Alle Artikel mit dem Schlagwort: südamerika

Antarktis

Reisende am Rand der Welt. Oder die Ränder meiner Reisen

Höher, tiefer, weiter. Die Welt hat viele Ecken und Enden, oder nicht? Ich habe meine Reisewelt erstmalig 2013 für die „kreative Elena“ vermessen. Am Ende des reiseintensiven Jahres 2016 fällt mir auf, dass sich in diesem Jahr alle Ränder weiter ausgedehnt haben und ich neue Punkte im Norden, im Süden, im Osten und im Westen gesetzt habe. 2016 – Ausweitung meiner Reiseränder Mit einer dreiwöchigen Reise auf die Philippinen begann ich das Reisejahr 2016 am Neujahrstag. Obwohl auf Hin- und Rückflug der Wurm drin war, ich tagelang auf mein Gepäck bei schweißtreibenden Temperaturen wartete und sich mein Heimflug von 20 auf 54 Stunden erhöhte, genoß ich die erholsame Zeit auf dem traumhaften Inselarchipel. Im Februar bin ich mit meiner Schwester spontan für drei Wochen auf die Pfeffer- und Vanilleinsel Madagaskar gereist. Diese Idee haben aktuell nur wenige Touristen und noch weniger in der Regenzeit. Madagaskar war anders als jedes afrikanische Land, das ich bisher kennengelernt hatte. Zurückhaltend und mit voller Wucht vereinnahmend zugleich. Und natürlich durften Lemure nicht fehlen. Anfang April folgte auf den Weg nach Nordamerika, wo ich fünf Tage in Seattle und drei …

Cordoba_1

Córdobas große Schwester

Es gibt Córdoba und es gibt Córdoba. Das eine ist die wunderschöne Hauptstadt der Provinz Córdoba in Spanien und die drittgrößte Stadt Andalusiens und das andere ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens mit der zweitälteste Universität Südamerikas. Genau Letztere war eines meiner Ziele auf einer Reise, die unter einem nicht so guten Stern stand. Wir landeten eher per Zufall auf der Reise in Argentinien, anstatt in Kolumbien. So hatten wir auch keinen Plan, welche Orte neben Buenos Aires, Ushuaia, El Calafate und Bariloche wir uns noch ansehen sollten. Da erinnerten wir uns an ein Gespräch mit deutschen Touristen im Zug Richtung Aguas Calientes bzw. Machu Picchu 1 Jahr zuvor. Wie Paris, Tokio, New York zählten sie die Ziele ihrer Reise herunter und die lauteten Galápagos, Machu Picchu, Rio und Córdoba. Córdoba? Wir waren erstaunt, nicht Buenos Aires? Nein, Sie wollten Córdoba mit LAN als nächstes anfliegen. Das soll so wunderschön sein. Glaubt man Google, dann wird die Stadt „wegen vieler Bauten aus der Kolonialzeit (…) auch von zahlreichen Touristen besucht.“ Zu den zahlreichen Touristen sollten nun auch wir zählen. …

Galapagos

Galapagos Reisetipps – Eindrücke von der Inselwelt Galapagos

Albatros, Delfin, Tölpel, Kormoran, Fregattvogel – auf der M/V Santa Cruz dreht sich alles um Tiere. Und um einen gut getakteten Plan. Denn wo 90 Menschen auf engstem Raum fünf Tage verbringen, spielt Organisation eine große Rolle. Um einen Eindruck von der Inselwelt Galápagos zu bekommen, wählen die meisten Touristen eine Kreuzfahrt. Das klingt ein wenig altbacken und nach wenig Freiraum. Den hat man hier ohnehin nicht. Wege sind klar abgesteckt, denn schließlich bewegen wir uns auf einem streng geschützten Gebiet. Für die Landgänge ist es gut zu wissen, dass es maximal zwei Pfade pro unbewohnter Insel gibt, auf  denen die Touristen laufen dürfen. Es ist generell natürlich auch verboten, Gegenstände von der Insel mitzunehmen oder aber Tiere anzufassen. Um die Einzigartigkeit der Fauna und Flora noch lange zu erhalten, ist die Anzahl der Touristen und Schiffe begrenzt. Und auch ein Schiff der Größe unserer M/V Santa Cruz muss eben koordinieren. Somit gehen nicht plötzlich beispielsweise Passagiere von zwei Schiffen zeitgleich auf Landgang und bringen die sensible und teilweise endemische Tierwelt außer Fugen. Wir werden in unseren fünf Tagen selbst zu …

Islas Ballestas/ Paracas, Peru

Galapagos und Islas Ballestas im Schnell-Check

Es gibt Galapagos in Ecuador und es gibt die Islas Ballestas in Peru. Was manche das „kleine“ Galapagos nennen oder gar das Galapagos für Arme, entpuppt sich jedoch als eine gute Gelegenheit, in die wunderbare Fauna Perus abzutauchen und das für überschaubare Kosten und mit einer guter Erreichbarkeit. Es muss also nicht immer das Original sein. Lage: Islas Ballestas / Paracas: Die Paracas-Halbinsel und die Islas Ballestas bilden zusammen das 335.000 Hektar große Nationalreservat Paracas, das am 25. September 1975 gegründet wurde. Dieses liegt 240 km südlich von Lima inmitten der peruanischen Wüste. Galapagos: Das zu Ecuador gehörende Archipel Galapagos besteht aus 13 Inseln mit einer Fläche von mehr als 10 km² und über 100 kleineren Inseln, die ca. 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste am Äquator liegen. Nur fünf Inseln sind besiedelt. Es bedarf etwas mehr Aufwand, um die Inseln zu erreichen. Anreise und Kosten Islas Ballestas / Paracas: Lima ist mit diversen Airlines auch von Deutschland aus gut zu erreichen. Da wir aus dem peruanischen Urwald kamen, haben wir von Iquitos nach Lima einen Flug …

Guapulo in Quito, Ecuador, puriy, reiseblog

Guápulo – die bunte Seite von Quito

Eine kopfsteingepflasterte Straße schlängelt sich an der Außenseite der Berge, die den Kern von Quito umsäumen, hinab in das Tal von Cumbayá mit dem Machángara-Fluss. Farbig gestrichene Häuser säumen den Weg. Und wo kein Haus steht, zieren Mauern mit bunten Graffitis den Weg. Würden sich nicht Autos die enge Straße hinabwinden, wäre man im Glauben, ein abgeschiedenes Paradies für sich entdeckt zu haben. Tatsächlich wurde Quito, bevor es die besser ausgebaute mautpflichtige Schnellstraße in das Stadtzentrum gab, sehr gern über diesen beschaulichen Stadtteil angefahren, der auf mich wie ein verschlafenes, altes Dörfchen wirkt. Auch wir haben Guápulo auf einer Fahrt mit Einheimischen entdeckt, die bei unserer Rückfahrt in die Stadt eine Abkürzung nehmen oder einfach nur Geld sparen wollten. Quito ist verglichen zu anderen südamerikanischen Großstädten sehr überschaubar. Dies liegt nicht zuletzt auch an der besonderen Lage, die die ecuadorianische Hauptstadt ausmacht. In einem kleinen Talkessel zwischen den auf 4000 m aufsteigenden Bergen und Vulkanen gelegen ist alles eng beieinander. Doch Quito ist mehr als das, was das Auge zuerst erfasst. Wer das Großstadtleben im Kessel satt hat und …

Minca, Kolumbien

Minca – ein Dorf im höchsten Küstengebirge der Welt

Von meiner Hängematte schaue ich vom Hang hinab auf das Meer, dieses verschmilzt im Schein der untergehenden Sonne mit dem dahinter liegenden Lichtermeer. Ich bin nicht mitten drin, sondern ca. 17 km Kilometer von dem entfernt, was man das Herz der Karibik nennen könnte. Den vibrierenden Rhythmus Santa Martas habe ich hinter mir gelassen, als ich heute Mittag in die Sierra Nevada fuhr. Die Dörfer dünnten sich auf der 50 minütigen Fahrt immer mehr aus. Die Straße wurde holpriger, als uns unser Taxifahrer mit seinem auseinander fallenden Chevrolet den Berg hinauf fuhr. Auf einer Höhe von über 630 Metern kamen wir zum Halten. Ein kleines Taganga in den Bergen, ein paar kleine Tiendas, einfache Restaurants und Hospedajes – ein bisschen Aussteiger Flair. Auch wir steigen für zwei Tage aus und werden zum Zuschauer, der über dem Leben der Großstadt inmitten der Natur thront. Karibik war gestern, jetzt gehen wir von der Stadt über in Land und Fluss und kombinieren dieses mit Bergen. Wir sind im höchsten Küstengebirge der Welt und haben doch immer noch die …

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La Guajira – am nördlichsten Punkt Südamerikas Teil 2

Noch einmal überqueren wir die Bahnschienen. Dann begleitet uns ein langes Pfeifen. Am Horizont taucht ein Zug mit über 150 Waggons auf. Es ist der ewige Zug, der scheinbar kein Ende hat, der den endlichen Bodenschatz von La Guajira abtransportiert. Wir haben uns um 8 Uhr von Cabo de la Vela auf den Weg in den Norden der Halbinsel La Guajira gemacht. Es ist eine Fahrt ohne Wege. Hier bedarf es einen Allrad-Antrieb. Hier wissen wir, dass wir uns nun endgültig in ein sehr abgeschiedenes Gebiet hervorwagen. In ein Gebiet, das den nördlichsten Punkt des Festlands Südamerikas darstellt. Immer wieder passieren wir sandige Strecken zwischen den Kakteen, dann wieder steiniges, kurviges Terrain. Unsere Körper kämpfen gegen das Geruckel der imaginären Straße an. Ein wenig erinnert die Fahrt an die Mongolei. Stille macht sich im Auto breit. Längst haben Boygroups der 90er Jahre die landestypischen Vallenato-Gesänge abgelöst. Bei jedem Stopp ziehen wir uns zum Schutz gegen die gnadenlose Sonne Tücher über den Kopf. Es ist heiß, sehr heiß.   Gegen 11.30 Uhr halten wir an einem …

Santa Marta, Kolumbien

Santa Marta und ein Hauch Karibik

Eine steife Meeresbrise weht durch die Häuserschluchten von Santa Marta. Zwischen kunterbunten Altbaufassaden wirbeln sich Servietten, Plastikflaschen, Kartons in die Luft. Auch wir werden von dem Wind durch die Altstadtgassen geschoben. An der Ecke sammeln Jungs den Müll zusammen, doch selbst die gepackten Beutel geraten in den Strudel, der sich mit den Menschenmassen an diesem Samstagabend in Santa Marta mischt. Ich bin zurück in der karibischen Stadt, die immer im Schatten Cartagenas stand und sich doch vor sechs Jahren schon in mein Herz geschlichen hat, als sie noch als hässliches Entchen oder graue Maus daher kam. Von all dem ist heute nichts mehr zu erkennen, selbst der Müll fliegt hier rhythmisch durch die Luft, während aus den Boxen in Calle 19 laute Musik tönt. Es gibt immer wieder verpasste Chancen im Leben, und es dauert nicht lang, dass wir genau dieses Gefühl hier haben. Als ich zum ersten Mal Santa Marta besuchte, ahnte ich, dass sich hier etwas tut. Mit etwas Einsatzfreude hätte man hier ein Guest House oder eine Kneipe eröffnen können. Vor zwei …

Las Lajas, Kolumbien

Plötzlich sind wir in Kolumbien: Grenzübergang Ecuador – Kolumbien mit Stopp Las Lajas

Der Tag, an dem wir Abschied nahmen von unserer zwischenzeitlichen Heimat Quito, war auch der Tag, an dem wir das Land verließen. Wer unsere Geschichten schon eine Weile verfolgt, weiß um unsere Leidenschaft für Kolumbien. Da es dort noch einige Lücken zu füllen gibt, entschieden wir uns nach vier Wochen Ecuador, zum Grenzgänger zu werden. Ein Grenzübergang Ecuador Kolumbien wäre eine Option. Ein Ziel im Süden Kolumbiens steht ohnehin schon lange auf unserer imaginären Liste. Und als wir uns fragten, was nach Quito kommen soll, waren wir uns einig – wir schauen uns endlich den heiligen Ort Las Lajas an der Grenze an, der auf der Liste der religiösen Touristenziele Kolumbiens nicht fehlt. Viel findet man in Sachen Grenzübergang aus Ecuador kommend nicht im Netz, auch nicht, wie es so in Las Lajas mit der Infrastruktur bestellt ist. Daher ließen wir uns das Endziel an diesem Tag offen – ob Las Lajas, die Grenzstadt Ipiales oder doch noch 120 km weiter nach Pasto, mal sehen wie weit wir es schaffen würden. Mit dem Bus von …

Cuenca, Ecuador

Cuenca – ein Blick in die Vergangenheit

Aus den Boxen tönt Salsa. Auf den Straßen sind nur wenige Autos und Menschen unterwegs. An diesem Karnevalwochenende ruht die Stadt an den vier Flüssen Rio Tomebamba, Rio Yanuncay, Rio Tarqui und Rio Machangara. Ich sitze auf einem Hügel über der Stadt in einem Restaurant am Mirador Turi. Mein Blick fällt auf die roten Ziegeldächer weißer Häuser, die sich mit rotbraunen Backsteintürmen mischen. An den Rändern steigen Berge des El Cajas Nationalpark bis über 4000 m auf. Eine geschlossene Wolkendecke ruht fast täglich über den Kuppen, als wollen die Berge den Himmel küssen. Cuenca zählt zu den attraktivsten Städten Ecuadors und ist nicht nur ein schneller Wochenendausflug von Quito, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit. Als ich gestern auf dem gut gepflasterten Uferweg des Rio Tomebamba spazierte und die sanierten und restaurierten Häuser am Stadthang sah, fragte ich mich, wo die Frauen sind, die vor 16 Jahren täglich ihre Wäsche im Fluss wuschen. Stattdessen sausten nun Jugendliche auf ihren Skateboards an uns vorbei und amerikanische Rentner führten ihre Hunde Gassi. Cuenca ist inzwischen das Epizentrum der US-amerikanischen Auswanderung. Man sagt, …