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Reise durch Bolivien

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Ein Bildband über eines der ärmsten Länder Südamerikas, von dem kaum jemand in unseren Breitengraden weiss, welch Schatz einst unter der Erde lag und vielleicht auch heute noch liegt. Was einst der Silberschatz war, könnte bald das Lithium werden – so hofft es zumindest Evo Morales. Doch die Geschichte lehrte, was es heisst, den Schatz nicht selbst zu heben. Der Exkurs „Potosí und der Silberberg“ gibt nicht nur über die einst so prosperierende Stadt Auskunft, sondern stellt dem die Tragik des Lebens in und mit der Silbermine in der Gegenwart gegenüber – in Bildern sehr treffend festgehalten. Wer einmal in der Mine war und sei es auch nur als Tourist, zollt der täglichen Arbeit im Berg viel Respekt. Und so erkenne ich in all den Fotos diesen traurigen Monet wieder, in dem ich den Minenarbeitern selbst gegenüber saß, wohlwissend, dass diese Mine (über)lebenswichtig für sie ist und doch auch ihr Leben kosten wird.

Weitere Spezialseiten widmen sich den Themen Titicacasee, der ethnischen Vielfalt und dem Zauber der Flora und Fauna.

240 Bilder zeigen das facettenreiche Land mit seiner ausgeprägten Naturvielfalt wie die Anden mit ihren 6000ern, die beeindruckende Hochebene, das Altiplano, und die Salzseen, die in den Kapiteln „Das nördliche Hochland“ und „Das südliche Hochland“ vorgestellt werden. Im krassen Kontrast steht hier das letzte Kapitel, das die östlich gelegenen tropischen Tiefländer vorstellt, die den größten Teil Boliviens bedecken. Aber auch Menschen, Kulturziele, Mythen und Legenden und vor allem die beeindruckend schönen Städte wie La Paz, Potosí, Sucre, Santa Cruz kommen in diesem Bildband nicht zu kurz.

Dass dieses geschichtsreiche Land, das mit seinem Namen den in ganz Lateinamerika verehrten Befreiungshelden huldigt, eine Reise wert ist, steht spätestens nach dem Durchblättern dieses Bildbandes fest. Bolivien hat durchaus Potenzial, aus dem Schatten seiner touristischen Schwergewichts-Nachbarn Peru und Argentinien zu treten. [MB]

Andreas Drouve und Karl-Heinz Raach, 2010,  140 Seiten, ISBN 978-3800340989

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