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Peru Rail – Oder warum es für Rückfahrten keine Plätze gibt

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Der Weg zum Machu Picchu führt über Poroy. Die 42 USD teure Bahnfahrt (pro Strecke) startet nicht wie man vermutet von Cusco, sondern vom 30 min entfernt gelegenen Ort Poroy. Und das genau um 7.42 Uhr. Der Ort ist ein Kaff, aber der Bahnhof ist extra für den Touristen auf Vordermann gebracht. Die Fahrt mit Peru Rail ist keine normale Zugfahrt, sondern ein Erlebnis. Eben Teil des Machu Picchu Erlebnisses. Und das nimmt Peru Rail sehr ernst. Keine halbe Stunde unterwegs – wackelig und langsam – kommt der Zug abrupt zum Stehen. Als wäre eine Notbremse gezogen wurden. Der Blick nach draußen verrät, hier muss was passiert sein. Die Dorfbewohner rannten alle in Richtung Zuganfang. Lange dauerte es, da erfuhren wir, dass ein Kind vor den Zug gelaufen war. Das sei normal und passiert häufig. Es sei aber nichts passiert, dem Zug nicht und, ach ja, dem Mädchen auch nicht. Doch trotzdem blieben wir über eine Stunde stehen. Serviceorientiert spendierte Peru Rail Kaffee, Tee und Wasser, für das ich zuvor noch 4 Soles bezahlt hatte. Die Wartezeit wurde scheinbar in 20 minütige Schritte aufgeteilt, das verkürzt den gefühlten Ärger. veinte minutos – war die Standardaussage, denn der Zugführer musste erst mal auf’s Polizeirevier.

Die Fahrt wurde mit zunehmender Nähe zu Aguas Calientes beeindruckender. Das Zuggleis führte neben einem Fluss durch das enge Tal, das von hochragenden Bergen umgeben ist. Das Dorf selbst scheint eine reinste Baustelle – zumindest wenn man von oben draufblickt. In den engen Gassen bemerkt man den Baueifer etwas weniger. Die Lage ist aber so bestechend, dass die Hässlichkeit des Ortes hinter ihr verschwindet. Hier schlafen wir nun 2 Nächte, denn am Samstag hatten wir schon kein Rückfahrtticket mehr für den Montag kaufen können. Die Hinfahrt im Backpackerzug war kein Problem, außer dass der inkompetente Verkäufer von Peru Rail seine eigenen Sitzplätze nicht kennt, und uns mit Nummer 8 und 9 zwei Plätze unterschiedlicher Abteile gegeben hatte. Aufeinanderfolgende Nummern heißt nicht automatisch, nebeneinander zu sitzen.
Nur noch die teuren Edelzüge hätten uns Montagabend nach Cusco zurückgeführt. Darauf verzichteten wir und kauften stattdessen für Dienstagmorgen ein Ticket nach Ollantaytambo – ein Ort 1,5 Stunden von Aguas Calientes entfernt. Mir fiel natürlich ein, warum es für die ganzen nächsten Tage keine Rückfahrtticktes mehr mit dem Backpackerzug gegeben hatte. Schuld ist der Inkatrail. Die Leute laufen alle hoch, aber fahren ja mit der Bahn zurück.

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