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Zug Nummer 4 – und einmal durch die Mongolei. Transsib Teil 6

Transsib Zug Nummer 4

ENGLISH VERSION HERE
Um 13.15 Uhr rollt Zug Nummer 4 in den Bahnhof Ulan-Udès ein. Und erst jetzt, als ich zum ersten Mal den berühmten Schriftzug Moskau-Ulaan-Baatar-Peking auf unserem Waggon erblicke, der chinesische Schaffner die Treppenstufen hinabsteigt und uns auf Englisch begrüßt, bin ich ein bisschen… ja, ergriffen. Jetzt sind wir drin, in der berühmten Transmongolischen Bahn. Jetzt geht es durch die ewige Steppenlandschaft und Weite der Mongolei nach China. Und der Zug spuckt endgültig mehr Touristen als Einheimische aus – ein paar Quoten-Chinesen und –Russen gibt es dennoch in unserem Waggon.

Zug Moskau – Ulaanbaatar – Peking

Zug Moskau – Ulaanbaatar – Peking

Zug Nummer 4 begrüßt uns mit hellem Plastik an der Wand und wirkt dadurch trotz abgegriffenen Aussehens freundlich. Die Pflege scheint dennoch irgendwo auf der Strecke von Moskau nach Ulan-Udè geblieben zu sein, denn was die russischen Provodnizas alles putzten und polierten, liegt hier im Schmutz: ob Teppiche, Tischchen, Bänke. Eine dicke Staubschicht, wohin man auch im Abteil schaut. Auch zur verteilten Garnitur gehört nur noch die Bettwäsche, aber kein Handtuch. Das Bad ist überschwemmt und stinkt nach Urin, Klopapier ist wohl ebenso auf der Strecke ausgegangen. Aber die beiden Schaffner lächeln viel und bemühen sich, mit uns zu kommunizieren. So hat alles eine gute und eine schlechte Seite.

Wir gehen nun auf die Transmongolische Strecke

Wir gehen nun auf die Transmongolische Strecke

Unser chinesischer Schaffner

Unser chinesischer Schaffner

Als sich der Zug in Gang setzt, mag ich es noch immer nicht glauben. Übermorgen werde ich in China sein, das ist einfach etwas ganz anderes als in den Flieger zu steigen. Der Ferne Osten ist wirklich fern und in meinem Abteil plötzlich sehr nah. Denn neben uns schlafen und kochen die chinesischen Schaffner. Und so schneiden, kochen und brutzeln sie, kaum dass wir losgefahren sind. Die chinesische Küche sei schon mit uns, während der Speisewagen noch bis zur Grenze in russischer Hand bleibt.

Verlassen an der russische Grenze

Verlassen an der russische Grenze

Pferde im russischen Grenzort Nauschki

Pferde im russischen Grenzort Nauschki

Noch lange schlängelt sich unser Zug langsam um die Stadt herum, bis sie endgültig am Horizont verschwindet. Und dann sind wir plötzlich in der endlosen Steppe. Hügellandschaften mit leicht bewaldeten Kuppen sind der kräftigste Grünton, der sich einem hier bietet. Ansonsten dominieren wie in der Mongolei pastellgrüne, hellbraune, beige Töne. Der wilde Selenga-Fluss begleitet uns bis zur Grenze und gibt der Landschaft ihren besonderen Reiz, den wir stillschweigend aus dem Fenster starrend genießen.

Das Erreichen der Grenze wird mit dem Abschließen der Toilette angekündigt. Mehr als drei Stunden sollte man nun auf den Gleisen Nauskis ausharren. Die Gleise sind mir zu langweilig. Ein Nicken des Schaffners verrät, ja ich darf den Zug verlassen. Hinter mir höre ich aus einem Abteil voller junger Backpacker „THE BOOK says we should stay in the train…“. Ach, was die Bibel der Reisenden nicht alles verrät. Manchmal einfach fragen.

russisches Dorf auf dem Weg zur Grenze

russisches Dorf auf dem Weg zur Grenze

Babuschka in Nauschki

Babuschka in Nauschki

Nauski ist ein kleines Kaff mit ein paar Holzhäusern und trostlosen Plattenbauten. Einmal die Straße nach rechts gelaufen, findet man nach ca. 200 Metern ein Magasin (Einkaufsladen). Und hier sind längst die schwedischen Reisegruppen aus den vorderen Abteilen eingefallen, als würden sie auf Rügen Alkohol hamstern wollen. Die letzten Rubel rollen.

Wir gehen noch ein Stück weiter und schauen noch einmal auf den Selenge Fluss, der danach in der Dunkelheit der Nacht für meine Augen verschwindet. Um 22.15 Uhr setzt sich unser Zug wieder in Gang und der Run auf die Toilette ist groß. Denn Grenzen haben bekanntermaßen zwei Seiten und der Stopp auf der mongolischen Seite sollte noch einmal ca. anderthalb Stunden dauern. Grenzüberschreitungen im Zug sind weniger aufregend als auf dem Landweg, denn man hat einfach nichts zu tun. Wir sind passiv, werden begafft wie im Zoo. Jeder der mit oder ohne Uniform den Gang entlangkommt, starrt in unser Abteil. Das macht man eben hier so, auch die Reisenden unter sich.

russischer Grenzort Nauschki

russischer Grenzort Nauschki

Ich bin müde, will meine Tür schließen, mich in meinen Schlafsack kuscheln und erst dann wieder aus meinem Kokon kommen, wenn der Morgen in Ulaanbaatar erwacht. Zoll, Polizei, Passkontrolle… und immer wieder Touristen. Und dann steht er da in unserer Tür, ein adrett im Anzug gekleideter junger Mongole, der mit uns fließend auf Englisch Konversation betreibt. „Do you have a visa?“ Achtung, Fangfrage, wir bleiben dennoch bei der Wahrheit und antworten „Yes.“. Er lacht, aber freundlich: „Do you know you don’t need it.“. Ja, das wussten wir. Hätten wir gewusst, dass der Herr über die Pässe solch sympathischer Junge sein wird, hätten wir uns diese 60 EURO tatsächlich gespart. Aber als wir abreisten, war es noch etwas unklar, ob die Aufhebung der Visapflicht tatsächlich zum 1.9. kommt und vielmehr auch bei den Grenzposten ankommt.

Mongolische Lok

Mongolische Lok

Ich bin begeistert vom gesamten mongolischen Erscheinungsbild. Auch die Zolldame schenkt uns ein Lächeln. Ach, Mongolei, ich seufze und bereue zugleich, Dich dieses Mal nur als Durchgangsstation zu nutzen. Wie gern würde ich aussteigen und Dich umarmen. You really made my day! Nur noch wenige Minuten bis ich meinen Pass wieder in den Händen halte und der Zug anrollt, dann bin ich wieder in meinem liebsten Steppenland, in dem das Auge sich in der Weite verliert. Es gibt sie nicht mehr, die Fixpunkte. Alles verschwimmt, auch die Gedanken. „Three days are enough?“, fragt der nett drein schauende mongolische Grenzpolizist. „Yes!“ erwidere ich und füge ein leises „unfortunately“ hinzu.

Bahnhof von Ulaanbaatar

Bahnhof von Ulaanbaatar

unterwegs in der Mongolei

unterwegs in der Mongolei

Um 6.30 Uhr am nächsten Morgen rollt unser Zug in Ulaanbaatar ein. Unmengen an Touristen verlassen hier den Zug. Ich bin knautschig, fühle mich nicht gut, dennoch will ich mal raus. Nicht weit vom Bahnhof hatten wir vor einem Jahr unser kleines „Reise-Hauptquartier“ eingerichtet. Und so laufen wir zur Straße und schauen hinunter, wo unser einstiges Hostel sich befindet. Pure Reisenostalgie! Während zig Touranbieter mit Hilfe von Schildern ihre Schäfchen zusammentreiben und sich Richtung Ausgang bewegen, laufen wir gegen den Strom zurück zum Zug. Nein, wir brauchen kein Taxi. Wir gehen gleich dahinten wieder rein – Waggon Nummer 5 am Zugende! Eine dreiviertel Stunde dauerte unser mongolisches Wiedersehen, dann rollen wir langsam raus aus dem Bahnhof und dann raus aus der Stadt. Aufgeregt zeigen wir aus dem Fenster, schau mal, die Brücke ist jetzt fertig gebaut und dort, die Straße ist auch keine Baustelle mehr. Und dahinten haben wir damals Kaffee getrunken und da oben auf dem Berg die Aussicht über die Stadt genossen. Immer mehr verschwimmen die Hochhäuser und Kräne, die in den nächsten Monaten und Jahren Ulaanbaatar ein noch moderneres Gesicht verpassen werden, und wechseln sich mit Jurten ab. Und dann ist es da, das schöne Nichts. Am Anfang kommen noch ein paar Siedlungen, Jurten Camps und Tiere, dann wird es immer weniger. Wellige, kiesige Grashügellandschaft nannte ich es einst. Dort, wo man keinen Ort mehr zum Pissen findet, weil es einfach nichts gibt, hinter das man sich verstecken könnte.

Ulaanbaatar aus dem Zugfenster

Ulaanbaatar aus dem Zugfenster

Später sollte diese Landschaft in eine flache Grashügellandschaft übergehen, um dann bei Cagaan-Chad in eine mit Büscheln bewachsene Sanddünenlandschaft zu enden. Auf dem Weg zum Grenzort Zamin Uud halten wir zweimal. Hier reicht die Zeit, um einmal gemütlich vors Bahnhofsgebäude zu treten. Hier scheint es nichts zu geben, was als Anlaufpunkt geeignet wäre. Gleichzeitig stellen wir fest, unser nicht so geliebtes Aimagzentrum Mandalgobi wird hier getoppt. Obwohl (fast) immer eine Teerstraße parallel zur Bahnstrecke verläuft, sind diese Nester sehr verlassen und alles andere als schön. Altes Armeegerümpel und verkommene Industrieanlagen – nicht so groß wie in Russland – tragen nicht zum besten Eindruck bei. Den guten Eindruck lässt jedoch auch manch ein Tourist vermissen – so wie ein Backpacker-Pärchen, das im verlassenen Nest Sajnsand der Verkäuferin einen 100 Rubelschein in die Hand drückt und sich mit den Worten „das muss doch reichen“ aus dem Staub macht, obwohl die mongolische Verkäuferin keine Rubel nimmt. Was soll sie denn auch in der Provinz weitab der russischen Grenze mit Rubel anfangen?

Mongolisches Dorf aus dem Zugfenster

Mongolisches Dorf aus dem Zugfenster

Jeder Bahnhof, an dem wir halten, unterhält einen kleinen Einkaufsladen. So muss kein Tourist auf der Strecke durch die Wüste verhungern. Wir haben zwar ausreichend Lebensmittel an Bord gebracht, dennoch interessiert uns auch der Speisewagen, der nun ein mit viel Schnitzornamenten verzierter mongolischer ist. Die Karte ist in drei Sprachen verfasst und auch die Bedienung versteht ein paar Brocken Englisch. Das hilft. Da es in unserem Waggon keine funktionierende Steckdose gibt, halten wir uns auch aus diesem Grund nicht ungern dort auf, denn im mongolischen Waggon bekommt man noch die richtige Stromstärke. Der Weg zum Speisewaggon ist eine kleine Erkundung der verschiedenen Waggontypen. Diese reichen von Privatappartement mit Doppelstockbett, Sessel, Kleiderschrank und eigener Steckdose bis zum mongolischen Waggon, der auch nur zwei Betten pro Abteil beherbergt, aber in dem ein etwas gegorener Airagduft in der Luft schwebt. Und da ist sie wieder – die Holzverkleidung meiner Kinderzimmerschrankwand. Und dann gibt es die wahren Backpackerabteile, in denen nicht mehr ein Quoten-Chinese zu sehen ist und demonstrativ auf jedem Bettchen der Lonely Planet liegt.

Weltraumdenkmal in Choir

Weltraumdenkmal in Choir

Bahnhof Choir

Bahnhof Choir

Man kann den Zug nicht oft genug durchlaufen, um seinem Reisetag so etwas wie einen Tagesinhalt zu schaffen. Was bleibt, ist immer der Blick nach draußen. Kamele, Pferde und hier und da mal eine Jurte. Die bisher asphaltierte Straße geht in eine staubige, aufgeschüttete Piste über, an der selbst am heutigen Sonntag gearbeitet wird. Auch hier wird bald der Teer kommen. Das ist alles, was wir im platten Land vor der Grenze erblicken. Weit im Westen hat die Sonne die Wüste in einen zartroten Farbton getüncht, der mit dem aufgewirbelten Staub und dem diesigen Himmel eher ein Aquarell ergibt, anstatt ein kräftiges Ölgemälde.

Wüstenlandschaft mit Kamelen

Wüstenlandschaft mit Kamelen

Und plötzlich, als ich langsam aus meinem Tiefschlaf erwache, bin ich Teil eines knallbunten Graffitis. Geräusche bahnen sich den Weg in meinen Kopf, die mich im Halbschlaf in einen Science-Fiction-Film katapultieren. Durch Walkie-Talkies und Lautsprechern höre ich immer wieder komische Anweisungen, kurz, prägnant, auffordernd – in einer mir total fremden Sprache. Der Hall von Rangiergeräuschen wechselt sich mit dem regelmäßigen, belanglosen Hupen einer Lok ab. Stakkatoartig wiederholen sich diese Klänge. Dazu strahlt es grell in unser Abteil. Alles blinkt und schlägt auf mich ein. Ich torkle zum Fenster im Gang und blicke in eine Halle. Was war passiert? Wie fest hatte ich geschlafen? Alles, woran ich mich erinnern konnte, sind einzelne Brocken: Ein herausgeputzter mongolischer Grenzort – Dzaanynude, ein salutierender mongolischer Grenzbeamter, 1,5 Stunden Grenzabwicklung auf mongolischer Seite, schneller Klogang, dann Einfahrt in Erlian mit Fanfarenklängen, grelle Bahnhofsbeleuchtung, Ausstiegsverbot, und dann fielen meine Augen einfach zu. Vier Stunden Grenzabwicklung auf chinesischer Seite waren ermüdend, langweilig und einfach einschläfernd. Und dann wache ich auf, bang, befinde ich mich in einer Kulisse wie in Wong Kar-Wais Film 2046. Wenn China so ist, dann liebe ich es.

Zug in der Werkshalle an der mongolisch-chinesischen Grenze

Zug in der Werkshalle an der mongolisch-chinesischen Grenze

Verkaufsstand auf dem Bahnhof in Choir

Verkaufsstand auf dem Bahnhof in Choir

Anmerkung: Wir verbrachten 2012 eine dreiwöchige Reise in der Mongolei, die unter Mongolei – Verloren in der Einsamkeit nachgelesen werden kann.

Begleitet uns auf unserer Reise unter dem Hashtag #puriygoeseast

Zum Teil 1: Moskau – Wo russische Märchen beginnen.
Zum Teil 2: Hop on, hop off und manchmal geht gar nichts … Moskau Teil 2
Zum Teil 3: Missverständnisse und der Luxus Bahnreisender. Transsib Teil 1
Zum Teil 4: Nach Asien auf dem Landweg. Transsib Teil 2. Jekaterinburg und die Fahrt nach Krasnojarsk
Zum Teil 5: Durch Sibirien. Transsib Teil 3
Zum Teil 6: Am Baikalsee. Transsib Teil 4
Zum Teil 7: Irkutsk – das Paris des Ostens? Transsib Teil 5
Zum Teil 8: Über Ulan-Udè, Bator und unseren letzten Tag in Russland. Transsib Teil 6
Zum Teil 10: Datong und die Tour mit den Touren. Transsib Teil 7
Zum Teil 11: Peking – wo Drachen in den Himmel steigen.
Zum Teil 12: Im Dunstkreis der Mauer oder 40 Minuten verschwendete Lebenszeit

Auf unserer Reise werden wir durch Lernidee unterstützt. Alle Ansichten sind unsere eigenen.

ENGLISH VERSION
Train number 4 – across Mongolia at once. Trans-Sib part 7.

Train number 4 arrives in Ulan-Udè at 1.15pm. And it is only now, as I catch sight of the famous lettering Moscow-Ulaan-Baatar-Bejjing on our carriage for the first time and the Chinese conductor comes down the stairs and welcomes us in English, that I am a bit… well, touched. Now we are on the famous Trans-Mongolian train. We are travelling through the endless steppe landscape and the vastness of Mongolia to China. And there are definitely more tourists than locals on the train – but you can still see a few Chinese and Russian people in our carriage.
Train number 4 welcomes us with bright plastic on the walls and seems pleasant because of that, despite the worn out appearance. It seems as if the maintenance has fallen by the wayside on the route from Moscow to Ulan-Udè, though, because everything the Russian provodnizas cleaned and polished, is rather dirty here: carpets, tables, benches. Wherever you look, there is a thick layer of dust in the carriage. And the set they handed out only contains bed linen, but no towels. The bathroom is flooded and smells like urine. And they seem to have run out of toilet paper, too. But the two conductors smile a lot and try to communicate with us. Everything has its good and bad points.
As the train starts moving, I still can’t get my head round it yet. I am going to be in China the day after tomorrow. This is just totally different than getting on a plane. The Far East is really far and suddenly so close in my carriage, because the Chinese conductors are sleeping and cooking right next to us. And so they were already cutting, cooking and frying right after we left. The Chinese kitchen is already with us, even though the Russians are in charge of the dining car until the border.
Our train is winding slowly around the city for a long time until it disappears beyond the horizon once and for all. And then, we are suddenly finding ourselves in the endless steppe. Hilly landscapes with slightly forested tops have the strongest green colour you can find here. Other than that, you can mostly find pastel green, light brown and beige colours, just like in Mongolia. The wild Selenga River goes along with us until the border and gives the landscape its special charm, which we enjoy silently while staring out the window.
The arrival at the border is announced by the locking of the toilet. We were supposed to stay put on the tracks of Nauski for three hours. The tracks are too boring for me. The nodding of the conductor tells me that I can leave the train. Behind me, I can hear someone from a carriage full of young backpackers saying, “THE BOOK says we should stay in the train…”. Oh well, the things you can read in the bible of travellers. Sometimes you should just ask.
Nauski is a small village with a few wooden houses and desolate apartment blocks. Going to the right on the street, you can find a Magasin (shop) after 200 metres. The Swedish tour groups from the front carriages have already invaded it, as if they wanted to hoard alcohol on the island of Rugia. The last roubles are rolling.
We are going a bit further and have another look at the Selenga River, which slowly disappears in the darkness of the night. Our train is set in motion again at 10.15pm. The toilet draws large crowds, because everyone knows a border has two sides and the stop on the Mongolian side should last another one and a half hours. Crossing a border on a train is less exciting than by land, as you don’t have anything to do. We are passive and being ogled as if we were in a zoo. Everyone going along the corridor, with or without a uniform, is staring into our cabin. That’s how people do it here, even travellers among themselves.
I am tired. I want to close my door, nestle down in my sleeping bag and only then come back out of my cocoon, when the day is dawning in Ulan Bator. Customs, police, passport check… and these tourists again and again. And then he is standing there at our door, a neatly dressed young Mongolian in a suit, who makes conversation with us in fluent English. “Do you have a visa?” Attention, a trick question. We stick to the truth, though, and reply “Yes!” He laughs, but is friendly: “Do you know you don’t need it?” Yes, we knew that. And if we had also known that the master of the passports is such a pleasant young man, we really would have saved those 60 Euros. But when we left, it wasn’t quite so clear if the cancellation of the visa requirement would come through until the 1st September and rather if it would get through to the border officials, too.
I am delighted with the whole Mongolian appearance. The customs lady smiles at us, too. Oh, Mongolia, I sigh and instantly regret that you are only a way station this time. I would love to get off and hug you. You really made my day! Only a few more minutes until I get my passport back and the train starts moving again. After that, I am back in my favourite steppe country, where the eye gets lost in the vastness. They aren’t there anymore, the fixed points. It all becomes blurred, my thoughts, too. “Three days are enough”, the nice looking border policeman asks. “Yes!” I reply and add a quiet “unfortunately”.
Our train arrives in Ulan Bator at 6.30 the next morning. Masses of tourists leave the train here. I am cranky and I don’t feel well, but I still want to go out. Not far from the train station, we had our little “travel headquarters” one year ago. So we walk to the street and look down to where our former hostel is located. Pure travel nostalgia! While numerous tour providers try to herd their people together with the help of signs and move towards the exit, we walk against the stream back to the train. No, we don’t need a taxi. We are going back in right over there – cabin number 5 at the end of the train! Our Mongolian reunion lasted 45 minutes, then we are moving out of the train station again and out of the city. We are pointing out the window excitedly. Look, the bridge is done now and there, this street isn’t a building site anymore, too. And back there we had a cup of coffee and up there on the mountain we enjoyed the view over the city. The skyscrapers and cranes, which are going to give Ulan Bator an even more modern appearance in the next few months and years, become blurred more and more and alternate with yurts. And there it is, the beautiful nothing. At the beginning, there are still a few colonies, yurts, camps and animals, but it is decreasing. I used to call it a wavy, gritty hilly landscape full of grass. This is where you can’t find a place to pee, because there is just nothing to hide behind.
Later, this landscape is going to change into a flat grassy hill landscape, only to end in a sand dune landscape overgrown with bushes in Cagaan-Chad. We stop two times on our way to the border town Zamin Uud. We’ve got enough time to step in front of the train station. There doesn’t seem to be anything we could go to. At the same time, we realise that our not so beloved Aimag centre Mandalgobi is overcome here. Even though there is (almost) always a tarred road running parallel to the rail route, these villages are deserted and anything but nice. Old army rubbish and debauched industrial plants – not as big as in Russia – aren’t quite adding to the best impression. But some tourists don’t seem to make a good impression, either – just like a backpacker couple in the small village Sainsand, who slips a hundred roubles bill into the hand of the saleswoman and disappears with the words “that should be enough”, even though the Mongolian woman doesn’t take roubles. What is she going to do with roubles in the countryside, far away from the Russian border anyway?
Every train station we stop at has a small shop, so no tourist is going to starve on the way through the desert. Even though we brought enough food aboard, we are also interested in the dining car, which is a Mongolian one now with a lot of carved ornaments. The menu is written in three languages and the waiter knows a few scraps of English as well. That helps. Because we don’t have a working plug socket in our coach, we rather stay there, as you still get the right amperage in the Mongolian coach. The way to the dining car is a little excursion of the different coach types. They vary from private apartments with bunk beds, armchairs, wardrobe and own plug socket to the Mongolian carriage, which only has two beds per cabin, too, but it smells a bit like fermented Airag. And there it is again – the wooden panel of my childhood bedroom wardrobe. And then there are the real Backpacker cabins, where you won’t see even one Chinese and the Lonely Planet is lying demonstratively on the bed.
You cannot walk through the train enough to give your day somewhat of a purpose. What remains is always the view out the window. Camels, horses and a yurt here and there. The hitherto tarred road is merging into a dusty, elevated track, where they are working on even on a Sunday like this. There is going to be tar here soon, too. That’s all we spot in the flat countryside ahead of the border. Far in the west, the sun dyed the desert in a delicate red colour, which is more of an aquarelle than a strong oil painting because of the dispersed dust.
And suddenly, as I wake up from a deep sleep, I am part of a brightly coloured graffiti. Noises are pushing their way through to my head and vault me into a science fiction movie, as I am still half asleep. I can hear strange instructions coming from walkie-talkies and loudspeakers again and again, short, concise, demanding – in a totally foreign language. The echo of shunting noises alternates with the regular, insignificant honk of a locomotive. These sounds are echoing like a staccato. And it gleams brightly into our carriage. Everything twinkles and strikes at me. I am lurching over to the window in the corridor and look into a hall. What had happened? How fast asleep had I been? Everything I can remember are a few single chunks: a smartened up Mongolian border town – Dzaanynude, a saluting Mongolian border policeman, one and a half hours of processing at the border on the Mongolian side, a quick run to the toilet, then arrival in Erlian with fanfare sounds, bright train station lighting, it was forbidden to get off and then, I just closed my eyes. Four hours of processing at the border on the Chinese side were tiring, boring and just somniferous. And then I wake up and find myself in a scenery similar to Wong Kar-Wais film 2046. If China is like that, I am going to love it.

Follow us on our trip through Russia, Mongolia and China with the Transsib under #puriygoeseast.

We are being supported on our trip by Lernidee. All opinions are our own ones.

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