Monate: Mai 2014

Lima_strasse

Pisco S(o)ur – eine Reise ins Ungewisse

Wir wollen nach Pisco! Pisco „en el Sur“ – im Süden. Am zweiten Tag des Jahres scheint die Hauptstadt Perus noch zu schlafen. Zumindest ist dies unser Eindruck, als wir endlich am Schalter der Busgesellschaft Ormeño stehen, zu der uns der Taxifahrer gebracht hatte. Der Bahnhofsgang mit den Schaltern ist – untypisch für lateinamerikanische Verhältnisse – ziemlich verwaist. Hier wird so bald kein Bus abfahren. Der Mann hinter dem Schalter bestätigt mit einem Kopfschütteln unsere Befürchtung. Nach Pisco fährt erst morgen wieder ein Bus. San Clemente könnten wir aber heute erreichen. San Clemente? Klingt wie eine gut gewaschene Clementine – also kaufen wir ein Ticket. In drei Stunden soll es losgehen. Doch kaum haben wir unsere Tickets erworben, drängen uns zwei Typen zu einem Bus. Der würde jetzt losfahren. Schnell werden wir reingeschoben. Und eh wir uns versehen, ist die Fahrerkabine zu und wir sind schon unterwegs. Wir schauen uns um, doch hier herrscht freie Platzwahl – schließlich sind wir die einzigen zwei Fahrgäste. Die erste Freude, keine drei Stunden warten zu müssen, weicht nun …

Lake Atitlan

Max… Maxi… Maximón – Wünsch Dir was am Atitlán Lake

Timmerberg sagte einmal, der Mensch brauche immer drei Tage, um irgendwo anzukommen. Ich zähle Tag drei und mein Körper sagt mir an diesem Morgen, heute könnte es tatsächlich klappen. Vogelzwitschern und ein monotones Rauschen des Windes über den Atitlán-See wiegen mich sanft aus meinem Schlaf in den neuen Tag. Eine kleine Krone hat sich über die Spitze der beiden Vulkane Toliman und Atitlan gelegt. Westlich davon wird bereits der Vulkan San Pedro von der Morgensonne liebevoll angestrahlt. Zwischen Himmel und Erde liegen drei Vulkanspitzen, die bis in die Höhe von um die 3000 Metern reichen. Wir selbst befinden uns auf 1600 Metern. Nicht umsonst ist dieser Ort, Panajachel oder „Pana“, Ziel vieler Reisender. Gerade am Morgen herrscht noch eine zufriedene Ruhe. Man sieht vereinzelte Spaziergänger am Strand und ein paar Jungs springen ins kühle Nass. Vögel kreisen über den See. Fast meinte man, es würde nichts passieren, gerade als ein Vogel durch Tollkühnheit an der Hauswand unserer Unterkunft abprallt und auf die Terrasse stürzt. Ruhiger als in Panajachel geht es in den kleinen Orten am Ufer …

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6 Stunden 2 Räder 1 Insel – Gozo mit Rad erkunden

Wieder macht es zwischen meinen Füßen klack. Inzwischen weiß ich, was zu tun ist. Meine Hände sind ohnehin schon Öl verschmiert. Es lohnt nicht, sie zu säubern. Der Hügel, der gleich hinter dem Hafen von Mgarr beginnt, ist eine wahre Herausforderung, nicht nur für die Fahrradkette sondern auch für meine körperliche Fitness. Endlos windet sich diese Straße von der Küste Gozos hinauf auf die Hochebene, auf der als besondere Blickpunkte die neugotische Kirche „Our Lady of Lourdes“ und das Fort Chambray thronen. Ich kämpfe gegen Wind und Sonne, während ich mir den Schweiß mit meinen schwarzen Händen nicht abwischen mag… Nachdem die morgendliche Fähre Unmengen an Touristen auf die zweitgrößte Insel Maltas ausgespuckt hat, die sich alle in Richtung Busse bewegten, scherte ich nach links aus und peilte zielstrebig den Mgarr Tourist Service-Laden an, um mir für diesen Tag ein Rad zu mieten. Einfach mal Malta auf zwei Rädern spüren – auf Wegen, die die Busse nicht passieren. Oder einfach mal in Dörfern verweilen, in denen außer Hund und Katze niemand auf der Straße ist. …

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Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich {Lesung}

Es ist wieder soweit – ein neues Buch von Helge Timmerberg. Und ich erwartete also in Vorfreude die Lesung dazu. Wie immer sprühte die Veranstaltung vor humorvollen Passagen aus seinem Leben, die die vorgelesenen Stellen aus dem Buch wie in einem Guss ergänzten. Dieses Mal stand alles in Verbindung mit dem Buch, auch die frei erzählten Stories. Ausgangspunkt stellte eine Klage vor einem Hamburger Gericht da wegen 5,6g Haschischbesitzes. Genau 0,6g zu viel für Eigenbedarf. Dort faszinierte Helge Timmerberg Staatsanwältin und Richter mit seinen interessanten Reisegeschichten. Natürlich wurde daraufhin die Klage fallengelassen. Aber wichtiger als die fallen gelassene Anklage ist die Tatsache, dass ihn diese Situation dazu animierte, einen Film drehen zu wollen. Da sein eigentliches Vorhaben, einen Antitatort zu drehen, nicht auf offene Ohren stieß, musste er einen anderen Stoff finden. Und dieser Stoff fand sich in Form einer deutschen Frau, die sich als Mann verkleidet vor unzähligen Jahren einer Karawanserei in der Türkei anschloss, um den dortigen Geschichtenerzählern zu folgen. Diese Geschichte erzählte er auch einer Frau, die sich danach sofort in Helge …

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Ein brasilianischer Traum {Der Werbeblock}

Nach der Reise ist vor der Reise. Schon auf meinem Rückflug aus Mittelamerika geht da so ein Film durch meinen Kopf und der heißt „Brasilien“ – während ich aus dem Fenster auf den Atlantik schaue. Immer nur am Rande touchiert, will ich dieses Jahr mitten ins Herz des Landes reisen. Ja, ich war schon in Brasilien, aber noch nie am Zuckerhut. Von Rio will ich mich die Küste hinaufarbeiten – über Salvador und Recife nach Belem. 2.452 Kilometer Luftlinie liegen dazwischen. Damit ich nicht nur meine Zeit in Bussen verbringe, werde ich wohl häufiger Inlandsflüge in Anspruch nehmen. Von Belem nehme ich aber dann einen Amazonasdampfer, der mich über Santarem nach Manaus bringt. Ich atme langsam die schwere Luft des Urwalds ein und höre das Zwitschern der Vögel in der untergehenden Sonne. Plötzlich ist mein Sehnsuchtsort wieder ganz nah – der Amazonas. Noch einmal betrete ich das berühmte Opernhaus Teatro Amazonas, das im Jahr 1896 eingeweiht und durch die Einnahmen des Kautschukbooms finanziert wurde. Wieder nehme ich mir ein Boot, um zum „Encontro dos Aguas“ …

Lobby im Hyatt Düsseldorf Regency

Schlafen am MedienHafen: Hyatt Regency Düsseldorf

Im Rahmen meiner Kurzreise nach Düsseldorf schlief ich diesmal im Hyatt Regency Düsseldorf. Als ich am Hauptbahnhof ins Taxi stieg und dem Taxifahrer meinen Zielort mitteilte, wurde dieser sofort sehr gesprächig. Er erzählte mir von den prominenten Musikern und Fußballern, die regelmäßig in besagtem Hotel nächtigen. Mein Versichern, dass ich keine Show- oder Sport-Größe bin, kaufte er mir mit einem süffisanten Blick à la „Na, klar, hab Dich auch noch nie bei RTL und Konsorten gesehen“ ab.  Als wir zum 19-stöckigen Hotel am Düsseldorfer MedienHafen vorfuhren, parkte dort eine Armada deutscher Luxuskarossen – ordentlich nebeneinander aufgereiht. Bisher habe ich mich in Düsseldorf neben der Altstadt meist in Ober- und Niederkassel aufgehalten, aber auch in dieser für mich neuen Gegend der Stadt fühlte ich mich schnell heimisch. Nach einem raschen Check-In konnte ich mein Zimmer beziehen – eines von insgesamt 303 Zimmern und Suiten. Das im Dezember 2010 eröffnete 5-Sterne-Haus befindet sich auf einer Landzunge am Rheinufer und bietet einen tollen Blick auf den MedienHafen, die Altstadt, den Rheinturm und die Skyline der Stadt. An der Rezeption teilte man …

Auf der anderen Seite

Der Himmel ist strahlend blau, leicht wiegen sich die Kokospalmen im Wind, in der brasilianischen Motorbootmarina nebenan röhren die Wochenendfahrer mit ihren dicken Pötten durch den Fluss, neben uns fahren die Wassertaxis, kleine Holzboote, beladen mit Fahrrädern, Menschen, Tieren, alles, was drauf passt. Nach 16 Tagen auf See sind wir hier im kleinen Dorf Jacaré am Paraiba-Fluss…

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An der Mueritz

Roadtrip durch Brandenburg und Mecklenburg {Der Werbeblock}

Was macht man, wenn das Wochenende bevor steht, der Wetterbericht angenehme Temperaturen um die 20 Grad und Sonnenschein voraus sagt und man einfach mal raus aus der Stadt will? Richtig, einen ausgedehnten Wochenendausflug. Als Berliner braucht man ja kein eigenes Auto, sodass sich gleich die nächste Frage stellt: Wie kommt man am besten raus ins Grüne, wenn man weit über die Stadtgrenze hinaus will man aber auch nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte Die Lösung heißt Mietwagen – denn ein wenig Flexibilität und Komfort kann man sich ruhig mal gönnen, wie ich finde. Bereits ein paar Clicks später zeigt sich, dass die Wochenendspritztour wie erwartet flexibel zu werden scheint, und sogar auch günstiger als gedacht. Eine Anmietstation in der Nähe ist schnell ausfindig gemacht, und die Wahl fällt auf einen Renault Twingo bei Budget, der für das Zweitagesvorhaben von der Größe her für 2 Personen angemessen erscheint. Drei Tage später ist es soweit: Der kleine schwarze Flitzer steht am Samstagmorgen pünktlich um 8:00 Uhr abholbereit, die Anmietung ist schnell und unproblematisch abgewickelt, sodass es bereits …

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Wo die Welle alles ist – Surfen in El Tunco

Graue Wolken liegen über den Bergen, als wir an diesem Morgen die Küste des Pazifiks erreichen. Wasser ist Wasser, sag ich mir, und sehe meinem ersten Mal auf dem Brett noch hoffnungsvoll entgegen. Dass das Wasser gleich auch von oben kommen würde, ist die eine Sache. Dass Welle jedoch nicht gleich Welle ist, die andere. Der skeptische Blick des Surflehrers Juan Carlos verrät, heute wird das nichts mit mir und den Wellen. Worüber sich Surfer sonst freuen, wird zu meinem Hindernis – „zu hohe“ Wellen. Die Sache wird auf den nächsten Tag verschoben. Gegen Wellengucken habe ich auch nichts einzuwenden. Wie lange war ich schon nicht mehr am Meer? Ich meine, nicht ruhiges Gewässer sondern Meeresrauschen, das seine Umgebung tonal fest im Griff hat. Meeresgeräusche die alles andere übertönen, selbst die Musik der Hostelbar? Ich starre auf den Ozean, der mit dem Himmel eins wird. Nach dem tropischen Regenschauer sind Meer und Himmel verschwommen – in ein einziges Grau. Vor meinem Balkon ist die rote Fahne gehisst. Immer wieder läuft ein Tourist mit farbigem Brett …

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Kolumbien – Auf den Spuren des Fußballs (Teil3)

Weiter ging es nach Medellín, das ebenso wie Bogotá in den Anden liegt, aber eben nicht ganz so hoch. Hier herrscht ewiger Frühling mit angenehmen Temperaturen um die 25 Grad. Da Inlandsflüge in Kolumbien sehr günstig sind, entschied ich mich gegen die 6- bis 8-stündige Busfahrt und wählte stattdessen einen 30-Euro-(Minuten)-Flug mit der LAN, die zusammen mit der Avianca den hiesigen Markt dominiert. Der Transfer in die Stadt nimmt eine gute Stunde in Anspruch, da der Flughafen im benachbarten Tal in Rionegro liegt. Bei der Fahrt mit der Buseta über die Berge gewinnt man aber schon mal einen guten Eindruck davon, wie grün die Landschaft hier ist. Und Medellín ist eine Stadt, die es mir auf Anhieb angetan hat. Hier fühlte ich mich wohl. Alles ziemlich entspannt, nette Leute, angenehmes Klima und mit dem Hotel Deportista zudem die Herberge mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Reise: Gerade mal 8 Euro die Nacht für ein ordentliches Zimmer mit Bad, Ventilator, und Satelliten-TV. Von hier aus war so ziemlich alles von Interesse fußläufig zu erreichen – mit Ausnahme …