Monate: Dezember 2017

Wal

Meine Reisewege 2017

„Die Leidenschaft nach fremden Ländern ist das süßeste und weiteste Laster, welches diese Erde kennt.“ (Kasimir Edschmid) Auch 2017 bin ich diesem süßen Laster wieder mehrfach ohne Reue verfallen. Eines vorab, dieses Jahr habe ich an keinen Grenzen gekratzt – ich habe meinen Horizont in keine Himmelsrichtung erweitert, auf keinem 5.000er oder 6.000er gestanden oder auch nichts Extremes unternommen. Und auch auf die Quantität kam es mir weniger an, auch wenn ich laut meiner Weltkarte nunmehr 70 Länder bereist haben soll. Trotzdem waren alle Erlebnisse und Begegnungen wieder besonders. Denn es geht mir weniger um Superlativen. Jede Reise ist auf eine gewisse Art besonders, selbst wenn man Orte mehrfach besucht. Man bringt immer sich selbst mit auch mit dem, was einen aktuell bewegt, und das macht letztendlich jede Reise auch einzigartig. Mit der Wahl des Reiseziels geht bereits eine Vorstellung von dem Ziel einher. Mit diesem Gedankenkonstrukt im Kopf geht man dann auf die Reise und füllt dieses mit Erlebnissen auf. Manchmal wird dieses aber auch komplett auf den Kopf gestellt. Und dann gibt es Orte, die man vor Jahren …

Interview auf Segelradio.de

Wir haben einen ganz besonderen Weihnachtsgruss für Euch! Heute ist bei Segelradio.de ein fast zweistündiges Interview mit uns erschienen. Wir plaudern mit Hinnerk Weiler über unsere Erlebnisse von Berlin bis Polynesien und wie wir überhaupt zu so einer Reise gekommen sind. Fröhliche Weihnachen, Feliz Navidad und Merry Christmas an alle unsere Freunde und Leser in der Welt! Fair winds, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, Peace and Love und ganz viele liebe Grüsse aus der Südsee wünschen euch eure INTI’s

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Lençóis Maranhenses

Die weißen Bettlaken Lençóis Maranhenses – Im Rausch des Sandes

Die Meeresbrise liegt noch in der Luft, als sich vor uns hell schimmernde Sandberge auftürmen. Wir fahren hinein in das, was man „weiße Bettlaken“ – Lençóis Maranhenses – nennt. Und kurz darauf sind wir Teil dessen, was sich vor uns kunstvoll präsentiert – eine Landschaft die bewegt, und zwar im doppelten Sinne. Wüstenlandschaften wirken immer unwirtlich und irgendwie fremd. Ihr Minimalismus beeindruckt. Was man eben noch zu sehen geglaubt hat, verändert im nächsten Moment sein Erscheinungsbild. Dünen sind Getriebene des Windes. Sandkörner legen sich auf meiner Haut ab, suchen sich jede freie Pore. Die Natur vereinnahmt alles, was fremd ist, was nicht hierhin gehört. Der Wind peitscht über die Dünenkronen, schiebt Kanten und Rundungen immer wieder zu neuen Formen zusammen. Wie Fontänen spritzen die harten Körner aus den Hügeln heraus. Das Spiel von Sonne und Wolken tut sein Übriges. Minutenlang verharre ich an einer Stelle und lasse die Natur sich um mich herum bewegen. Licht und Schatten überziehen die Dünen und setzen sie immer wieder neu in Szene. Spuren, die mich hierher führten, sind längst nur …

Crestasee

Meine Wanderung in der smaragdgrünen Bergsee-Welt von Flims

Wanderer sind die glücklicheren Menschen und dem gibt auch die Medizin recht. Bewegung, Konzentration … Gehirnzellen und Motorik werden geölt. Meine Zeit in Graubünden dient also als Rezept für das Glück und für meine Gesundheit. Nach meiner Wanderung auf einem Teil des Sardona-Welterbe-Wegs führt mich mein letzter Tag in Graubünden noch einmal in die Wälder von Flims. Mit dem Postbus fahre ich früh am Morgen von Chur in die nahe Ortschaft, deren Name auf Flüsse verweist. Tatsächlich steht das Wasser im Mittelpunkt meiner Wanderung. Denn südlich von Flims findet man im Großwald vier wunderschöne Seen: Caumasee, Lag Prau Pulté, Lag Prau Tuleritg und Crestasee. Vom Flimser Waldhaus starte ich auf dem „Kulinarik-Trail Wald & Wasser“, der Bewegung mit Genuss verbinden soll. Den kulinarischen Teil lasse ich aus, denn in meinem Rucksack befindet sich ein Lunchpaket für unterwegs. Picknicken und Natur sind eine wunderschöne Kombination, der ich mich hier hingebe. Mein heutiger Weg führt mich durch die Wälder auf dem Schuttkegel des Flimser Bergsturzes – über den Caumasee der Rheinschlucht entlang nach Conn, zum Crestasee und dann via Felsbachschlucht zurück zum Flimser Waldhaus.  …

Bildband Meeresrauschen

Meeresrauschen: Vom Glück, am Wasser zu sein

„Wer das Meerweh stillen  will, muss gar nicht weit fahren, denn in Europa gibt es gleich vier Meere: Ostsee, Nordsee, Atlantik und Mittelmeer,“ heißt es gleich im Vorwort des Bildbands „Meeresrauschen: Vom Glück, am Wasser zu sein“, der im Oktober 2017 im DUMONT REISEVERLAG erschienen ist. Dieser umfasst auf 272 Seiten 35 bebilderte Kurzepisoden bekannter Reiseschriftsteller und Blogger. Was die Geschichten eint, ist die Sehnsucht und das Gefühl der Freiheit, die das Meer in Menschen hervorruft. Diese findet der Leser gepaart mit wunderschönen Naturbeschreibungen, die als Reiseinspiration dienen oder auch Déjà-Vus erzeugen. Ergänzt werden die Geschichten mit Tipps der Autoren für eigene Entdeckungen vor Ort. Dazwischen werden Denkpausen geboten, die einladen, sich einfach mal ans Meer zu träumen und dem Meeresrauschen zu lauschen. Doch auch Interviews, Infotexte und sogar ein „Meeres- ABC“ findet man in diesem Bildband. Im Kapitel „10 Fragen“ kommen beispielsweise ein Flaschenpost- oder eine Algenexpertin zu Wort. Das Kapitel „Sachen machen“, gibt einen Einblick in außergewöhnliche Aktivitäten im, am und auf dem Wasser. Der Bildband ist in die vier Kapitel Ostsee, Nordsee, Atlantik und Mittelmeer unterteilt. Eingeführt werden die Kapitel mit einer gemalten Landkarte …

Teheran, Iran

Teheran – Aller Anfang ist schwer

Durch meine verklebten Lider erblicke ich schemenhaft eine Frau in einer modischen hellblauen Tunika. Sie trägt ein lässig übergeschwungenes Kopftuch. Erschrocken schaue ich auf den Bildschirm, dort steht vor dem kleinen Flieger das Wort „Teheran“. Ich muss eingenickt sein, denke ich mir. Hinter der Fensterscheibe schiebt sich am Horizont ein oranger Streifen in den nächtlichen Himmel. Aus der lockeren Wolkenschicht ragen Gipfel heraus. Mein Flieger befindet sich kurz darauf im Landeanflug. Die monotone beige-braune Fläche unter mir nimmt Gestalt an. Das Undefinierbare wird zur Wüstenlandschaft, wird zu einem Land – Iran. Ankunft in Teheran Und dann bin ich da. Die Uhrzeiger werden schnell um 2,5 Stunden nach vorn gedreht, so dass die Dämmerung auch einen Sinn ergibt. Ich bin die Erste, die aufgrund ihres Premium Economy Platzes von Bord der Germania-Maschine geht. Auf meinem Weg zur Visastelle ruft mir eine junge Dame von einer Versicherungsfirma zu, ob ich versichert sei. Ich nicke hastig. Doch sie bleibt hartnäckig, hakt nach, es geht um eine Reise- und nicht um eine Krankenversicherung. Nun hat sie mich. Nach einer durchgemachten Nacht könnte man mir wohl alles verkaufen, denke …