Bukarest und Ceausescus Erbe {DIARY}
Den letzten Tag verbringen wir auf Rädern, die wir im Hotel kostenlos ausleihen konnten. Der Vorteil an dieser Fortbewegungsmethode liegt im schnellen Erfassen der Stadt. Und vor allem tun auch die Füße nicht weh. Diesen Vorteilen steht natürlich auch ein Nachteil gegenüber, die Radunfreundlichkeit von Bukarest. In der Schule hätte man gesagt, die Stadt ist bemüht. Aber wahrscheinlich ist es eher die EU mit ihren Auflagen, die mühevoll Rumänien daran erinnert. So gibt es tatsächlich so etwas wie Radwege, die aber nicht selten wie ein Überlebensparcours wirken. Radwege führen grundsätzlich über hohe Bordsteine, verlieren auch schon mal die Spur, um dann wieder aus dem Nichts zu erscheinen. Meine Lieblingsstrecke hat mitten auf dem Radweg einen Baum. Ich spreche hier nicht von einer zarten Pflanze, die ihren Weg erst bahnen musste durch das dreckige Asphalt. Nein, dieser Baum ist stattlich und sicherlich so alt, dass er einige Regimewechsel miterlebt hätte. Ich muss schon lächeln, stelle man sich in Berlin die Radwegplaner vor, die sagen, so what, da steht ein Baum, aber wir machen links und rechts …