Alle Artikel in: Uruguay

Uruguay Reisetipps, Punta del Diablo

Uruguay Reisetipps – ein Hoch auf die Matetassen

ENGLISH VERSION HERE – „Uruguay – Let’s hear it for the mate cups!“ Irgendetwas mit GUAY sollte es sein. So machte ich einen Abstecher in das kleine südamerikanische Land, das von den Rucksacktouristen häufig auf dem Weg in den Süden links liegen gelassen wird. Ich hingegen verließ den Direktbus von Puerto Iguazu nach Buenos Aires an einem Abzweig bei Concordia und kam nach einer 26,5 stündigen Busfahrt im wohlklingenden Montevideo an. Meine Erfahrungen habe ich in meinen Artikel Uruguay Reisetipps für euch gesammelt. Ein Land bleibt mir meist so in Erinnerung, wie ich es bei meiner Einreise erlebe. Der erste Eindruck zählt. Wenn ich das auf Uruguay beziehe, dann wird die Erinnerung eher positiv sein. Uruguay schien es sehr gut mit mir zu meinen. Denn man wollte mir dieses Land sehr intensiv in einer ausdauernden Sightseeing-Tour nahe bringen. Das schien zumindest erklärtes Ziel von der Busgesellschaft Chadre zu sein. Denn die fast 600km legten wir in einer Bummelfahrt zurück. Von Beginn an zeichnete sich ab, dass wir mit viel Ruhe und Gelassenheit jedes Dorf, nein jede Hazienda anfahren. …

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Sonnentag

Welch eine Wohltat. Die Sonne scheint. Nur ein Tag Regen versetzt einen in das pure Entzücken über den ungebrochenen Sonnenschein. Frühstücken im Hof von Teresa. Dann gibt uns ihr Mann ein kleines Geheimnis preis. Im gegenüberliegenden Gebäude auf ihrem Grundstück befindet sich nicht des Sohnes Zimmer, wie wir es vermuteten, sondern ein teures Tonstudio mit vollem Equipment. Alles, was das Rockerherz begehrt. Teresas Mann war 20 Jahre auf der anderen Seite des Flusses Producer und versucht sich nun in Colonia. Nach der kleinen Hausführung wollen wir an den Strand. Real de San Carlos heißt unser auserkorenes Ziel in 5 km Entfernung. Man kann es erlaufen oder aber mit Rad erreichen. Wir entscheiden uns für Letzteres. Ein Anruf von Teresa und 30 Minuten später erscheint ein Mann mit zwei Fahrradkrücken für je 5 USD. Ein viel zu kleines Damenrad mit nicht funktionierenden Bremsen soll wohl für mich bestimmt sein, ein Herrenrad mit ebenso nicht funktionierenden Bremsen wohl für meinen Reisebegleiter. Wir tauschen die Rollen und so düse ich mit dem Herrenrad und Lars mit dem Damenrad …

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Regentag

Über Nacht mußte der strahlend blaue Himmel von gestern einer grauen Wolkendecke weichen, aus der es nun seit Stunden unaufhörlich schüttet während ein immer wiederkehrendes Gewitter grollt. Wir könnten schlechter festsitzen, als in Teresas Frühstücksbereich, in dem auch ein etwas veralteter aber immerhin langsam funktionierender PC steht. Wir kommen nicht mehr zurück in unser Zimmer, ohne komplett durchgeweicht zu werden. Wir merken ziemlich schnell, unser geplanter Strandtag fällt ins Wasser. Es ist schon seltsam, da regnet es auf unserer Reise nie bzw. wenn es kleine Regenschauer gibt, dann sitzen wir im Bus. Und dann erreicht man das Meer oder das Quasi-Meer, denn es handelt sich beim Rio de la Plata ja um einen sehr breiten Fluss, um eine Mündung, die aber durch ihre Sandtstrände auch den Charme eines Meeres versprüht, und genau dann regnet es in Strömen bis ziemlich genau 17 Uhr. Wir kommen zur Ruhe, das ist sicher. Wir lesen viel. Doch wenn man nur ein bisschen an Ruhe denkt, kommt es knüppelhart und so erreichte uns an diesem tristen Tag die Nachricht eines …

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Uruguay

Der Zufall will es, oder auch die Unzuverlässigkeit von Argentiniern. Ich befinde mich auf der Fähre nach Colonia. Vor etwas mehr als acht Monaten habe ich diesen Weg in die umgekehrte Richtung zurückgelegt. Heute liegt hinter mir Buenos Aires und vor mir das Überraschungspaket Uruguay. Noch vor 3 Stunden hatten wir ein anderes Ziel, waren schon fast auf dem Weg nach Tigre. Wir hatten eine Zusage erhalten für eine Häuschen im Tigre Delta – noch gestern Nacht. Diese hatte ich umgehend bestätigt und dann vor 2,5 Stunden bekamen wir eine Nachricht, wir sollten nicht kommen. Sie hätten nichts mehr frei. Was soll das denn, fragten wir uns. Wir hatten schon eine Bestätigung, die einfach am Anreisetag zurückgezogen wird. Sie gab uns eine andere Telefonnummer, unter der uns auch nicht weitergeholfen werden konnte. Stattdessen bekamen wir noch eine Telefonnummer. Und wieder Fehlanzeige. Tigre wollte uns nicht und unsere morgendliche Entspannungseinheit am Pool war schlagartig beendet. Kurz hatte man Frieden mit der Reise geschlossen, kurz waren die letzten Tage geplant, um dann wieder eine Überraschung zu erleben. …

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Koloniales Colonia del Sacramento – und wo die Sehnsucht nach BA drückt

Meine letzte Station in Uruguay sollte Colonia sein. Der Busverkehr war tatellos und so erreichte ich nach zwei straffen Fahrten mit einer kurzen Umsteigepause in Montevideo das wunderschöne koloniale Colonia del Sacramento. Für viele Tagesausflügler aus BA ein beliebtes Ziel, für manch einen aber auch nur Durchlaufstation auf dem Weg nach Argentinien bzw. vice versa. Die Portugiesen hätten keinen schöneren Counterpart zu einer Großstadt wie Buenos Aires finden können, als sie Colonia am Ufer des Rio de la Plata 1680 gründeten. Nur verschwommen sieht man am Horizont ein paar Hochhäuser, die eine Skyline nachzeichnen. Ob es BA ist, lässt sich nur ahnen. Fähren kommen und gehen nahezu im Stundentakt – nicht ganz, aber zumindest abends ist es geschäftig auf dem Silberfluss, der in der Abenddämmerung eher bronzig schimmert. Und mit dem Blick über das scheinbare Meer kommt Sehnsucht hoch nach etwas Größerem. Von alten, düsteren Schmugglerzeiten lässt in dieser freundlich glitzernden Stadt nichts mehr ahnen. Alles schön aufpoliert und doch nicht überpoliert, betont einfach nur die vergangene Schönheit. Unebene Kopfsteinpflasterwege, farbenfrohe mit Stuck und Fliesen …

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Punta del Diablo – Teuflischer Ort?

Dort, wo Uruguay auf einem langgezogenen Halbinselstreifen auf Brasilien trifft, man links und rechts nur noch Atlantik sieht, dort soll der teuflische Ort Punta del Diablo nicht weit sein. Und genau da befinde ich mich nun auch. Es soll sich hierbei laut LP um einen verschlafenen Fischerort mit 700 Einwohnern handeln. Verschlafen wirkt das Dorf eher nicht auf mich, sondern kommt es recht aufgeweckt daher. Vielleicht weckten das Dorf einfach zu viele Touristen aus seinem Dornröschenschlaf. LP kann in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht Schuld sein, denn bei den Touristenmassen handelt es sich um Einheimische und Besucher aus Argentinien, die den LP tendenziell aus Sprachgründen allein meiden. Jedoch muss man gestehen, dass man Punta del Diablo seine einstige Verschlafenheit durchaus ansieht und man zwischen den neuen, modernen Touristenhütten noch die alten, bröckelnden Holzhütten der vom Fischfang lebenden Einwohner sieht. Jedoch werden an der Hauptstrasse eher Touristen gefangen und so wird vermietet was das Zeug hält. Wenn ich mir den Ort genau ansehe und es 1000 Einwohner sind, wie es mir einer sagte, der es wissen …

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Montevideo

Montevideo klingt mondän, graziös und lässt große Erwartungen offen. Mein erster Eindruck, nachdem ich den 26,5 Stunden Busmarathon und den modernen Busbahnhof Tres Cruces hinter mir gelassen habe, macht sich am Hotel Arapey fest, in dem ich die ersten Stunden nächtige, bevor ich nach Pocito wechsele. Eigentlich wollte ich einen Tag in der Innenstadt nächtigen und hatte somit das Hotel ausgesucht, nun blieben mir nur 12 Stunden bis zum Check-out, und die würde ich definitiv zum Schlafen benötigen. Das Hotel scheint einer anderen Zeit zu entspringen, so altertümlich kommt es daher. Erinnert es mich gar an alte Hotels in Osteuropa. Dieses alte Mobiliar mit Verzierungen, das vergilbte Zimmertelefon, das Korbgeflechtbett – nur der Service mag nicht in das Bild passen. Die unfreundliche Rezeptionistin scheine ich gestört zu haben und mag keine meiner Fragen so richtig beantworten. Wenigsten ruhig war es. Am Morgen beim Auschecken durfte ich einen weiteren unfreundlichen Rezeptionisten kennenlernen. In diesem Hotel scheint eine Eigenschaft das Personal zu einen, vielleicht macht aber auch nur der Arbeitsplatz mürbe. Wie auch immer, wollte man hier am liebsten …

Grenze Uruguay - Argentinien

Mein Weg nach Uruguay {DIARY}

Am Sonntagabend nun nahm ich den Nachtbus nach Buneos Aires, den ich auf halber Strecke am Abzweig Concordia verlassen wollte. Die erste Überraschung war angenehmer Natur, denn beim Betreten des Busses fühlte ich mich gleich an die First Class eines Flugzeugs erinnert. Die Sitze waren so breit, dass man gar nicht seinen Nachbarn spürte und die Beinfreiheit toppte noch alles bisher Dagewesene. Ich war begeistert. 12 Stunden in diesem Bus müssen paradiesisch sein. Und sie waren es tatsächlich, denn ich schlief vielleicht 2 Stunden nach Abfahrt ein und wachte erst um 6.30 Uhr wieder auf. Als der Bus eine Stunde später langsam an eine Kreuzung heranfuhr, ahnte ich, dass dies mein Abschied von der Luxusklasse sein würde. Die Servicekraft bestätigte mir, hier geht’s nach Concordia. Also schnell Sachen packen und raus. Und mit mir stieg zum Glück noch ein Japaner aus. Der tat sich mit einer Konversation mit dem einzig anwesenden Taxifahrer schwer, so dass ich ihm beiseite stand und schnell bemerkte, dass auch er die Grenze überschreiten möchte. Gemeinsam nahmen wir dieses Taxi zum …