Monate: April 2011

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Der städtische Tourist

T-Centralen heißt die Endstation unserer trostlosen Reise nach Stockholm. Weshalb ein 100 Kilometer entfernter Flughafen überhaupt die Berechtigung hat, Flughafen Stockholm zu heißen, ist mir ein Rätsel. Nach 90 Minuten sind wir im Stadtzentrum. Wohin nun? So sehen wir uns in alle Richtungen um, um ein Zeichen für die Metro zu suchen. Doch die Tunnelbahn ist weit und breit nicht zu sehen. Und in diesem Moment unserer Ahnungslosigkeit passt uns gleich ein überaus freundlicher, älterer Schwede ab. Ob er uns helfen könne, fragt er. Wir sagen ja. Wir suchen nämlich ein Nahverkehrsmittel. Oh ja, ohne weiterzufragen erklärt er im freundlichsten Stakkato, wo sich die schwedische Tunnelbahn befindet, nämlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite unter dem Bahnhof. Also wir müssten runtergehen, denn unter dem Bahnhof ist noch ein Bahnhof, der Tunnelbahnbahnhof. Das sei vielleicht etwas ungewöhnlich, wir müssten nur Ausschau nach einem T halten, eben für Tunnelbahn. Hier in Stockholm gibt es eben einen normalen Bahnhof und einen für Tunnelbahnen. Naja, by the way interessiert nach langen ungläubigen Blicken unsererseits den netten Schweden, woher wir denn kämen. …

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Schönheit ist anders

Wir verlassen Berlin im morgendlichen Sonnenschein. Ist es Zufall, dass auch die Sonne an Landesgrenzen Halt macht? Oder warum sonst ist der Strand von Juliusruh (Rügen) das letzte, was ich zu sehen bekomme, bevor sich eine dicke Wolkendecke vor mein Flugzeugfenster schiebt und für die nächsten 3 Tage nicht mehr aus meinem Blickfeld weichen wird. Wenigstens schnell ist man im kühlen Norden. Aber nicht so schnell, um die Wolkendecke zu überwinden. Die Landung ist eine reine Schlitterpartie, bei der so manch eine Wimpertusche schon einmal ins Rutschen kommt. Als ich nach der Landung die Damentoilette aufsuche, bildet sich zu meiner Verwunderung keine Schlange vor den Toilettentüren, sondern vor der Waschmeile. Nicht dass die Schwedinnen äußerst reinlich sind und alle ihre Hände säubern wollen. Vielmehr soll das bei der Landung verrutschte oder morgendlich noch nicht vollbrachte Werk eines super durchgestylten Egos vollendet werden. Kann man in Berlin ohne Zögern sein Understatement auch in fehlender Schminke zeigen, so gehört zum schwedischen Understatement schon vielmehr an Wenig, was aufgetragen wird. Man will nichts vertuschen und muss doch zur …