Alle Artikel in: Malta

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6 Stunden 2 Räder 1 Insel – Gozo mit Rad erkunden

Wieder macht es zwischen meinen Füßen klack. Inzwischen weiß ich, was zu tun ist. Meine Hände sind ohnehin schon Öl verschmiert. Es lohnt nicht, sie zu säubern. Der Hügel, der gleich hinter dem Hafen von Mgarr beginnt, ist eine wahre Herausforderung, nicht nur für die Fahrradkette sondern auch für meine körperliche Fitness. Endlos windet sich diese Straße von der Küste Gozos hinauf auf die Hochebene, auf der als besondere Blickpunkte die neugotische Kirche „Our Lady of Lourdes“ und das Fort Chambray thronen. Ich kämpfe gegen Wind und Sonne, während ich mir den Schweiß mit meinen schwarzen Händen nicht abwischen mag… Nachdem die morgendliche Fähre Unmengen an Touristen auf die zweitgrößte Insel Maltas ausgespuckt hat, die sich alle in Richtung Busse bewegten, scherte ich nach links aus und peilte zielstrebig den Mgarr Tourist Service-Laden an, um mir für diesen Tag ein Rad zu mieten. Einfach mal Malta auf zwei Rädern spüren – auf Wegen, die die Busse nicht passieren. Oder einfach mal in Dörfern verweilen, in denen außer Hund und Katze niemand auf der Straße ist. …

Blick auf die Three Cities von Valletta

20 minutes away – Himmlisches Valletta

Nicht einmal fünf Minuten sind wir in der Luft, da tönt es durch die Kabine unseres Flugzeuges: „Jetzt sind wir im Himmel.“ Tatsächlich fühlt es sich ein bisschen wie Himmel an, nachdem wir den vorösterlichen Stress in der Abfertigungshalle in Tegel hinter uns gelassen haben. Plötzlich schweben wir in Zuckerwatte und alles ist vergessen. Die lange Schlange mit riesigen Rollkoffern deutete bereits beim Check-In darauf hin, dass hier nicht der Kurz- oder Geschäftsreisende abhebt. Familien und Paare erobern das kleine Idyll, das nur 90 km vor Italien liegt. Kurz nachdem wir Sizilien überflogen haben, taucht die erste Insel Maltas auf – ein karges Stück Land mit ein paar Häusern. 31.000 Menschen teilen sich die zweitgrößte Insel Maltas Gozo mit Touristen. Dann taucht ein kleines fast unbewohntes Inselchen unter uns auf – Comino – umringt vom türkisfarbenen Meer. Und plötzlich ist da eine Insel, die an ihren Rändern versucht, den Naturraum zu befestigen – so bebaut ist sie. Fast wie ein Playmobilland erscheint die Hauptinsel von oben, als hätte ein Kind sich unkontrolliert ausgetobt. Malta hat …

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Bo(o)te der See – Bilder aus Marsaxlokk

Als wir auf die Bucht zufahren, kommt in die beige-hellbraune-Apricot Welt Maltas plötzlich Farbe. Die türkisfarbene Bucht, die sich am Ende der Straße auftut, ist gesät von zig kleinen Fischerbooten, die liebevoll in blaue, weiße, rote, gelbe und grüne Töne getüncht sind. Ein paar Touristen verlassen mit mir den lokalen Bus und laufen zielstrebig mit ihren Fotoapparaten an die Strandpromenade, um diese Boote, auch Luzzus genannt, für immer einzufangen. Es ist kein hektisches Getümmel, vielmehr versucht man sich, in die Ruhe dieses Ortes einzupassen und als unauffälliger Beobachter zwischen Meer und Land auf den Steg zu postieren. Ein paar Marktstände säumen die Promenade, auf der Tische und Stühle auffordern, länger als die Dauer eines Spaziergangs zu verweilen. Vom Café de Paris aus schaue ich den Fischern beim Knüpfen ihrer Netze zu. Ich habe das Gefühl, dass ich hier zum ersten Mal richtig zur Ruhe finde, dass ich endlich in Malta angekommen bin. In der Geschichte war Marsaxlokk der Haupthafen der Phönizier und Römer auf Malta. Die Bauweise der bunt bemalten hölzernen Fischerboote geht möglicherweise auf die Phönizier …