Monate: September 2012

Bootsbesichtigung Teil 2

Wir sind nochmal raus ans Ijselmeer zur schönen alten Feltz! Irgendwie hat sie uns nicht losgelassen, und so haben wir den Besitzer um eine Probefahrt gebeten. Nochmal wühlen wir in allen Ecken und Kisten, die super Maststufen hoch zum Masttop und alle Schrauben und Teile begutachten und dann am nächsten Tag raus aufs Ijselmeer. Der…

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Nachtrag

Seit 1,5 Stunden sind wir nun in der Luft, unter uns die schneebedeckten Bergketten. Eigentlich hätte jetzt die Reise erst beginnen können, wo sie nun endet. Die Mongolei besticht durch ihre Ruhe und Natur. Doch die rauen Seiten gerade dieser lässt man schnell aus dem Blick, wenn die Sonne fast ungehindert tagelang scheint und die Temperaturen zumindest tagsüber einem guten deutschen Sommer gleichen. Doch während mein Blick auf die Berge fällt, wird mir auch klar, was nur in wenigen Wochen die Hürden eines Lebens genau hier sein würden. Klirrende Kälte, wie wir sie in Deutschland nicht kennen. Ein normaler mongolischer Wintertag überbietet mehrfach einen Extremtag im deutschen Winter in seiner Temperatur. Wie findet ein Jurtenalltag in einem mongolischen Winter abseits von Ulaanbaatar statt. Gern würde ich dies noch einmal erleben. Was bleibt hängen von einem Land, das sich meinem Eindruck nach aktuell in einem Aufbruch befindet? Straßen wären nicht schlecht. Doch da ist man dran. Die Bauzeiten reduzieren sich auf wenige Monate im Jahr, so lässt sich schlecht abschätzen, wann Straßen nach Dalanzagdad oder Murun …

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Der letzte Tag

Heute wartete noch einmal ein ganzer Tag Ulaanbaatar auf uns. Unweit des Bahnhofs zu schlafen, hieß auch, viel Verkehrslärm und mitternächtliche Bahnhofsansagen. Ein bißchen dem Traum näher – ganz nah an der Transsib, aber das Highlight hebe ich mir für das nächste Mal auf. Denn aktuell geht die Reise zu Ende. Mongolei kompakt. Für heute haben wir einen Ausflug zum Zaisanhügel geplant. Erst einmal zum Bayangol Hotel laufen, von wo aus wir Bus Nr. 7 zum Unigebäude nehmen. Die Busse sind knallvoll, denn anders als bei unserer Ankunft lebt die Stadt inzwischen wieder von den Studenten. Der Unibetrieb wurde wieder aufgenommen. Der Zaisanhügel auf der südlichen Seite des Tuul-Flusses ist nahezu vollständig zugebaut bzw. besser gesagt, wird gerade total zugebaut. Überall Bauzäune und Baustellen. Wir steigen westlich aus und begehen den Fehler, gen Süden zu laufen. So müssen wir fast eine Runde um den Hügel drehen, bis wir eine Lücke in einem Holzzaun finden. Nach Süden hin hätte es etwas versteckt auch eine Treppe gegeben. Aber wir hatten ja bereits gelernt, überall wo ich fahre …

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3000 km Mongolei dank Herbalife

Wir starteten mit Sonnenschein in den Tag. Sonnig war die Atmosphäre mit Battuul und Njam jedoch noch immer nicht, würde sie wohl auch nicht mehr werden. Wir betraten den Frühstücksaal, Battuul wies uns kurz darauf hin, dass wir gleich unser Frühstück bekommen würden und sie bereits Herbalife gegessen hätte. Herbalife – diese Produkte vertilgte unser Fahrer bisher auf der ganzen Fahrt. Seine Frau hat wohl mit Herbalife 30 kg abgenommen. Battuul wollte dies auch schon mal probieren, aber ihr waren die Produkte zu teuer. Herbalife begleitete uns also nun über 2 Wochen – ein deutsches Produkt, das wir Deutschen nicht kennen. Die Mongolen gehen darauf voll ab. Nun gut. Herbalife wäre wohl auch für uns die bessere Wahl gewesen, denn ein kleiner aufgewärmter Gurken- und Tomatensalat war alles, was die Mandal Hotel-Küche bieten konnte, bzw. Battuul ganz nett für uns zum Frühstück bestellt hatte, während sie mit Njam in der kleinen Lobby Handy spielend wartete. Kurz nach 9 Uhr verließen wir Mandalgobi – noch nicht ganz, denn „wie immer“ starteten wir zunächst mit dem Aufsuchen …

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Lost in the Desert

Der Tag beginnt nicht besser als er gestern endete. Im strömenden Regen wachten wir auf. Hotel Dalanzadgad anstatt Ger Camp. Damit hatten wir uns abgefunden. Wir versuchten den gestrigen Tag zu vergessen, auf Neuanfang zu stellen. Zudem ist heute Battuuls Geburtstag, und sie sitzt wie ein Tropfen Wasser in der Lobby als wir vom Frühstück kommen. Sichtlich hatte sie wohl die Nacht im Auto verbracht; weshalb, blieb uns schleierhaft. Trostlos saßen wir als einzige Gäste morgens im Restaurantbereich. Kein gemeinschaftliches Frühstück. Unser Guide hatte bereits bestellt. Und so kam eine Schnitte Weißbrot mit Ei, Tomate und Gurke. Die breit aufgestellte Kaffeekarte auf unserem Tisch täuschte nur die einst exklusiveren Zeiten vor. Tatsächlich stand hinter der Bar ein Espressoautomat und auch eine kleine Mahlmaschine. Beide einsatzbereit, nur kamen sie nicht zum Einsatz. Es muss wohl an den fehlenden Kaffeebohnen liegen. Die Instant-Kaffeezeiten neigen sich dem Ende, das lässt sich verkraften. Weniger verkraften ließ sich das Desaster, das uns kurz nach unserem Start ereilte. Unser Tagesziel lag im Nordosten von Dalanzadgad. Wir verließen die Stadt entgegen meiner Erwartungen …

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Regen in der Wüste Gobi

Es stürmte mächtig, als wir aufwachten. Und ein Blick aus der Jurte sagte uns, das wird kein guter Tag. Seit dem Regentag am Khuvsgul See  war uns die Sonne stets wohlgesonnen. Jeden Tag blauer Himmel! Heute jedoch war dieser Ton von der Farbpalette gestrichen. Es dominierte düsteres Grau. Die Düne verschwamm am Horizont mit Himmel und Sand. Kein Tag für schöne Fotos. Der letzte Tag mit wundervollem Programm sollte uns erwarten. Doch das dieses auf eine lange Fahrt mit kurzem Spaziergang verkürzt werden sollte, war uns bis dato nicht klar. Die erste Strecke führte immer der Düne Khongoryn Els entlang und war somit landschaftlich sehr schön. Wir fuhren durch die vom regenreichen Sommer gut begrünte Wüstensteppe während neben uns eine endlos lange Düne in den düsteren Himmel hinauf ragte. Erst nach 1,5 bis 2 Stunden entfernten wir uns zunehmend von der Düne, um in die Richtung der Berge zu fahren. Leider setzte hier wieder das schon verschwunden geglaubte kollektive Vergessen bei Fahrer und Guide ein. Was wieder von unserem Wagen Besitz ergriff, hieß Orientierungslosigkeit. Ab …

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Ein großer Haufen Sand

Mit leichtem Regen auf unserem Jurtendach wurden wir am Morgen geweckt. Regen in der Gobi! Wir konnten es nicht glauben in diesem staubtrockenen Umfeld. Bald fuhren wir weiter Richtung Khongoryn Els – der singenden Düne. Die Landschaft verwandelte sich wieder in eine Grasbüschelsteppenwüste auf einer weiten Ebene. Wir hielten nach Antilopen Ausschau, bekamen aber keine zu Gesicht. Immer weiter fuhren wir an einer kleinen Bergkette entlang, passierten den Ort Bulgan, bis wir über die Bergkette fuhren und sich vor uns die Düne auftat. Khongoryn Els – die 180 km lange Wanderdüne, die sich immer weiter von Westen in den Osten bewegt. Wir sehen von den Bergen kommend am Horizont leicht verschwommen das Dünenfeld. Doch je näher wir kommen, umso deutlicher wird es. Zunächst suchen wir jedoch unser Camp Gobiin Anar auf. Hier treffen wir wieder auf die große Gruppe Brasilianer, die wir das erste Mal in Kharkorhin auf dem Monument Berg trafen. Diese Gruppe ist sehr nett, offen und immer für ein Pläuschchen gut. So saßen wir auch beisammen auf der einladenden Veranda des Camps. …

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Fata Morgana

Wir waren die letzten, die das Camp verließen. Aber mit 9 Uhr als Startzeit waren wir eigentlich bestens in unserer Zeit. Das letzte von diesem Camp waren vier winkende Angestellte am Ausfahrttor, die hinter uns immer kleiner wurden bis sie verschwanden. Die Hügelgegend, in der das Camp liegt, verschwand ebenso schnell und wurde durch eine weite Ebene abgelöst. Sand mit Kiesel und kleine grüne Halme – das war weit und breit alles, was unsere Augen erfassten. Und dann plötzlich eine Seenlandschaft links von der Straße – weit hinten, wir würden sie noch passieren. Was wir sahen oder glaubten zu sehen, passierten wir nie. Eine Fata Morgana oder besser zahlreiche Fata Morganas täuschten uns am Horizont. Immer wieder verschwamm ganz hinten eine Kante – verflüssigte sich. Feste Materie zerfließt, um sich wieder zusammenzusetzen. Ich war fasziniert, mehr noch als von den weiten Ebenen, die zunehmend sandiger wurden, denn unter jedem Kiesel ist auch nur Sand. Nach zwei Stunden Fahrt sahen wir eine Bergkette am Horizont – keine Fata Morgana. Hier begann es sandig zu werden und …

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Gobi light

Die Nacht begann mit feiernden Mongolen im Rücken recht laut, doch da sie weit genug entfernt von unserer Jurte campierten, fand ich schnell zum festen Schlaf. Auch die zunehmend milder werdenden Nächte Richtung Süden sind hilfreich. Dennoch entflammte Lars noch ein Feuer im Jurtenofen, mit dem die fließend englisch sprechende Angestellte nicht recht zufrieden sein wollte. „So bad work“ kommentierte sie die Arbeit des Feuerspezialisten Lars. Jetzt ist auch klar, weshalb meine letzten Nächte immer mit einer Sauna begannen und einem Kühlschrank endeten. Wie üblich machten wir uns kurz nach 9 Uhr auf die Weiterfahrt. Wir ließen den Khangai mit seinen bewaldeten Berghängen und zahlreichen Tierbeständen hinter uns. Als erstes Stück fanden wir eine asphaltierte Straße vor, aber weshalb Teerstraße fahren, wenn man Ackerpiste haben kann? Also fuhren wir wie so oft neben der geteerten Straße, die zugegebenermaßen anfänglich auch wirklich löchrig war. Dann folgten ein paar Kilometer auf der Teerstraße von der unser Fahrer schneller als uns lieb war einmal querfeldein abbog. Dies sei ein Shortcut. Mh, wir fanden 10 km Abkürzung über Holperpiste …

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Ein bisschen individueller darf es sein

Tag 10 unserer Tour ist angebrochen. In schnellen Schritten nähern wir uns dem Ende. Endlich sind wir in Gefilden, in denen man sich morgens nicht in zehn Fleecepullis einmummeln muss. Die Gebirge lassen wir hinter uns und das in schnellen Schritten. Denn heute begleitet uns nach einer Stunde auf unbefestigter Straße eine neue Asphaltstraße. Da sind 100 km/h ungeahnte Geschwindigkeiten, die einen in einen Glücksrausch bringen. Immer mehr weitet sich die Landschaft. Steinhäuser lösen zunehmend Holzhäuser ab, kombiniert nach wie vor mit Jurte und Holzzaun. Wir sind kurz nach 11 Uhr bereits in Kharkorhin. Von diesem Ort aus wurde kurze Zeit das größte Weltreich regiert. Hier entstand mit Erdene Zuu die größte Klosteranlage der Mongolei. Durch den Orkhon Fluss (mit 1124 km einer der wichtigsten und längsten Flüsse der Mongolei) ist diese Gegend sehr gutes Ackerland gewesen, gerade auch zu sozialistischen Zeiten. 8.000 Einwohner leben heute hier. Für mich sieht der Ort nicht kleiner aus als Murun. Zu Chinggis Khaans Sohns Zeiten Uguudei zu Anfang/ Mitte des 13. Jhr. erlebte der Ort seine kurze Blütezeit. …