Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mecklenburg

Neustrelitz Domjuech

Lost Place am See: Mecklenburg-Strelitz’sche Landesirrenanstalt Domjüch 

Es ist ein trüber Sonntag im Mai, als wir mit dem Auto die enge Straße von Neustrelitz in Richtung Fürstensee nehmen. Wir wollen an den See – irgendwo baden und die „andere“ Hälfte des Müritz Nationalparks erkunden. Jahrelang verbrachte ich jedes Wochenende im Westteil des Müritznationalparks, doch nun sollte einmal der Osten dran sein – rundum Serrahn. Doch als ich am Ortsausgang von Neustrelitz ein Schild entdecke, auf dem ich etwas mit Tour erspähe, werde ich neugierig und vergesse unser Vorhaben. Ein ruckeliger Weg führt rechts ab. Vor uns tut sich ein Solarpark auf. Ein wenig Skepsis macht sich breit, doch will sie nicht lange währen. Bald erblicken wir Ruinen der Anstaltsgebäude direkt an einem Seeufer inmitten einer großzügigen Parkanlage. Idyllischer könnte das Areal nicht liegen, wäre da nicht der Solarpark, aber das ist eine andere Geschichte. Ein Spaziergang durch die Landesirrenanstalt Domjüch Was wir einmal imim Neustrelitzer Stadtteil Strelitz-Alt so nebenbei entdeckt haben, ist die ehemalige Mecklenburg-Strelitz’sche Landesirrenanstalt Domjüch, die ab 1934 als Heil- und Pflegeanstalt Domjüch fungierte. Anstatt hohe Mauern, Gitter oder Eisentore begrüßen uns einladende …

Müritz, puriy

In einem Tag um die Müritz – 100 km mit Rad

Da ist sie, die frische Seeluft, die steife Brise, die im Norden immer ein Stück heftiger weht. Als wir den geschützten Wald, den wir größtenteils an der Ostseite der Müritz durchfuhren, am Ortseingang von Waren verlassen, kämpfen wir gegen die Sturmböen an. Dunkle Wolkenschichten schieben sich über uns hinweg, während neben uns am Uferweg das Wasser in Wellen an Land schwappt. Wir haben den größten Binnensee Deutschlands (auf deutschem Gebiet) erreicht – die Müritz. Leichter Nieselregen stäubt uns einen Hauch Frische ins Gesicht, doch uns dürstet es eher nach Wärme. Wir suchen das Kietzspeichercafé auf, um bei Kaffee und Kuchen zu entscheiden, ob wir die Müritzumrundung an dieser Stelle fortsetzen – unsere Radtour um die Müritz an einem Tag. Etwa ein Drittel liegt hinter uns, aber erst jetzt sehe ich die Müritz das erste Mal auf dieser Tour vor mir: Von Blankenförde sind wir über Granzin, Speck, Federow bereits nach Waren geradelt. 32 km in knapp zwei Stunden mit wenigen Fotostopps. Das klingt nicht viel, ist auch nicht viel, aber meine Erkältung der letzten Woche …

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Eine Radtour um den Tollensesee

Ein bisschen Eiszeitgefühl überkommt mich an diesem Ostersonntag. Wir haben uns die Räder geschnappt, um ein Stück auf der Eiszeitroute zwischen Feldberg und der Vier Tore Stadt Neubrandenburg entlang zu radeln. Eine Radtour um den Tollensesee. Der kalte Wind weht mir harsch entgegen, als ich wieder mit strammem Tritt mal steile, mal leichtere Hügel der Moränenlandschaft passiere, die den ca. 10 km langen und 2,5 km breiten Tollensesee und die angeschlossene 3 km lange und 2,5 km breite Lieps sanft umschließen. Schlösser von Hohenzieritz und Prillwitz Bevor wir uns auf die Räder schwingen, halten wir noch einmal in der 500 Seelen-Gemeinde Hohenzieritz, ein kleiner Ort im Schatten eines Schlosses. Die Königin des Hohenzollernhauses, Luise von Preußen, starb hier 1810. Ihr Vater Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz ließ das cremeweiße Schloss als Sommerresidenz erbauen, in dem heute das Nationalparkamt sitzt. Und auch das Sterbezimmer von Luise mit dem Sarkophag kann nun besichtigt werden. Wir widmen uns aufgrund der wenigen Zeit nicht dem Inneren des Schlosses, sondern dem umgebenden Schlosspark, den Luises Vater ab 1771 als ersten Landschaftsgarten …

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Der Ruf des Hirsches – Safari im Müritz NP

Es ist ein sonniger Morgen am diesem Herbstwochenende, als ich morgens von Blankenförde über Zartwitz durch den Müritz NP radle, um pünktlich um 12 Uhr in Boek zu sein. Während Lars noch einmal umkehren musste, und ich allein durch die Kiefern-, Buchen- und Birkenwälder in die Pedalen trete, lausche ich im Fahrtwind dem Röhren der Gänse und Kraniche, die ich durch die Wipfel nur erahnen kann. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal allein durch einen Wald geradelt bin, aber ich ahne, an diesem Morgen so ziemlich einsam auf diesem Weg zu sein. Und doch weiss ich auch, ich werde beobachtet. Denn in diesem Wald gibt es durchaus Leben. Seit ich nahezu jedes Wochenende regelmäßig den Müritz Nationalpark besuche, sind mir schon unzählige Rehe, ein paar Waschbären, Dachse, Füchse, Wildschweine und natürlich viele Raubvögel begegnet. Safari geht auch in Deutschland! Nachdem ich letztes Jahr den Kranichzug am Rederangsee beobachtete, wollen wir dieses Mal der Hirschbrunft beiwohnen. Doch die brünftigen Hirsche wissen sich in diesem Paradies für Tiere gut zu verstecken. „Die sind ja auch …

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Der Havelquelle entgegen – Paddeltour

Die Havel ist hier noch so schmal, so dass sie eher einem ausgewachsenen Bach gleicht. Aus dichtem Schilf biegt ein Boot in die Havel ein. Den kleinen Fließ, der zum Jamelsee führt, sieht man kaum. Wir steuern weiter geradeaus, links und rechts Wiesen und dann eine Holzbrücke, unter der ortsansässige Fischer ihre Holzboote parken. Wieder erscheint vor uns ein Schilffeld, das einen See ankündigt. Über den Jäthensee leiten grüne Tonnen. Man soll den kürzesten Weg hierüber finden, da anlegen nicht erlaubt ist. Diese Gegend steht unter Schutz. Hinter dem See paddelt man durch unaufgeregtes Gebiet. Links und rechts sprießen Grashalme und Blumen in den Himmel – dahinter liegen Wiesen und Felder. Will man den kleinen Ort Babke erkunden, hält man an der nächsten Brücke, über die die Straße in den Ort führt. Ca. 300 m sind’s von hier zur Anhöhe. Will man etwas essen oder sich erfrischen, dann paddelt man einfach noch ein paar hundert Meter weiter die Havel entlang. Sie wird immer enger, fast passen keine zwei Boote mehr aneinander vorbei, da sieht man …

Madlen_Vilzsee

Österliche Radtour in der Mecklenburger Kleinseenplatte

Zu Ostern taten wir das, was wir immer machen, wenn wir nicht gerade auf Reisen sind. Wir schnappten unsere Rennräder und fuhren los auf unsere österliche Radtour in der Mecklenburger Kleinseenplatte. Dieses Mal entschieden wir uns, da wir beide etwas angeschlagen waren, für eine kleine Tagestour entlang der vielen schönen Gewässer der Mecklenburger Kleinseenplatte. Länge: 60 kmHöhenmeter: 371 m Schwierigkeitsgrad: Einfach Straßenbelag: durchweg asphaltiert Radwege: Berlin-Kopenhagen, Mecklenburger Seenradweg, Havel-Radweg, Großer-Mirower-Seenrundweg Auf den Straßen gibt es sehr wenig bis wenig Straßenverkehr und teilweise  gut ausgebaute Fahrradwege. Gestartet sind wir vom Tor zum Müritz Nationalpark in Blankenförde. Doch da sich der Nationalpark selbst besser für Mountain Bikes eignet, entschieden wir uns für eine Route gen Süden. In diese Gegend sind wir vor einigen Jahren sehr häufig gereist, da man hier besonders gut Paddeln, Radeln und Schwimmen kann. Somit erleben wir auf dieser Runde ein kleines Wiedersehen mit unserer einstigen, ja man könnte es schon fast so sagen, „zweiten Heimat“. Das Auto kann man auf dem Parkplatz in Blankenförde am Ortsausgang stehen lassen. Zunächst radelt man Richtung Roggentin. Bis man die Straße …

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30 Jahre später… wo einst mein Reiseglück begann

Wo einst das Reisen begann, fühle ich mich heute heimisch. Mich zieht es hinaus in die Welt und gleichzeitig komme ich immer wieder an, wenn ich den Seeduft rieche, wenn sich die leicht wellige Landschaft mit endlosen Feldern und kleinen Bauminseln am Horizont auftut, wenn Rehe nachts die Straße umsäumen, der Hahn mich morgens weckt und die Vögel über unseren Köpfen ausschwärmen. Dann bin ich in Mecklenburg. Dann bin ich bei meiner ersten Reise – allein. Ich war damals in der dritten Klasse, als ich mein erstes Mal ohne mir vertraute Gesichter loszog. Auf einem kleinen Bahnhof im Thüringer Wald traf ich auf andere, fremde Kinder, mit denen ich gen Norden fuhr. Zahlreiche Freundschaften wurden geschlossen, noch bevor wir am Ziel waren. Immer wenn ich mich diesem kleinen Ort bei Neustrelitz noch heute nähere, verspüre ich dieses Gefühl der Nostalgie. Manchmal muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke, dass ich von diesem Ferienlager aus täglich Zeilen in meine Heimat schrieb. Nicht per Tastatur, sondern als Brief. Erste internationale Kontakte wurden geknüpft, denn im benachbarten Ferienlager …

Hirschweg

Auf den Spuren des Hirschs – Havelquellwanderung

Ist sie es oder ist sie es nicht? Obwohl die Havel von der Gegend unserer zweiten Wahlheimat bis in unsere erste Heimat fließt, wissen wir so erstaunlich wenig über diesen Fluss. Wir wissen zwar schon, dass wir, wenn wir wollten, unser kleines Kajak in Blankenförde ins Wasser lassen könnten und wir irgendwann auch im Wannsee rauskommen würden. Doch wo die Havel entspringt, wusste ich bis letztes Jahr gar nicht und bis heute hatte ich nur eine leichte Ahnung. Es ist auch nicht so einfach mit der Havel, denn sie hat eine echte und eine falsche Quelle. So hat sie eine Quelle, wie wir uns alle Quellen eben vorstellen. So eine kleine Pfütze mit Loch, aus dem es sprudelt. Uns sie hat eine Quelle, die sich nicht als solche zu erkennen geben möchte – so ein bisschen wie in Uganda die Nilquelle. Die Quelle ist nämlich ein See, der Bornsee. Wir nehmen uns also vor, beides einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und wer könnte uns dafür besser den Weg weisen als der Hirsch. Die …

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Last day – first day {Photo Essay}

Vom letzten Sonnenaufgang 2013 bis zum ersten Sonnenuntergang 2014. Keine typischen Silvesterbilder sondern das, was die Natur so als Feuerwerk hergibt. Last Day 2013 Als ich am Rande des Müritz Nationalparks erwachte, färbte gerade die Sonne den Horizont über den Wäldern orange. Die Dorfhähne krähten und die Vögel stimmten ein Konzert an. Kaum jemand, der an solch einem Tag nicht ins Grüne wollte. Und so zog es auch uns noch einmal in die Umgebung von Blankenförde und Mirow. Und als wir gerade um 15.30 Uhr im Schlosscafé Mirow unseren Kaffee tranken, erfuhren wir eher zufällig, dass dieses in dieser Form in einer halben Stunde sein Kapitel zuschlagen würde. Wir waren somit die letzten Gäste. First Day 2014 Unter einer wahren Sterne-Explosion stießen wir auf 2014 an. Die Himmelskörper wollten mit ihrer Strahlkraft den Feuerwerkkörpern etwas entgegensetzen. Seltsen sah ich in einer Silvesternacht in Deutschland solch einen Himmel. Obwohl die Sonne am Neujahrstag wohl noch ihren Rausch vom Vortag ausschlafen musste, kehrte sie umso intensiver zum Showdown – dem Sonnenuntergang – an den Himmel über der …

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Last Exit Müritz Nationalpark – meine letzte Herbstwanderung 2013

In manchen Regionen Deutschlands liegt bereits Schnee. Zeit, noch einmal den Herbst festzuhalten, bevor er endgültig an Farbkraft verliert. Bilder meiner wohl letzten Herbstwanderung 2013 im Müritz Nationalpark. Seen gibt es hier ja viele. Wir umrundeten den Krummen See im goldenen Novemberlicht. In 1,5 Stunden waren wir die etwas mehr als 7 km lange Strecke entlangspaziert oder gewandert. Ein wahres Farbspiel erwartete uns. Mal schien die Sonne orange durch das ausgedünnte Blätterwerk, dann spiegelte sich das kräftige Blau des Himmels im Wasser.   Filigrane Zweigchen, die den ersten kräftigen Herbstwinden nichts entgegensetzen konnten, hängen von den Bäumen herab und liegen auf dem Moosboden. Um 15.30 Uhr verabschiedet sich langsam die Sonne. So wie der gelbe Ball hinter dem Wald verschwindet, sagen auch wir Adios – Adieu – Good Bye und freuen uns auf neue spannende Entdeckungen 2014. Unter #flachwanderer empfehle ich ein paar nette Strecken ohne große konditionelle Ansprüche. Manchmal sogar in den Bergen. Weitere Beiträge zu #Deutschlandistauchschön: Mein erstes Mal Birdwatching: Auf den Spuren der Vögel des Glücks. Was machen eigentlich Reiher so? Gedanken in einer …