Monate: März 2013

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Zwischen den Schließzeiten – Ostern in Oslo

So sehr uns Oslo am ersten Abend begeistert, vor einer Herausforderung steht man dennoch. Drei Tage sind viel zu kurz, um die Stadt zu erkunden. Museum oder Skulpturenpark? Festung oder Holmenkollen? Schloss oder Shoppen in Grünerlokka? Inseln oder Uferzone des Tjuvholmen? Die Liste könnte endlos fortgeführt werden. Das herrliche Frühlingswetter tut sein übriges, uns nicht nur in die Museen der Stadt zu spülen. Nein, Oslo ist auch Natur und die wollen wir ebenso erkunden. Alles in drei Tagen. Oslo bedarf zudem einer guten Planung. Lass ich mich sonst eher treiben, sind wir hier ein wenig Getriebene der eingeschränkten Öffnungszeiten. 11 bis 16 Uhr – höchstens 17 Uhr heißt es hier häufig. Das wäre als Berlin verwöhnter Mensch bereits auch neben den hohen Preisen die einzige Kritik an dieser Stadt. Wenigstens tun einem hier aufgrund der Grö

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Oslo am Osterwochenende – wenn der lange Winter endet

Ostern in Norwegen – klingt zugegebenermaßen nicht ganz reizvoll. Da muss man ja die Eier unterm Schnee frei kratzen. Als wir uns am Karfreitag aber aus dem verschneiten Berlin auf dem Weg in die norwegische Hauptstadt gemacht hatten, war uns bereits klar, wir fliegen der Sonne entgegen und diese verzauberte unsere Bäckchen zum Dank mit einer leichten Röte. In Oslo ist der Frühling angekommen, dies ließ uns auch die Rezeptionistin des The Thief-Hotels wissen. Spätestens bei unserem ersten Rundgang durch die Stadt war uns klar, was ein langer, kalter Winter bedeuten kann. Die Norweger scheinen hart im Nehmen zu sein und so saßen sie alle draußen in leichten Klamotten, um sich der Sonne bei trotz allem frischen Temperaturen zu erfreuen. Und was macht man sonst noch in einer Stadt, über die wir vor unserer Reise gesagt bekamen, dass sie über die Ostertage leergefegt sei? Die Aussage von visitOslo hat uns neugierig gemacht und unseren Ehrgeiz geweckt, die „leere“ Stadt mit Leben gefüllt zu sehen. Wo ist das Leben? Was macht der Reisende, wenn die Einwohner …

Tjuvholmen

Gefangen auf der Diebesinsel – Ostern in Oslo

Über eine Stunde stehen wir nun schon in der Schlange. Aber bis wir durch den Sicherheitscheck kommen, dauert es noch immer ne Weile. Es ist Ostern! Yes, da wollen viele verreisen oder Urlaub machen. Oder woran liegt es, dass zur Peak-Reisezeit nur zwei Sicherheitsschleusen geöffnet haben und diese in bester Schluffigkeit bedient werden. Es ist eben Ostern. Wäre ich nicht mit Ryan Air unterwegs, wäre es mir egal. Aber Ryan Air war die Airline, die mich schon zweimal stehen lassen hatte, wegen meiner angeblichen Unpünktlichkeit. Da darf man doch mal nachfragen. Nach 1 h und 10 minütigem Flug stehen wir nun in Rygge. Nicht so schlecht. Immerhin sind es hier ein paar Flecken Schnee weniger als in Berlin – und ein paar Grad wärmer auch. Verkehrte Welt! Es ist Ostern 2013 und wir entfliehen dem Dauer Schneematschwetter gen Norden. Das hatten wir uns nicht träumen lassen, als wir im Februar nach unserem Kolumbientrip den Flug in den vermeintlichen Winter nach Oslo buchten. Die Idee haben aber wohl so viele andere auch gehabt, denn der Flieger …

Babylon

Der andere Blick – Neues kolumbianisches Kino

Am 4. März startete die Kolumbianische Filmreihe „Der andere Blick – Neues kolumbianisches Kino“ im Babylon Kino Berlin mit dem Kurzfilm „Los Retratos“ und dem Spielfilm „Sofía y el Terco“. Schon der Auftaktabend am Montag traf auf großes Interesse beim Berliner Publikum. Der wunderbare Kurzfilm handelt von einer armen Rentnerin, die ihrem Mann anstatt ein Huhn zum Essen eine Polaroidkamera, die sie in einer Tombola gewonnen hat, mit nach Hause bringt. Sehnsucht spielt eine große Rolle in dem Eröffnungsfilm, in dem die Hauptdarstellerin Sofía von einer Reise ans Meer träumt. Doch ihr Ehemann sucht vor jeder Reise eine Ausrede, so dass Sofía schließlich die Sache selbst in die Hand nimmt und sich ihren Traum erfüllt. Wunderschöne Landschaftsbilder und eine gute Portion Humor vereinen sich in diesem Film. Wir sind gespannt auf Mehr. Schon am nächsten Montag geht es mit dem Film „Riverside“ weiter. Die Filmreihe läuft noch bis zum 15. April. Hier präsentiert sich Kolumbien einmal von der „anderen“ Seite bzw. soll sie den Außenblick auf das südamerikanische Land schärfen. So hat der Staat gerade …

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Der etwas andere Blick: Ausflug zum Indiodorf Santa Clara

Es ist Regenzeit und so steht der ganze Urwald unter Wasser. Dumme Frage meines Begleiters, wo wir zum Pissen mal an Land gehen können. Hier gibt es kein Land. Denn alles, was Land wäre, ist bis Mai überwässert. Und noch immer ist nicht der Zenit erreicht. Zwei Meter fehlen noch. Vorsichtig bewegen wir uns durch das Geäst, lauschen dem Gesang der Vögel. Und dann taucht vor uns plötzlich ein rosaroter Delfin auf. Diesen gibt es nur in der Amazonasgegend. Hier gibt es graue und pinke. Die pinken können aufgrund ihrer Gelenkigkeit auch in das Geäst zur Nahrungssuche schwimmen, die grauen hingegen bleiben auch in der Regenzeit den Flüssen treu, denn sie würden sich schnell verheddern. Am Eingang des Tarapotosee ist noch eine Fischereiüberwachungsstelle postiert. Denn das Fischen hier ist streng reglementiert. So steht der riesige Piracucu längst auf der schwarzen Liste anstatt auf dem Speiseplan. Ob das tatsächlich so ist, bleibt zu überprüfen. Denn was wir auf dem Speiseplan oder vielmehr im Kochtopf einer Indiofamilie der 40 Seelengemeinde Santa Claras entdecken, ist weniger delikat und …

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Banana Pancake Trail

Love it or hate it! Mit diesem Buch verhält es sich wie mit Banana Pancakes. Mal huscht ein Lächeln über meine Lippen, ein anderes Mal erzeugt es ein leichtes Kopfschütteln. Vielleicht liegt es daran, dass ich lange nicht mehr auf einem solchen „Pfad“ gereist bin, der mit morgendlichen Bananeneierkuchen seine Gäste begrüßt. 13 Jahre ist es her, dass ich durch Südostasien reiste, so sind meine Gedanken daran längst verblasst. Ich habe mir den Spaß erlaubt und dieses Buch als Reiselektüre für meinen letzten Trip nach Kolumbien ausgewählt, in der Hoffnung, ein authentisches Gefühl beim Lesen zu verspüren. Manchmal wünschte ich mir hier wirklich lieber einen Bananeneierkuchen anstatt zum zigsten Mal Rührei mit Toast und Marmelade und eine Arepa dazu. Und von den laut Mattheis nicht vorhandenen Amerikanern, sah ich in meinen letzten Reisejahren durch Süd- und Mittelamerika sowie Afrika mehr als genug. Aber dennoch, die humorvoll beschriebenen Anekdoten kommen mir mehr als bekannt vor. Und genau diese erzeugen dann ein schönes Déjà-vu. Mit einer guten Portion Spott und Zynismus nimmt Mattheis die Spezie der Rucksackreisenden …