Donaudelta – eine Bootsfahrt ins Vergessen
Hinter uns zieht die Sonne einen rosaroten Streifen über den Horizont der Donau. Pferde grasen am Ufer des Flussarms. Es ist spät, als wir Letea verlassen. Zu spät eigentlich. Doch der Drehschluss hatte sich hinausgezögert und das Abendessen stand im verschlafenen Ort auch schon bereit. Also blieben wir noch eine Weile, bis uns die untergehende Sonne zum Aufbruch animierte. Ein Storch flattert mit Stöckchen im Schnabel über unsere Köpfe hinweg. Kaum ein Mast, der hier im Donaudelta nicht ein Storchennest trägt. Teddy, unser Fixer, Stringer oder wie auch immer man diesen Location- und Personenscoutjob beim Film sonst noch alles nennt, erzählt mir einen Storchenwitz, der mit der Pointe endet, dass der Vater seinem Sohn mitteilt, er wüsste nicht, dass er je Sex mit einem Storch gehabt hätte, als sein Sohn meinte, Kinder würden vom Storch gebracht. Überhaupt mag es Teddy, der mein dreifaches Gewicht auf die Waage bringt, eher derb und deftig. Damit kann ich gut umgehen, aber weniger mit seinen Ausflügen in Kriegsfeldzüge und mit den Zitaten seines verehrten Generalfeldmarschalls und Wüstenfuchs Rommel. Dieser Geschichtsstoff …