reise in die grüne Lunge der Erde

ENGLISH VERSION HERE Nach Tagen in der monotonen ockerfarbigen Landschaft, in die sich auch die rotbraunen Häuser so einfügen als wollten sie sich hinter dem steinigen Boden verstecken, verlasse ich das Altiplano. Vor uns windet sich im Nieselregen die schmale, unbefestigte Andenstraße von über 3000 Metern hinab in das grüne Tal – Amazonien! Nie zuvor erlebte mein Auge den Kontrast zwischen Höhe und Tiefe, Stadt und Land, braun und grün so intensiv wie auf dieser Fahrt. Wäre da nicht der erschreckend geringe Abstand zwischen Jeep und Abgrund, der maximal 30 cm maß, hätte ich mich diesem Ergrünen der Natur bereits auf meiner 12stündigen Fahrt von La Paz nach Rurrenabaque völlig hingeben können. Denn das steinige Ocker wird zunehmend von der erfrischenden Flora der Yungas-Region überdeckt, die mit einem leichten strauchigen Grün der Obstbäume, Kaffeepflanzen und Cocasträucher aufwartet. Die Strecke führt uns von der Hochebene hinab – die Straße schmiegt sich an die Berge, ist teilweise fast reingehauen. Kurven, Kurven, Kurven und steiler Abgrund. Die Straße nur so eng, dass gerade ein Auto Platz hat und …

Rurrenabaque

Wenn’s mal wieder schnell gehen soll… {in Bolivien}

Zimmernummer 405. Die Tür fällt ins Schloss. Ich werfe meinen Rucksack in die Ecke und lasse mich resigniert auf mein Bett fallen. Inzwischen kehre ich schon zum dritten Mal morgens vom Flughafen zurück. Auschecken – einchecken. Selbst die sonst so schüchterne Rezeptionistin kann sich ihr Grinsen nicht mehr verkneifen, als zum dritten Mal unerwartet der Zimmerschlüssel 405 über den Tresen wandert. Morgen, ja morgen wird es weitergehen. Ganz sicher! Nur sicher ist in Bolivien nichts. Und schon gar nicht sicher sind die Abflugzeiten der kleinen Urwaldflieger. Um 6.45 Uhr holte uns unser Taxi im Hotel ab, um uns in das 13 km entfernte El Alto zu fahren. Hier befindet sich auf 4061 Metern Höhe der zu den höchstgelegenen Flughäfen der Welt zählende Airport von La Paz, von dem in weniger als 1,5 Stunden auch unser Flieger in das Tiefland Boliviens starten sollte. Als wir am Flughafen ankamen, fanden wir einen verwaisten Schalter von Línea Aérea Amaszonas vor. Das überraschte uns, denn längst hätte hier die Abfertigung für die überschaubare Fluggastzahl unseres Fliegers beginnen müssen. Aufgeregt …

Madidi NP

90 Pekaris – unterwegs im Madidi NP {DIARY}

Am Sonntag fuhren wir mit dem Boot in den Madidi NP. Die Touren in den Urwald scheinen sich keiner großen Beliebtheit zu erfreuen, denn wir waren nur zu viert auf diesem Trip –mit einem ruhigen und angenehmen holländischen Pärchen. Mussten als erstes in San Buenaventura Eintritt zahlen. Das Geld geht an zahlreiche Communities und natürlich an den Park. Dann fuhren wir flussaufwärts, gegen die starke Strömung. Problem war, wir hatten ein Motorproblem. Der Motor soff immerzu ab. Irgendwann nervte dies schon, obwohl wir ja nicht in Eile waren. Und da die Strömung so stark war, brauchte man richtig Power, die unserem Boot fehlte. Unser Guide Viktor meinte, er sei nur der Guide und könnte nichts für dieses Problem. Auch eine Einstellung. Schließlich erreichten wir nach 4 Stunden unser Camp. Dazwischen sind wir in den Regen gekommen und waren erst einmal bei der Ankunft total durchnässt. Das ist Regenwald. Jeden Tag mindestens ein starker Regen. Das Camp war sehr spartanisch. Kein Wasser, kein Strom. Viele Sandfliegen begrüßten uns. Noch mehr Repellent ist also gefragt. Nach dem …

Pampas

Pampas, und wie man mit gebrochener Achse weiterkommt {DIARY}

Am vergangenen Donnerstag machten wir uns mit Indigena Tours auf den Weg in die Pampas. Zunächst mussten wir 3 h im Jeep nach Santa Rosa fahren. Es ging wieder über eine Holperpiste, die die Pfützen nur so spritzen ließ. Endlich in Santa Rosa angekommen, aßen wir Lunch. Dann fuhren wir zum Hafen, wo schon die Boote warteten. Von Indigena waren zwei Gruppen unterwegs. In unserer Gruppe war noch ein  älteres kalifornisches Ehepaar und zwei junge, sonnenverwöhnten Kanadierinnen. Über die freute sich besonders Ninette, denn sie tat es ihnen gleich. Kaum auf dem Boot angekommen, wurde schon alles was am Leib war, heruntergerissen und das bei knallheißen Temperaturen und strahlender Sonne. Zuvor mussten wir eher hochgeschlossen eine Mückenplage in Santa Rosa über uns ergehen lassen. Die sich auf uns stürzten, ehe wir den Jeep verlassen konnten. Auch die Fahrt mit dem Jeep war ein reinstes Erlebnis gewesen, denn nach 1,5 h klapperte es laut unter unserer Sitzbank. Erst machte es ein lautes Geräusch. Allen war klar, die Achse war gebrochen. Nach einem kurzen Stopp fuhren wir dennoch …

Rurrenabaque

Rurrenabaque und das Ersatzteil aus Miami {DIARY}

Nun sitzen wir in Rurrenabaque und warten wieder – auf unseren Flug. Das kommt mir bekannt vor. Vor einer Woche saßen wir in La Paz, fuhren zweimal zum Airport raus, um dann die Nachricht zu erhalten, dass unser Flieger gestrichen sei. Aber immer mit Verweis auf morgen. Rurrenabaque liegt im Urwald. Gut, es ist Regenzeit. Das man nicht immer auf der Graspiste landen kann, ist klar. Aber als wir dann schließlich den wahren Grund genannt bekamen, machte uns das schon wütend. Das wusste man doch schon seit Tagen. Die eine und einzige Maschine ist kaputt. Das Ersatzteil müsste aus Miami – lieber Evo, Feindesland – besorgt werden. Sobald der Typ mit dem Teil zurück ist, wird es eingebaut und ab geht die Post. Naja, wenn da nicht immer noch der Regen wäre. Also nahmen wir am vergangenen Mittwoch schließlich frustriert den Jeep und hatten eine bezaubernde 12 stündige Fahrt vor uns – mit zwei jungen Australiern und einer etwas zu aufgedrehten jungen Brasilianerin. Die Strecke führte uns von der Hochebene hinab – die Strasse schmiegte …