Alle Artikel mit dem Schlagwort: Argentinien

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Córdobas große Schwester

Es gibt Córdoba und es gibt Córdoba. Das eine ist die wunderschöne Hauptstadt der Provinz Córdoba in Spanien und die drittgrößte Stadt Andalusiens und das andere ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens mit der zweitälteste Universität Südamerikas. Genau Letztere war eines meiner Ziele auf einer Reise, die unter einem nicht so guten Stern stand. Wir landeten eher per Zufall auf der Reise in Argentinien, anstatt in Kolumbien. So hatten wir auch keinen Plan, welche Orte neben Buenos Aires, Ushuaia, El Calafate und Bariloche wir uns noch ansehen sollten. Da erinnerten wir uns an ein Gespräch mit deutschen Touristen im Zug Richtung Aguas Calientes bzw. Machu Picchu 1 Jahr zuvor. Wie Paris, Tokio, New York zählten sie die Ziele ihrer Reise herunter und die lauteten Galápagos, Machu Picchu, Rio und Córdoba. Córdoba? Wir waren erstaunt, nicht Buenos Aires? Nein, Sie wollten Córdoba mit LAN als nächstes anfliegen. Das soll so wunderschön sein. Glaubt man Google, dann wird die Stadt „wegen vieler Bauten aus der Kolonialzeit (…) auch von zahlreichen Touristen besucht.“ Zu den zahlreichen Touristen sollten nun auch wir zählen. …

Ushuaia

Der Antarktis ganz nah – Ein Bootsausflug auf dem Beagle Kanal

Kaum sind wir dem deutschen Winter entkommen und in den argentinischen Hochsommer katapultiert worden, fliegen wir schon wieder dem Frühling oder Herbst entgegen – je nach Sichtweise. Es wird kalt werden, ganz sicher, und hell – denn auf Feuerland sind gerade so etwas Ähnliches wie die weißen Nächte – aber eben auf Südlich. Als wir die Wolkendecke durchbrechen erblicke ich schneebedeckte Gletscher, an denen wir nur ein Haarbreit vorbeigleiten. Zu wenig Platz ist zwischen Gebirgskette und Meer – dort wo sich Ushuaia und sein überschaubarer Flughafen befinden. Kleine Inseln im Beagle Kanal, türkisfarbenes Wasser und eine etwas in die Jahre gekommene Stadt. Welcome to Ushuaia! Den geschäftigen Flughafen lassen wir bald hinter uns, genießen die Frische, die in der Luft liegt. Der erste Eindruck von der Stadt ist eher trist, gar etwas morbide. Als wir rausgehen, um die Stadt zu erkunden, setzt der Regen ein und mit ihm scheinen die Menschen zu verschwinden. Die leeren Straßen und die etwas heruntergekommenen Wohnhäuser hinterlassen ein seltsames Gefühl vom Ende der Welt oder vielmehr vom generellen Ende. Am …

Ushuaia

Argentinien Reisetipps – wo Südamerika endet

Es sollte nicht Argentinien sein, nein Argentinien war nicht geplant. Noch nicht zumindest. Daher stolperten wir in eine völlig unvorbereitete Reise dank Iberia. Die nahmen uns zwar bis Madrid mit, um uns dann vom Flieger nach Bogota zu schmeißen. Das ist eine andere Geschichte, aber der Anfang unserer Reisegeschichte „Argentinien“. Und plötzlich kamen wir am Neujahrsmorgen 2011 in Buenos Aires an. Die Nachwehen der Silvesternacht vor unseren Augen, schüttelten wir einmal den ganzen Ballast ab, der sich an den drei Tagen in Madrid beim Warten auf unseren neuen Flug angesammelt hatte. Und nun war es also nicht die Karibik, nicht der Amazonas, sondern Berge und der südlichste Zipfel des Kontinents. In Buenos Aires und bei den Iguacu-Fällen war ich bereits ein Jahr zuvor gewesen. Daher zog es mich dieses Mal an die kalte Spitze, nach Feuerland, nach Patagonien. Nur mit T-Shirts und Shorts war ich angereist, hatte in Madrid noch schnell einen veralteten LP für Argentinien gekauft – nicht die beste Voraussetzung für dieses Unterfangen – und nun ließen wir uns treiben. Ushuaia war der …

Steve vor dem südlichen Eisfeld

Mein Argentinien

Interview mit Steve Hänisch. Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Argentinien gesehen haben und warum? Die Landschaft Patagoniens ist einfach atemberaubend, daher liegen meine drei Empfehlungen allesamt im Süden. Ushuaia gilt als südlichste Stadt der Welt und als perfekter Einstieg für Outdoorabenteuer mit dem Tierra del Fuego Nationalpark. Weiter im Norden findet ihr dann El Chaltén, die Trekkinghauptstadt Argentiniens wartet mir grandiosen Wanderrouten und Campingspots auf – der Monte Fitz Roy ist das Wahrzeichen dieser Gegend. Bariloche liegt im Seengebiet und damit im nördlichen Patagonien – der perfekte Ort für Radtouren, Wanderungen und Wassersport – zudem das Wintersportmekka Südamerikas. Welches Ereignis oder Erlebnis geht Dir nicht aus Deinem Kopf? Die Grenzquerung Argentinien-Chile und die anschließenden zwei Wochen per Anhalter auf der Carretera Austral. Das besondere an diesem Abenteuer: in der entlegensten Region dieser beiden Länder ist eine Überquerung der Grenze nur zu Fuß möglich. Mit vollem Gepäck und Campingausrüstung ging es 14 km durch undefiniertes Gebiet – umgeben von Geltschern, Wäldern und einsamen Seen. Die letzte Etappe legt man in einer vierstündigen …

San Antonio de Areco

Gaucho City

Um 6 Uhr halte ich es nicht mehr aus, will die frische Luft in unser Zimmer lassen, reiße die Balkontür auf, um den Vögeln und Grillen zu lauschen. Obwohl mir Schlaf noch gut täte, kann ich nicht mehr schlafen, nur ruhen. Es gibt positive Geräusche, die sich nicht in Lärm steigern lassen, und genau diesen lausche ich nun. Ein ausgiebiges Frühstück am Küchentisch der Gastgeberin rundet den perfekten Morgen ab. Wie gern hätte ich öfter solche Morgen erlebt. Wir schaukeln uns nach dem Früstück in der Hängematte in den Tag. Nur ein Pool würde das Ambiente noch perfektionieren, denn die Temperaturen steigen bereits unentwegt. Wir ganz europäisch, machen uns in der größten Hitze auf den Weg zum Plaza von San Antonio de Areco, zum Rio. Die Straßen sind wie zu erwarten leergefegt. Nichts Neues. Aber am Fluss tut sich etwas, kündigt sich das Wochenende bereits an. Mit Autos sind sie vorgefahren, wie bereits in Rosario zu beobachten war. Direkt bis ans Ufer bringen sie diese lärmenden Höllendinger. Und was sollte man bei einer solchen Hitze …

San Antonio de Areco

Der 35 Dollar-Tag oder wie steigert man Lärm? {DIARY}

Wir sind den Rückweg nach Argentinien angetreten. Kaum hat man zwei unbekümmerte, erholsame Tage hinter sich, in denen die einzige Sorge war, wie man die hohen Preise überlistet und sein Budget nicht überschreitet, wird in einem Moment alles zerschlagen. Die Unbekümmertheit ist dahin, die Erholung sowieso und das Budget wieder im Arsch. Und nichts, aber auch gar nichts erinnert an das zufriedene Gefühl, das ich vor 8 Monaten verspürte, als ich den Rio de la Plata in Richtung Buenos Aires überquerte. Nach meiner dreimonatigen Reise hatte ich Uruguay genossen, fand die Leute sehr entspannt und auch die Preise empfand ich nicht allzu hoch. Damals war man mir wohl wohlgesonnener als heute. Denn heute war mein spezieller 35 Dollar-Tag. Ich weiss, es ist ganz allein meine Schuld, und vielleicht ärgere ich mich deshalb auch um so mehr darüber. Aber diese Szene fügt sich schmiegsam in das ganze Bild dieses Urlaubs ein. Es zerstört kein idyllisches Bild, das bisher aufgebaut wäre. Nein, es passt in das ganze Chaos dieses Urlaubs. Und jede kleine Unvorsichtigkeit oder Unkonzentriertheit wird …

Buenos Aires Rallye Dakar

So schnell wie die Rally Dakar {DIARY)

Es ist Montag und wir sind wieder in Buenos Aires zurück. Genau vor 2 Wochen sind wir von hier aus aufgebrochen noch Ushuaia, genau in einer Woche brechen wir auf in die Heimat. Dazwischen liegt eine Woche, die es noch zu bewältigen gilt. Buenos Aires war heute Morgen als wir aufstanden noch nicht unser Ziel. Doch mich überkam die totale Erschöpfung und somit entschied ich mich gegen den 20 Stunden entfernten Nationalpark Ibera und auch gegen die ungewisse Überfahrt nach Uruguay, um dort den 9 Stunden entfernten Strandort Punta del Diablo aufzusuchen. Ich wollte am liebsten nur noch verharren. Das macht sich in so einer Stadt wie Rosario nicht so gut, und so entschieden wir uns als wir auscheckten für eine Fahrt zum Busbahnhof, um dort weiterzusehen. Zunächst gaben wir noch nicht ganz Uruguay auf und fragten nach dem nächsten Bus dorthin. Der 31. Januar ginge wieder. Ok, das  ist genau in zwei Wochen. Ich glaube nicht, dass ich dann noch nach Uruguay möchte. Wir kauften ein Ticket für Buenos Aires, das einfachste Ziel. Es …

Rosario

Che, Messi und eine tote Stadt {DIARY}

8 Uhr frühstücken. 9 Uhr geplante Abfahrt nach Rosario. Es ist 9.15 Uhr, unser Bus ist noch nicht mal angekommen. Wir werden nervös. Auf unserem Busticket befinden sich nur vage Angaben. Abfahrt auf Plattform 6-15. Busgesellschaft: vielleicht Sierra de Cordoba, vielleicht Uquiza. Man weiss es nicht. Es ist geschäftig auf dem ramschigen Busbahnhof. Wer will da schon den Überblick behalten über 9 Plattformen, über die Menschen wuseln. Ganz Cordoba scheint im Reisefieber. 9.30 Uhr – ein Bus, der unserer sein könnte, fährt auf Plattform 15 ein. Wir steigen ein. Sechs Stunden liegen vor uns. Diese sind ermüdend. Fast ebenso schlauchend, wie die letzten 21 Stunden nach Cordoba. Es bahnt sich schon hier ein Erschöpfungsgefühl an, das ich bald nicht mehr abstellen kann. Es gibt eine Autobahn zwischen Cordoba und Rosario, aber weshalb den schnellen Weg wählen, wenn es auch langsam geht? Unser Bus muss die Ruhe weghaben. So schleicht er immer parallel zur Autobahn auf einer Landstraße herum, auf der unzählige Ortschaften liegen, die angesteuert werden wollen. So lernen wir auch die letzten Pampadörfer kennen. …

Cordoba

Cordoba {DIARY)

Ich überlege, und mir fällt einfach nichts ein. Cordoba? Ich glaube, jetzt wünschte ich mich doch noch einmal nach Spanien, denn ohne es zu wissen glaube ich, die spanische Schwesterstadt sei vielfach schöner. Ich gebe zu, Cordoba war nicht meine Top Destination. Da habe ich mich wohl von meinem Reisepartner zu etwas hinreißen lassen. Eine Art Überraschungspaket. Die Überraschung ist mächtig mißlungen. Diese Stadt hat gar keinen Reiz. Nichts, was ich erzählen könnte. Ein paar historische Gebäude – verstreut über die Stadt – ja, die gibt es. Aber sie werden in den Schatten häßlicher neuerer Hochhäuser gestellt. Ich sehe das Schöne nicht. Alles hoch und häßlich. Selbst der Plaza geht fast unter. Der Fluß – ein Trauerspiel. Kleiner Rinnsal rinnt wirklich nur zwischen Beton eingekeilt der Stadt hinab. Und so wie der Fluss hinabrinnt, rinnen auch unsere letzten Urlaubstage aus unserer Hand – in dieser schönen Stadt. Zunächst wollen wir uns umgehend Bustickets in Richtung Montevideo besorgen, nachdem wir in unserem Hotel eingecheckt haben. Am ersten Schalter bietet man uns den nächsten Bus für Dienstag …

Bariloche

Warten auf Cordoba – ¿Por qué? {DIARY}

Es regnet. Nicht schlimm, denn heute fahren wir wieder Stunden im Bus. Dazu braucht man keinen Sonnenschein. Da unser Bus erst am Nachmittag losfährt, wäre ein bisschen Sonnenschein trotzdem nicht schlecht gewesen. Dann hätten wir noch 3 Stunden am Playa Bonita verbringen können. So sitzen wir nun im Aufenthaltsraum des B&B Del Plato – und warten. Das stilvoll eingerichtete Zimmer ist nicht der schlechteste Ort zum Warten. Wenn ich da an den Busbahnhof denke, an dem man vor den Massen nur nach draußen fliehen kann. Dort standen wir im boeigen Wind, bis endlich Via Tac einfuhr – unser Bus in den Norden. Das erste seltsame Gefühl verspüre ich beim Einchecken des Gepäcks. Normalerweise gibt man dies dem Busfahrer oder -Beifahrer, der es mit Nummern versieht und in den Bus lädt. Dieses Mal das gleiche Prozedere, nur dass mich der junge Mann am Ende nach Trinkgeld fragte. Er sei nicht von der Busgesellschaft und er verlange ein Trinkgeld für das Schmeissen meines Rucksacks in den Laderaum des Busses. So etwas habe ich bisher auf dieser Reise …