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Von B to B – Buenos Aires nach Bogotá {DIARY}

Bogotá

Gestern bekam ich einen Vorgeschmack auf meine Heimreise. So verbrachte ich 14 Stunden auf Flughäfen. Man wies mich bei GOL ja inbrünstig darauf hin, 3,5 Stunden vor Abflug am Airport zu erscheinen. Dabei will ich ja nicht nach Israel fliegen. Das hätte um 3 Uhr nachts bedeutet. Da mir das doch etwas zu übertrieben erschien, bestellte ich lediglich mein Taxi für 3 Uhr. Als ich aufstand, gesellten sich die zu Bett Gehenden zu mir ins Bad. Seltsam, was um 3 Uhr nachts noch so los ist in einem Hostel. Am Airport ging es um 3.45 Uhr nicht weniger geschäftig zu. Als ich den GOL-Schalter erblickte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Die paranoiden Warnungen des GOL-Personals schienen gefruchtet zu haben. Jedenfalls bei den zahlreichen Brasilianern und Argentiniern, die mit mir den Flug nach Sao Paulo antreten wollten. Eine riesige Schlange fand ich schon 2,75 Stunden vor Abflug vor. Da macht GOL die Reisenden heiss und selbst sind sie so früh noch nicht auf den Beinen.

Um 4 Uhr kam das Bodenpersonal im gemächlichen Schritt Richtung Schalter spaziert. Ich schien eine Art Sonderstellung in diesem Flieger einzunehmen als offensichtlich einzige Europäerin bemühte man sich, mir alles auf Englisch zu liefern, auch wenn das manchmal schwer war wie beispielsweise das Immigrationformular. Ich betonte immer wieder, dass Spanisch kein Problem für mich sei, aber vielleicht für die Brasilianer, denn die wollten mich in diesem Punkt nicht verstehen. Nun war ich überrascht, dass ich mit großer geöffneten Wasserflasche durch die Kontrollen in BA kam. In Sao Paulo wiederholte sich das Spiel. Ich trug die Flasche wieder außen am Rucksack während man mich durchwinkte. Ein Paar hinter mir hatte weniger Glück. Dem nahm man den gesamten Kulturbeutel auseinander und warf Stück für Stück in die Mülltonne. Es tat mir richtig leid.

Nun misstraute ich den Aussagen der GOL-Mitarbeiter in BA, mein Rucksack würde durchgecheckt werden. Kaum hatte ich die Maschine verlassen, hörte ich schon eine Flughafendame rufen „Caracas, Bogotá“. So wurde ich gleich in die trostlose Connection-Area gewunken, bevor ich überhaupt über mein Gepäck nachdenken konnte. Drei lange Stunden verbrachte ich nun da, abgeschnitten von allen interessanten Läden. Eine Tür zu meinem Gate war geschlossen und sollte uns erst 1 Stunde vor Abflug durchlassen. Dort gab es dann wenigstens noch Läden, in denen man sich Käsebällchen kaufen konnte. Auch die super aufgestylten Frauen, von denen man mir vorgeschwärmt hatte, vermisste ich in diesem Abschnitt. Es war also nichts Schönes zu bewundern. Bemerkenswert war der Temperamentsunterschied in diesem Bereich. So wurde gleich aufeinander zugegangen, kommuniziert, gelacht – man wusste also sofort, das sind keine Argentinier mehr. Nach weiteren 6 Stunden erreichte ich Bogota. Tief hingen die abziehenden schwarzen Wolken, die sich wohl kurz vor meiner Ankunft über der Stadt ergossen hatten. Alles beim Alten in Bogotá. Vor dem Terminal begrüßte die ankommenden Passagiere eine Cumbias-Live-Kombo mit bester kolumbianischer Musik. Ich benötigte nun noch einmal gut eine Stunde bei hohem Berufsverkehr, mein Hostel zu erreichen. Und auch hier war alles wieder gleich. Reservierungen scheinen hier irgendwie nie richtig zu klappen. Die Straßen waren heute anders als noch im Dezember voll mit Studenten. Gleich oberhalb meiner Straße sind ja die Universitätsgebäude. Und mit den Studenten, die im Dezember ja noch in den Ferien waren, schien sich die Anzahl der geöffneten Cafés und Kneipen erhöht zu haben. Nun darf ich noch 2 Tage das Leben Bogotás geniessen, bevor ich die Heimreise antrete.

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