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3000 km Mongolei dank Herbalife

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Wir starteten mit Sonnenschein in den Tag. Sonnig war die Atmosphäre mit Battuul und Njam jedoch noch immer nicht, würde sie wohl auch nicht mehr werden. Wir betraten den Frühstücksaal, Battuul wies uns kurz darauf hin, dass wir gleich unser Frühstück bekommen würden und sie bereits Herbalife gegessen hätte. Herbalife – diese Produkte vertilgte unser Fahrer bisher auf der ganzen Fahrt. Seine Frau hat wohl mit Herbalife 30 kg abgenommen. Battuul wollte dies auch schon mal probieren, aber ihr waren die Produkte zu teuer. Herbalife begleitete uns also nun über 2 Wochen – ein deutsches Produkt, das wir Deutschen nicht kennen. Die Mongolen gehen darauf voll ab. Nun gut. Herbalife wäre wohl auch für uns die bessere Wahl gewesen, denn ein kleiner aufgewärmter Gurken- und Tomatensalat war alles, was die Mandal Hotel-Küche bieten konnte, bzw. Battuul ganz nett für uns zum Frühstück bestellt hatte, während sie mit Njam in der kleinen Lobby Handy spielend wartete. Kurz nach 9 Uhr verließen wir Mandalgobi – noch nicht ganz, denn „wie immer“ starteten wir zunächst mit dem Aufsuchen einer Tankstelle. Na wenigstens den Weg aus der Stadt fanden wir dieses Mal auf Anhieb. Herbalife wirkte wohl mit seiner Energie. Aber den Weg konnte man eigentlich auch nicht verfehlen, waren immerhin ca. 10 km noch geteert. Wohin sonst hätte diese Asphaltstraße führen sollen? Nun fuhren wir noch ca. 2 Stunden durch Gobi-Gebiet, die letzten Kamele nach 100 km. Dann lösten diese wieder Schafs- und Ziegenherden ab – die normale Mongolische Steppenlandschaft war ein wahres Farbenmeer.  Wir wussten mit jedem Kilometer, dass der Abschied naht. Inzwischen hatten sich aus der  einen Apshaltstraße mehr als 20 Spuren ihren Weg durch die Steppe gebahnt. Alle Wege führen nach Rom scheint hier auch das Motto für Ulaanbaatar zu sein. In den kurzen Pausen genossen wir den frischen Geruch der Steppe, den uns die Gobi vorenthalten hatte. Nur 1,5 vor Ulaanbaatar dann ein kurzer Stop an einem einsamen Haus in der Steppe. Hier sollte es dann doch noch ein Lunch geben, war ja so im Programm. Dumm nur, dass dieses ausgeschriebene Restaurant keine Lust zum Kochen hatte und wir daher zum Weiterfahren gezwungen wurden. Da wir auf unsere Fragen sowieso nur noch jedes dritte Mal eine Antwort bekamen, war es uns auch nicht ganz unrecht, den Tag so schnell wie nur möglich allein in Ulaanbaatar abzurunden. Langsam wurde die Landschaft wieder hügeliger. Einzelne Gers bereicherten den Ausblick. Wir freuten uns auf unser Ziel. Nun noch einmal schnell durch den Mittagsverkehr und dann war auch schon die Tour zu Ende.  Pflichtbewusst tauschten sich Trinkgeld und Budget für das letzte Lunch. Ich fand das gesamte Verhalten nur noch kindisch. Aber beide Seiten atmeten wohl auf, als die letzten Abschiedsworte gesprochen waren. Endlich wieder essen und trinken dürfen, was ich selbst bestelle. Endlich kein Budget! Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich über so etwas freue, aber zukünftig bleibe ich wohl bei max. dreitägigen Touren und verzichte auf so ein Pseudo-all-inclusive Programm. Die Mongolei war ein schönes Experiment. Das Land war wunderschön. Ich habe gesehen, was ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Zweidrittel nicht einfach erreicht hätte. Im LG Guest House händigte man uns gleich wieder den Schlüssel für Nr. 401 aus – das Zimmer vom letzten Aufenthalt – alles wie immer! Schnell machten wir uns bereit für die Stadt. Lunch wurde nachgeholt – ausgiebig mit einem „richtigen“ Kaffee. Im Anschluss daran schlenderten wir durch die Fußgängerpassage zum Geser Tempel. Wir entdeckten auf dem Gelände dieses buddhistischen Tempels sogar ein veganes Restaurant. Dann liefen wir weiter durch eine Gersiedlung hin zur größten und bekanntesten Klosteranlage des Landes auf dem Dalkha Hügel  – Gandan Tegchenling. 1838 wurde das Kloster gegründet. Das Highlight ist die 26,5 Meter hohe Janraisig Statue im Maidari-Tempel. Der Original Bodhisattva Janraisig fiel den Kommunisten 1938 zum Opfer und wurde eingeschmolzen. Fünf Tempel der Gandan Anlage wurden zerstört. 1944 wurde Gandan wieder eröffnet und auf Schmalspur unter strengster Aufsicht weitergeführt. Es war eine Art Vorzeigekloster der Kommunisten – als Symbol für Religionsfreiheit, während alle anderen Klosteranlagen zerstört und geschlossen waren. Aktuell gibt es hier 900 Mönche. Der Buddhismus wurde zum Glück 1990 wieder zum Leben erweckt und so lebhaft kommen auch die Einwohner Ulaannbaatars hierher.

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