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Viva Bariloche {DIARY}

Bariloche

Der Morgen begann schön. Die Sonne schien, wir saßen zum Frühstück auf der Veranda und ließen es uns gut gehen. Erholung tut gut. Mittags liefen wir dann die 4,5 km hinein in die Stadt, immer am Lago Nahuel Huapi der Avenida Bustillo entlang. Klingt idyllisch, ist es aber nicht. Denn die Avenida Bustillo gleicht einer gut befahrenen deutschen Fernverkehrsstraße. Neben Abgasgestank konnte man schnell das ohrenbetäubende Geräusch der Autos nicht mehr hören. Da hilft auch die Optik nicht, wenn zwei Sinne bereits so getrübt sind. Der See liegt tatsächlich wunderschön zwischen den Bergen. Wie ein kleines Meer schlagen die Wellen, noch angetrieben durch den heftigen Wind. Bariloche hat eine sehr schöne Lage.

Zum Ort selbst gibt es nicht viel zu sagen. Wir sahen uns etwas um, aber viel gibt es im Ortskern nicht zu sehen. Also erledigten wir den organisatorischen Kram. Übermorgen wird es wieder auf eine 20 stündige Busfahrt gehen, dieses Mal mit weniger Bein und Körperfreiheit, denn die Busse waren bereits so gut ausgebucht, dass wir nur semi-cama kaufen konnten. Wir nahmen uns dann noch einen Bus und fuhren immer den See entlang bis zum Kilometer 20, wo sich ein kleiner Ruderclub befindet. Dort verbrachten wir die sonnigen Abendstunden, die durch den Wind doch sehr frisch zugleich waren. In einem überfüllten Bus ging es später wieder zurück. Die Solidarität und der Respekt der Argentinier war sehr beeindruckend. An der Haltestelle standen ein paar Senioren. Während in Deutschland niemand aufstehen, eher wegschauen würde, erhoben sich plötzlich alle Argentinier in den ersten Busreihen, um dem Alter Platz zu machen. Haben sich ansonsten die Argentinier auf der Reise noch nicht mit besonders großer Freundlichkeit ausgezeichnet, erhalten sie hierfür zugleich mehrere Pluspunkte. Wollten wir heute Wäsche abgeben, bekamen wir von der Mitarbeiterin zu hören, dies ginge erst bis übermorgen. Gestern wäre es noch binnen 24 Stunden gegangen. Dann fragten wir nach Alternativen, da bekamen wir eine Handbewegung, die hieß, ist mir doch egal, verpisst Euch. Solch eine Egaleinstellung mit wenig Hilfsbereitschaft dominiert meine Erfahrungen in diesem Land. Den Abend lassen wir im Don Corlione ausklingen. Typisch Argentinische Küche soll dies hier sein. Ich würde eher sagen typisch Italienisch. Aber das macht hier keinen Unterschied.

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