Zypern – auf der Suche nach der Liebe
Wir unterqueren die Bundesstraße durch eine schmale Unterführung. Das grelle, einfallende Licht blendet mich und lässt mich leicht torkelnd den menschlichen Schatten folgen. Dann trete ich hinaus: vor mir liegt das aufgewühlte Meer. Ein Baum mit weißen Schleifen, die aus Tempotaschentücher geformt sind, biegt seine Äste in den starken Windböen, die auch mein Haar zerzausen. Ein paar Touristen haben sich eingefunden in der malerischen Bucht, in der drei gigantische Kalksteinbrocken aus dem Meer ragen, als wollen sie Erde und Himmel miteinander vereinen. Am Aphrodite Felsen Der rhythmische Wellenschlag pocht wie ein Herz. Ich laufe den steinigen Strandstreifen nach rechts – aus Steinen geformte Herzen zieren den Boden. Wäre es nicht so kalt, würde ich mich in die Wellen schmeißen. Vielleicht würde ich den Worten von Evkavi folgen, und gar dreimal um den Felsen schwimmen, um ewige Jugend zu erlangen. Doch ich bin zu spät, einen Tag um genau zu sein, um diesen Aberglaube in einer dazu erforderlichen Vollmondnacht auf seine Realitätsnähe zu testen. Denn den Rahmen bietet eine Vollmondnacht und die habe ich nun glatt …