Monate: Januar 2013

Mompox, Fischer

Jeder Topf hat einen Deckel {DIARY}

Hupen, Musik und Menschenstimmen. Unverkennbar ist die Geräuschkulisse. Wir sind zurück in der Karibik. Dieses Mal ziehen wir das pulsierende Leben Santa Martas dem etwas zu aufgerüschtem Glanz Cartagenas vor. Heiß ist es noch immer. Aber an der Küste gibt es zumindest die Hoffnung auf eine frische Brise. Die haben wir in den nächsten Tagen auch nötig, wenn wir uns auf den etwas beschwerlichen Weg zur Ciudad Perdida machen. Beschwerlich ist ein guter Stichwortgeber zu Mompox. Jeder sagte uns, dieser Ort sei etwas umständlich zu erreichen. Die Insellage mache es dieser Stadt und seinen Besuchern nicht leicht. Auch in Cartagena liefen wir den Informationen nach, dass es auch Direktbusse in das 6 Stunden entfernte Mompox gäbe. Wir blieben beharrlich dran. Schließlich entschieden wir uns gegen dreimaliges Umsteigen in Bus und Boot und verkürzten die Fahrzeit auf eben diese 6 Stunden mit einem der öffentlichen Minibusse (u.a. Asotranstax). Diese steuern nicht nur Mompox von Cartagena an, sondern geben einem auch von Mompox aus die Zielalternativen Valledupar, Barranquilla oder Santa Marta. Was man an Umsteigezeit einspart, bekommt …

Mompox, Kolumbien

Mompox ist ein Gefühl {DIARY}

Nur das Quietschen des Ventilators ist zu hören. Ansonsten Stille. Wir sind in Mompox. Zugegeben befinden wir uns eher am Ortsrand im Casa Amarilla – weg vom kleinstädtischen Leben. Auf dem Platz vor der Iglesia Santo Domingo herrscht ein anderes Bild. Hier wurden mit Sonnenuntergang Essens- und Saftstände aufgebaut. Hier bebt sozusagen das Leben. Durch die Calle Real del Medio und Calle de Atras rasen die Mopeds und Dreiräder – nicht ganz geräuscharm. Und auf dem Plaza Santa Barbara vor der verspielten Iglesia Barbara hat sich eine Gruppe an sportwilligen Damen zusammengerottet, um in der noch immer brütenden Hitze Zumba zu tanzen. An der etwas trostlosen, vermüllten Uferpromenade trinkt man noch einen kleinen Absacker bei guter Salsamusik. Doch hier im Hof des Casas schnurrt einzig und allein der Ventilator während sich die meisten der anderen Gäste in ihre mehr oder minder gekühlten Zimmer zurückgezogen haben.   Mompox ist heiß, das ist klar. Zählt diese Stadt gar zu den heißesten des Landes. Das und auch der eigentlich beschwerliche Weg hierher hielten uns jedoch nicht davon ab, …

Cartagena

Cartagena – Kunst oder künstlich {DIARY}

El Dorado ist nicht gleich El Dorado. Das merken wir am nächsten Tag als wir weiter nach Cartagena wollen. Der neue Flughafen, der vor vier Monaten seine Pforten öffnete, zeigt sich lediglich den internationalen Gästen von der schönen Seite. Will man jedoch einen Inlandsflug antreten, wird man am neuen Terminal herausgelassen und kämpft sich durch eine Baustelle zum alten, bisher bekannten Flughafengebäude. Hm, das wäre doch auch eine Idee für BER, lieber Hr. Wowereit? Schönefeld ist doch auch ums Eck! Leider sind mit dem Bau des neuen Gebäudes auch alle Läden im alten Terminal verschwunden. Und so laufen wir durch ein leeres Labyrinth zu unserem Gate. Cartagena, die Perle im Norden erwartet uns nur 1,5 Stunden später. Schwerfällig versucht meine Lunge den Sauerstoff aus der dicken Luft zu filtern. Mein Körper kämpft noch gegen die Schwüle an, während sich meine Sinne schon gänzlich auf die Perle des Nordens eingestellt haben. Cartagena ist Musik! Aus allen Türen besonders in Getsemani tönt Musik. Einst der größte Sklavenumschlagplatz Amerikas, tummeln sich heute Touristenscharen in den kolonialen Gemäuern der …

Die Lackaffen

Seit das Boot friedlich ruht, sind wir dabei, seine Innereien zu pflegen und erneuern. Wir schleifen und schleifen und schleifen im romantischen winterlichen Nachmittagslicht am Wochenende auf unserem eiskalten Dachboden. Stunden der Konzentration, eingehüllt in einen Staubschleier. Tage, Wochen vergehen. Bis sich sichtbarer Erfolg zeigt vergeht viel Zeit. Doch nun sind endlich alle Bretter vom…

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Bogotá, Cumbias-Combo

Kolumbien, das einzige Risiko ist, dass du zurückkehren willst. {DIARY}

Eigentlich war jetzt Mali und Burkina Faso dran, eigentlich… Stattdessen befinde ich mich wieder auf dem Weg über den Atlantik nach Kolumbien. Ich habe es mir auf einem dieser gemütlichen Schlafsessel im Aéroport Paris-Charles-de-Gaulle gemütlich gemacht während mein Blick immer wieder auf die Anzeigetafel mit den Zielen Bogotá und Ouagadougou schweift. Burkina Faso und Mali – ein kurzer melancholischer Augenblick. Ich zog das Bekannte dem Unbekannten vor. Wo man noch vor zwei Jahren unbeschadet reisen konnte, entwickelt sich schnell ein Krisenherd. Pläne werden durchkreuzt, bevor sie konkretisiert werden, verkommen zu einfachen Skizzen, ja Entwürfe, die schnell wieder verworfen werden, spielen die weltpolitischen Rahmenbedingungen nicht mit. Daher plane ich nicht wirklich meine Reisen. Kolumbien war spontan. Kolumbien tue ich nicht für meine Stempelbilanz im Pass und auch nicht, weil es auf meiner „List“ steht, wie ich das Wort Liste unter den jungen Reisenden hasse. Ich habe eine solche Liste nicht, denn jedes Land weckt Interesse, egal wo es liegt. Ich will keine Haken setzen, wenn ich von einer Reise zurückkehre. Ich will nicht Länder von einer …

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Puriysten auf Reisen

Und, wie war es? Wer kennt sie nicht, diese Frage nach einer Reise. Voller Eindrücke weiß man nicht, wo man anfangen soll und belässt es häufig bei einer Kurzbeschreibung. Wir haben es gewagt und vor Weihnachten gemeinsam mit neun weiteren Freunden unser erstes Reisebuch PURIYSTEN AUF REISEN veröffentlicht. Stell dir vor, du befindest Dich in einer beliebigen Großstadt. Vielleicht Berlin oder Frankfurt? Hektik, Smog, Getöse. Autos rasen hupend an Dir vorbei, Menschenmassen überqueren in Eile die Straßen, reden wild durcheinander. Alles dreht sich im Überfluss, überall und ständig. Du hast natürlich gelernt, das alles wegzufiltern, dich vor Überflutung aus Licht und Lärm zu schützen, nimmst alles gar nicht mehr wahr. Aber es ist da, nur rauscht es an Dir vorbei. Stell Dir vor, Du gehst hinter dem nächsten Häuserblock durch eine Drehtür aus Glas. Plötzlich stehst Du in einer anderen Welt und bist auf einer Reise. Andere Bilder, Gerüche, Klänge – Viele Erinnerungen, die sich im Rucksack der elf Großstädter befinden, die auszogen, um die Welt zu sichten. Und so erfährt der Leser… von Gaunern, …

Reiseführer Wien

ReisefuehrerTest Wien

Wenn die Welt schon untergeht, dann soll sie dies wenigstens gemächlich tun. Und so fiel meine Wahl des Ortes, an dem ich auf den Weltuntergang wartete, auf den südlichen Nachbarn Deutschlands. Und so ging am Abend des 20. Dezembers 2012 mein Flieger nach Wien. Immerhin meiner mit Air Berlin ging, was man von den gewählten Fliegern anderer puriysten nicht behaupten konnte. Als Sparfüchse hatten wir uns auf unterschiedliche Maschinen gebucht. Mein Reisepartner hatte damals Austrian Airlines gewählt, wie sich herausstellte, wirklich die schlechtere Wahl. Als ich mit meinem neuen Handgepäckrolli, der schon als Eigengewicht gefühlte 10 kg auf die Waage brachte, mich durch die S-Bahnen Berlins quälte, kam mir die geniale Idee, lass doch einfach mal unsere Handgepäckstücke tauschen. Du lieber Lars nimmst meinen Rolli und ich Deinen. Und so rollte ich auf Gate C mit Herrenausstattung ein, während Lars 20 Minuten später Richtung Gate A mit meiner Damenkollektion einchecken wollte. Ja, wollte. Denn auch die puryisten sind nicht immer so Internet affin und beugen sich der zunehmenden Unsitte, online einzuchecken. Bei Austrian Airlines durchaus …

Wien von oben im Prater Riesenrad

Wien im Schnee

Wenn die Welt schon untergeht, dann soll sie dies wenigstens gemächlich tun. Und so fiel meine Wahl des Ortes, an dem ich auf den Weltuntergang wartete, auf den südlichen Nachbarn Deutschlands. Und so ging am Abend des 20. Dezembers 2012 mein Flieger nach Wien. Immerhin meiner mit Air Berlin ging, was man von den gewählten Fliegern anderer puriysten nicht behaupten konnte. Als Sparfüchse hatten wir uns auf unterschiedliche Maschinen gebucht. Mein Reisepartner hatte damals Austrian Airlines gewählt, wie sich herausstellte, wirklich die schlechtere Wahl. Als ich mit meinem neuen Handgepäckrolli, der schon als Eigengewicht gefühlte 10 kg auf die Waage brachte, mich durch die S-Bahnen Berlins quälte, kam mir die geniale Idee, lass doch einfach mal unsere Handgepäckstücke tauschen. Du lieber Lars nimmst meinen Rolli und ich Deinen. Und so rollte ich auf Gate C mit Herrenausstattung ein, während Lars 20 Minuten später Richtung Gate A mit meiner Damenkollektion einchecken wollte. Ja, wollte. Denn auch die puryisten sind nicht immer so Internet affin und beugen sich der zunehmenden Unsitte, online einzuchecken. Bei Austrian Airlines durchaus …

Bolivien Reisetipps

Bolivien Reisetipps – wo die Luft dünn wird

Fast sechs Wochen Bolivien bildeten das Herzstück meiner Reise von Kolumbien nach Buenos Aires und daraus kommt auch heute mein Bolivien Reisetipps. Ich lernte ein reserviertes Land kennen, das mich besonders mit seiner Naturvielfalt zu begeistern wusste. Ich durchquerte Bolivien vom Norden in den Süden und dann nach Osten. Der zum Greifen nahe Himmel auf der Hochebene, dem Altiplano, ist ein Bild, das meine Erinnerung am meisten prägt. Unweigerlich denkt man bei Bolivien an Berge, die Anden, und an den glasklaren, höchstgelegenen (kommerziell schiffbaren) See der Welt, den Titicaca-See. Aber auch Urwald, Pampas, Tiefebenen zählen mit ihrer Artenvielfalt zu den absoluten Highlights meiner Reise. Nahezu jeder, der nach Bolivien reist, fährt zudem zum größten Salzsee der Welt, dem Salar de Uyuni. Wie froh war ich, als auch ich ihn nach einer etwas schrägen Tour noch zu sehen bekam und im Salzhotel schlief. Die Schönheit und der Reichtum dieses Landes stehen im Kontrast zur Armut, die sich neben vielen Situationen auf den Straßen Boliviens nicht zuletzt auch in meinem Besuch in der Silbermine des Cerro Rico verdeutlichte. Potosí …

weltreise_augenblicke

Augenblicke einer Weltreise

Job kündigen, Wohnung aufgeben und auf geht’s einmal um die Welt. Was für viele nach einem wünschenswerten Abenteuer klingt, trauen sich in Wahrheit jedoch nur wenige tatsächlich umzusetzen. Helga und Jürgen gehören zu diesen Abenteurern. Sie ließen ihren Alltag hinter sich, um in ihrem alten VW-Bus – von ihnen liebevoll Orangetrotter genannt – 20 Monate um die Welt zu reisen. Dabei machte das Trio Bekanntschaft mit vielen neuen und interessanten Orten, Menschen und Kulturen.  Was sie während ihres Trips schon in ihrem Blog begleiteten, fasst Helga Negele nun noch einmal in ihrem Buch „Augenblicke einer Weltreise“ zusammen. Dabei beschreibt die Autorin ihre Erfahrungen so lebendig, dass sie es dem Leser einfach macht, sich in die Situation der beiden Reisenden zu versetzen. Man bekommt das Gefühl, selber mit den beiden auf Reisen von Istanbul über Indien und Thailand bis hin nach Australien zu sein. Helga Negele berichtet von ihren ganz persönlichen Erfahrungen in all diesen Ländern – von den positiven Erlebnissen, die sie gemacht haben, ebenso wie von den negativen, die ihnen widerfahren sind.  „Augenblicke einer …