Alle Artikel mit dem Schlagwort: Teheran

Iran

Abschied vom Iran

Ein letztes Mal lege ich das Kopftuch über meine Haare, streife die Ärmel meiner Tunika über mein Handgelenk. Dann steige ich mit den mittäglichen Rufen des Muezzins in das Auto, das mich zum Flughafen bringt. Die Klänge berühren und rühren zugleich. Trotzdem habe ich keine Tränen in den Augen, weil ich mit Sicherheit weiß, dass ich wiederkommen werde. Ich schweige, wie ich es oft auf meiner letzten Fahrt tue, weil der Anfangsgedanke meiner Geschichten oft in den Abschiedsmomenten entsteht, der das Hier und Jetzt in die Vergangenheit katapultiert. Eine unterhaltsame Fahrt zum Flughafen Ich lasse die Fassaden der Großstadt, die häufig mit einem Bild des Ayatollah Khomeini und Khamenei-Konterfei geziert sind, an mir vorüberziehen. Flaggen wehen theatralisch. Selten sah ich im Iran eine Fahne lasch am Pfosten hängen. Als wehte in der Höhe eine versteckte Windmaschine über das Land, in dessen Straßen es sonst windstill ist. Ist das alles real? Oder doch nur ein Film, der sich in meinem Kopf abspielt. Vielleicht, weil ich es selbst nicht fassen kann. Vor mir sitzt ein hipper, gutaussehender junger Mann, der …

Teheran, Iran

Teheran – Aller Anfang ist schwer

Durch meine verklebten Lider erblicke ich schemenhaft eine Frau in einer modischen hellblauen Tunika. Sie trägt ein lässig übergeschwungenes Kopftuch. Erschrocken schaue ich auf den Bildschirm, dort steht vor dem kleinen Flieger das Wort „Teheran“. Ich muss eingenickt sein, denke ich mir. Hinter der Fensterscheibe schiebt sich am Horizont ein oranger Streifen in den nächtlichen Himmel. Aus der lockeren Wolkenschicht ragen Gipfel heraus. Mein Flieger befindet sich kurz darauf im Landeanflug. Die monotone beige-braune Fläche unter mir nimmt Gestalt an. Das Undefinierbare wird zur Wüstenlandschaft, wird zu einem Land – Iran. Ankunft in Teheran Und dann bin ich da. Die Uhrzeiger werden schnell um 2,5 Stunden nach vorn gedreht, so dass die Dämmerung auch einen Sinn ergibt. Ich bin die Erste, die aufgrund ihres Premium Economy Platzes von Bord der Germania-Maschine geht. Auf meinem Weg zur Visastelle ruft mir eine junge Dame von einer Versicherungsfirma zu, ob ich versichert sei. Ich nicke hastig. Doch sie bleibt hartnäckig, hakt nach, es geht um eine Reise- und nicht um eine Krankenversicherung. Nun hat sie mich. Nach einer durchgemachten Nacht könnte man mir wohl alles verkaufen, denke …