Monate: Februar 2010

Puerto Iguazu

Ein wasserreicher Tag – auf dem Weg von Brasilien nach Argentinien {DIARY}

Am Donnerstag sollte um 14.30 Uhr unser Bus nach Dourados abfahren. So war noch etwas Zeit, um zum 7 km entfernten Balneario Municipal zu radeln. So schnappten Peter und ich uns Räder und waren noch vor den Menschenströmen am Rio Formosa. Dort besorgten wir uns wieder Schnorchelausrüstung und sprangen in das angenehm erfrischende Nass, um uns den Fluss hinunter treiben zu lassen. Was man hier zu sehen bekam, waren nahezu ausschließlich Pirapitangas. Aber die gab es gleich in Massen. Sie sprangen sogar hoch, wenn man Früchte über das Wasser hielt. Mittags radelten wir wieder in der schwülen Hitze zurück. Wir hatten eine Check-out Verlängerung bekommen, so dass noch bis 1:30 Uhr Zeit war, um den Rucksack zu packen. Unser Bus fuhr pünktlich los. Anders als erwartet saßen noch sechs weitere Touristen im Bus – aus Australien und England. Ich wusste nicht, dass diese Strecke so beliebt sei. Um ziemlich genau 20:30 Uhr erreichten wir Dourados. Der Busbahnhof hatte nicht viel zu bieten. Die Schalter waren geschlossen und draußen gab es ein paar Bänke. Aber Hauptsache …

Corumba

Bonito Bonito – von Corumba in die schöne Stadt {DIARY}

Nach einer Nacht in der brasilianischen Grenzstadt trennten sich nun wieder die Wege von mir und Ninette. Die letzten 3 Wochen geht es nun allein weiter gen Süden. Corumba hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen außer “brütende Hitze”. Mein Kreislauf war schon so geschwächt von der erstickenden Luftfeuchtigkeit, da mussten wir auch noch in einem stickigem Dorm im HI-Hostel auf dem oberen Bett schlafen. Aber einen Swimmingpool hatte das Hostel wenigstens. Irgendwie machte Brasilien in den ersten Stunden keinen guten Eindruck auf mich. Ich bekam schnell das Gefühl, hier will ich wieder raus. Außer seltsame Fastfoodläden oder teurere Restaurants hat der Ort wenig zu bieten. Ach ja, da ist noch die schöne Lage direkt am Rio Uruguay. Aber auch den werde ich wohl weiter südlich noch im besseren Ambiente erleben. Den verschlafenen Ort verließen wir nun am Dienstag in getrennte Richtungen – Ninette nahm den Flieger nach Rio und ich den Bus nach Bonito. Während meiner zweistündigen Wartezeit auf dem Busbahnhof bemerkte ich, dass ich hier allein unter Brasilianern war. Corumba ist wohl nicht …

Santa Cruz, Bolivien

Gen Osten {DIARY}

Nun sind es schon wieder drei Tage her, dass wir von Samaipata mit den Sammeltaxi nach Santa Cruz gefahren sind. Ein bisschen vermisse ich die Ruhe und Entspannung, die dieses Kleinstädtchen in den Bergen ausstrahlte. Wahrscheinlich werde ich mich in den verbleibenden drei Wochen meiner Reise nirgends mehr so erholen können, sondern vielmehr von der aufgesogenen Ruhe zehren müssen. Denn nun stehen viele und vor allem lange Busfahrten an, die mich nach Buenos Aires bringen sollen. Zunächst aber verbrachten wir nun noch einen Tag karnevalfrei in Santa Cruz, was mir diese Stadt nicht näher brachte. So ganz leuchtet mir noch nicht ein, weshalb sich die Cruzeiros als die Edelbolivianer sehen. Die Stadt langweilt, und man kann einfach nichts unternehmen. So warteten wir mehr oder weniger auf unseren Abflug am Montagnachmittag gen Grenze. Der Abschied von Bolivien wurde noch gekrönt durch eine illustre Taxifahrt zum Flughafen. Nicht, dass unser Fahrer sich permanent auf das Lenkrad lehnte und man den Eindruck bekam, er sei kurzsichtig, wobei er bei Regenwetter eine Sonnenbrille trug. Er zog das Lenkrad immer …

Vallegrande, Che

Auf Ches Spuren

Dass Che drei Jahre in diesem Ort verweilte, wussten nur zwei Handvoll Leute. Der Ort, der heute bei keiner Che-Tour fehlt und dadurch wohl dem Tourismus einiges verdankt, war bis vor einigen Jahren ein verschlafenes Nest. In der Mittagszeit wirkt er noch immer verschlafen. Besonders bizarr ist aber die Tatsache, dass der Ort, der sich heute gut mit Che promotet, von Che nie lebend „erlebt“ wurde. Vallegrande liegt 2,5 Autostunden von Samaipata entfernt und verweist seit 1,5 Jahren nunmehr sogar auf eine neue, asphaltierte Straße. Während Che 1967 in El Higuera (noch weitere 60 km südlich von Vallegrande) ermordet wurde, verkündete man seinen Tod aus Vallegrande. Hier entstanden die Fotos, die um die Welt gingen. Der Beweis, dass el comandante tot sei, wurde erst hier glaubhaft erbracht. Von El Higuera per Hubschrauber nach Vallegrande gebracht, lag sein Leichnam zwei Tage in der Wäscherei des Krankenhauses Señor de Malta. Die Weltpresse stürzte sich hier auf ihn. In einer Nacht und Nebel Aktion wurde er dann zwei Tage später weggebracht. Während alle glaubten, er läge in Kuba, …

Samaipata, El Fuerte

Maravilloso Mariposo: Samaipata, Amboro NP und El Fuerte {DIARY}

Nach weiteren zwei ausgelassenen Karnevalstagen muss sich das Leben auch in Bolivien wieder normalisieren. Doch diese Rückkehr zur Normalität benötigt etwas Zeit. Geduld war also angesagt in den letzten Tagen. Am Montag machten wir uns also sofort morgens aus dem Staub. Santa Cruz zum Karneval, das geht für Karnevalsmuffel wie uns gar nicht. Will ich meine paar sauberen Sachen vor der Rückkehr in das großstädtische Leben Montevideos und Buenos Aires nicht noch durch Farbbeutel ruinieren. Wir hatten Glück und erwischten sofort ein Taxi Richtung Samaipata, das gleich losfuhr oder treffender losraste. Um 11 Uhr erreichten wir den wunderschön in Berghängen gelegenen Ort Samaipata, dem leider die Ruhe durch die Festlichkeiten fehlte, dem man aber durchaus ansah, dass er nur in wenigen Tagen in seinen Dornröschenschlaf zurückfinden würde. Wir schliefen ca. 1 km vom Ortskern entfernt etwas außerhalb. In diesem Viertel haben sich die Europäer riesige Grundstücke ergattert. Ob Holländer, Österreicher, Deutsche – hier ist es sehr international. Und wie gut kann man sich vorstellen, den Traum der eigenen Rente in diesem verschlafenen Nestchen zu leben. …

Sucre, Bolivien

Bolivien marschiert mit Globos bewaffnet {DIARY}

Sucre zum Karneval. Das bereitet nur wenig Freude. Schon kurz nach unserer Ankunft wurden wir Zielscheibe feindlicher Globo-Angriffe. Mit Wasser gefüllte Luftballons ist eine Art der Waffe, die nur an kühlen Tagen schmerzt und solch ein Tag war unser Ankunftstag. Später wurden wir mit gefärbtem Wasser beschmissen, was mehr schmerzte. Jeder “Ausgang” wurde also in Sucre zum Spießrutenlauf. Und es gab kein Entkommen, wollte man nicht nur im Hostel abhängen. Denn jegliche Kultureinrichtung war geschlossen. Selbst die meisten Touranbieter zeigten sich arbeitnehmerfreundlich und schlossen ihre Agentur über die Feiertage und sogar schon zuvor. Dann erfuhren wir in einem Reisebüro, in dem wir unseren Flug nach Santa Cruz buchten, dass es noch schlimmer kommen würde. Am Montag und Dienstag ginge gar nichts mehr. Auch keine öffentlichen Verkehrsmittel. Naja, ganz so schlimm sollte es nicht kommen, aber immerhin relativierten andere Aussagen die erste damit, dass die Bus- und Taxifahrer so besoffen sein würden, dass uns dringend zu empfehlen sei, diese Verkehrsmittel nicht zu nutzen. Mit einer Tour am Samstag sah es auch zunächst duster aus, da einige …

Salzabbau im Salar de Uyuni

Benjamin, der Fisch und unsere Reise in den Salar de Uyuni {DIARY}

Am vergangenen Donnerstag machten wir uns von Oruro auf den Weg nach Tupiza. 13,5 Stunden Zugfahrt warteten auf uns. Der größte Teil führte uns durch die Dunkelheit. Um 5 Uhr morgens erreichten wir die kleine Stadt Tupiza, die eingerahmt von wunderschönen Felsformationen im Süden des Landes liegt. Wir verbrachten noch einen Tag in Tupiza, bevor wir uns am Samstag Morgen mit der von LP empfohlenen Travel Agency Tupiza Tours auf den Weg in den Salar de Uyuni machten. So dachten wir zumindest. Seltsam war schon die Vorgehensweise in der Office. Als wir am Vorabend nun nachfragten, wie viele wir seien, sagte man vier, was uns trotz des höheren Preises freute, da wir für vier Tage mehr Komfort haben würden. Uns wurden zwei Personen genannt, die mit uns kämen. Sie saßen jedoch am nächsten Tag nicht in unserem Jeep. Stand bei der einen Person auf dem Buchungszettel auch Horseback Riding. Naja, ich glaube nicht, dass man so schnell vom Pferd auf den Jeep umsattelt. Also, warum nehme ich eine Agentur, um auf Tour zu gehen? Wegen …

Oruro

Vorkarnevalstimmung in Oruro {DIARY}

„Welcome to Bolivia“ sag ich nur, wenn man über das Altiplano die indigenste Stadt Boliviens erreicht – Oruro. Braune Lehmhütten, kaum befestigte Straßen und das Wetter tat sein Restliches zur Stimmung, die sich in meinem hungrigen Bauch und müdem Körper breit machte. Das Gewitter folgte und mit uns die Hostalsuche. Alles, was in LP als komfortabel dargestellt wurde, waren die größten Absteigen. Wenigstens ein vergetarisches Restaurant konnten wir ausmachen und nach ein bisschen Suchen auch den Stadtkern. Ja, es gibt tatsächlich einen Plaza und eine Flaniermeile, wenn man das so bezeichnen will. Am nächsten Morgen war die Stimmung schon besser, aber leider kam eine schlechte Nachricht. Der WaraWara-Zug für den selben Tag ist voll. Am nächsten Tag fährt normalerweise kein Zug, doch ausnahmsweise wird  tatsächlich ein Sonderzug eingesetzt. Wir konnten uns null vorstellen, 1,5 Tage in dieser shitty Stadt zu verbringen, aber wir haben es geschafft und uns sogar mit Oruro angefreundet, das sich bereits im Karnevalfieber befand. Überall werden Tribünen aufgebaut und die Hotelpreise ziehen auch ab kommendem Wochenende an. Alle denken, wir seien …

Madidi NP

90 Pekaris – unterwegs im Madidi NP {DIARY}

Am Sonntag fuhren wir mit dem Boot in den Madidi NP. Die Touren in den Urwald scheinen sich keiner großen Beliebtheit zu erfreuen, denn wir waren nur zu viert auf diesem Trip –mit einem ruhigen und angenehmen holländischen Pärchen. Mussten als erstes in San Buenaventura Eintritt zahlen. Das Geld geht an zahlreiche Communities und natürlich an den Park. Dann fuhren wir flussaufwärts, gegen die starke Strömung. Problem war, wir hatten ein Motorproblem. Der Motor soff immerzu ab. Irgendwann nervte dies schon, obwohl wir ja nicht in Eile waren. Und da die Strömung so stark war, brauchte man richtig Power, die unserem Boot fehlte. Unser Guide Viktor meinte, er sei nur der Guide und könnte nichts für dieses Problem. Auch eine Einstellung. Schließlich erreichten wir nach 4 Stunden unser Camp. Dazwischen sind wir in den Regen gekommen und waren erst einmal bei der Ankunft total durchnässt. Das ist Regenwald. Jeden Tag mindestens ein starker Regen. Das Camp war sehr spartanisch. Kein Wasser, kein Strom. Viele Sandfliegen begrüßten uns. Noch mehr Repellent ist also gefragt. Nach dem …

Pampas

Pampas, und wie man mit gebrochener Achse weiterkommt {DIARY}

Am vergangenen Donnerstag machten wir uns mit Indigena Tours auf den Weg in die Pampas. Zunächst mussten wir 3 h im Jeep nach Santa Rosa fahren. Es ging wieder über eine Holperpiste, die die Pfützen nur so spritzen ließ. Endlich in Santa Rosa angekommen, aßen wir Lunch. Dann fuhren wir zum Hafen, wo schon die Boote warteten. Von Indigena waren zwei Gruppen unterwegs. In unserer Gruppe war noch ein  älteres kalifornisches Ehepaar und zwei junge, sonnenverwöhnten Kanadierinnen. Über die freute sich besonders Ninette, denn sie tat es ihnen gleich. Kaum auf dem Boot angekommen, wurde schon alles was am Leib war, heruntergerissen und das bei knallheißen Temperaturen und strahlender Sonne. Zuvor mussten wir eher hochgeschlossen eine Mückenplage in Santa Rosa über uns ergehen lassen. Die sich auf uns stürzten, ehe wir den Jeep verlassen konnten. Auch die Fahrt mit dem Jeep war ein reinstes Erlebnis gewesen, denn nach 1,5 h klapperte es laut unter unserer Sitzbank. Erst machte es ein lautes Geräusch. Allen war klar, die Achse war gebrochen. Nach einem kurzen Stopp fuhren wir dennoch …