Alle Artikel mit dem Schlagwort: Anden

Antarktis

Reisende am Rand der Welt. Oder die Ränder meiner Reisen

Höher, tiefer, weiter. Die Welt hat viele Ecken und Enden, oder nicht? Ich habe meine Reisewelt erstmalig 2013 für die „kreative Elena“ vermessen. Am Ende des reiseintensiven Jahres 2016 fällt mir auf, dass sich in diesem Jahr alle Ränder weiter ausgedehnt haben und ich neue Punkte im Norden, im Süden, im Osten und im Westen gesetzt habe. 2016 – Ausweitung meiner Reiseränder Mit einer dreiwöchigen Reise auf die Philippinen begann ich das Reisejahr 2016 am Neujahrstag. Obwohl auf Hin- und Rückflug der Wurm drin war, ich tagelang auf mein Gepäck bei schweißtreibenden Temperaturen wartete und sich mein Heimflug von 20 auf 54 Stunden erhöhte, genoß ich die erholsame Zeit auf dem traumhaften Inselarchipel. Im Februar bin ich mit meiner Schwester spontan für drei Wochen auf die Pfeffer- und Vanilleinsel Madagaskar gereist. Diese Idee haben aktuell nur wenige Touristen und noch weniger in der Regenzeit. Madagaskar war anders als jedes afrikanische Land, das ich bisher kennengelernt hatte. Zurückhaltend und mit voller Wucht vereinnahmend zugleich. Und natürlich durften Lemure nicht fehlen. Anfang April folgte auf den Weg nach Nordamerika, wo ich fünf Tage in Seattle und drei …

Las Cajas, Ecuador

El Cajas – Ein Nationalpark voller Schachteln

„Seid Ihr müde?“ fragt Milton in den Van hinein. „Das könnte an der Höhenluft liegen.“ Die Wanderungen, die wir heute vorhaben, sind technisch nicht herausfordernd, aber die Höhe verträgt nicht jeder. Ich bin müde, richtig müde. Aber mit den 3000, 4000 Metern werde ich schon fertig. Eine Stunde, nachdem wir Cuenca verlassen haben, erreichen wir das Eingangstor Llavincu vom Nationalpark El Cajas. 114 Besucher dürfen dieses Tor täglich maximal passieren. Doch da der Zugang nicht an einer Hauptstraße liegt, sind es eher wenige Gruppen und Ecuadorianer mit eigenem Fahrzeug, die dieses Tor ansteuern. Auf verhaltenen 3160 m Höhe starten wir unsere erste Wanderung durch den Bergnebelwald. Kolibris, Tukane, Tapaculos sind hier zuhause. Es dauert nicht lange, da erreichen wir die erste der ca. 270 Lagunen und Seen glazialen Ursprungs des 28.000 Hektar großen Nationalparks. Umringt von den Andenbergen liegt sie vor uns wie eine Schachtel. Dass der Park Cajas (Schachtel) heißt, ist schließlich kein Zufall. Obwohl „Cajas“ auch auf einen anderen Ursprung zurückzuführen ist: laut Quichua bedeutet „cassa“ Weg zu den Schneekuppen oder „caxa“ kalt. …

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Saquisili – Buntes Markttreiben in den Anden

Die Autolawine, die sich morgens zäh nach Quito windet, lassen wir hinter uns. Seit zwei Stunden sind wir nun auf der Avenida de los Volcanos – hier auch die Panamericana – unterwegs. Aufgeregt zeigen wir nach links hinüber zum Pasochoa, dann wieder nach rechts zum Corazon und Illinizas, Gipfel, die wir vor vier Monaten erklommen haben. Nur einer will sich heute im Dunst der Wolken gehüllt nicht zeigen – „unser“ Cotopaxi. Es geht zurück in die Region, die in uns noch immer emotionale Gefühlsausbrüche hervorruft. Es geht zurück in die Region Cotopaxi. Doch dieses Mal haben wir nicht unsere Wanderschuhe angezogen, sondern tragen nur leichtes Gepäck. Immer donnerstags machen sich in den frühen Morgenstunden weniger Touristen, sondern Einheimische verschiedener Stämme auf den Weg zum 20.000 Einwohner zählenden Ort Saquisili, in dem sie auf mehreren Märkten ihre Waren verkaufen. Aber eigentlich ist die ganze sonst verschlafene Stadt an diesem Tag ein einziger Markt. Dieser zählt zu den größten in Ecuador und ist verglichen zu dem großen Bruder in Otavalo doch auch viel authentischer. Zwischen den hohen Gipfeln wird …

Auf dem Gipfel des Cotopaxi

Atemlos in den Anden – Bergsteigen auf dem Cotopaxi

Wie eine Raupe in ihrem Kokon liege ich in meinem Schlafsack eingewickelt. Seit drei Stunden starre ich aus der kleinen Öffnung durch eines der sechs Triple-Stockbetten hindurch in die helle Vollmondnacht. Zwei Sterne leuchten am Himmel. Wieder huscht ein Schatten durch den Schlafsaal, etwas später höre ich die Klopülung. Dieses Geräusch begleitet mich nun seit wir uns um 18.30 Uhr zum Schlafen gelegt haben und lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Nervosität und Anspannung sind deutlich zu spüren, nicht nur bei mir, sondern bei jedem hier. Um 22 Uhr greifen wir scheinbar erleichtert im Schein unserer Stirnlampen zu Thermounterhose, Wärmehose, Latzhose, T-Shirt, zwei Longsleeves, zwei Fleecepullover, Jacke, zwei Paar Handschuhe, Mütze, meiner neu erworbenen Hasskappe, drei paar Strümpfen, Bergschuhen. Jeder Handgriff sitzt. Noch einmal wird der abends gepackte Rucksack gecheckt: zweite Jacke, Sonnencreme, Sonnenbrille, Gatorade, Snickers, Powerbar Energiegels, Apfel, Thermoskanne mit warmem Tee, Wasser, Steigeisen, Eisaxt und Wanderstock. Es herrscht eine emsige Stille während wir im Speiseraum fast meditativ unsere Marmeladenbrote kauen und ich mich mit meinem Coca-Tee auf die Höhe vorbereite. Kurz vor 23 …

Am Ziel – auf dem Corazon

Corazon – oder ein beherzter Aufstieg

Lateinamerika geht nicht ohne Corazon, Ecuador auch nicht. Aber ein Herz für sich zu gewinnen, ist leider nicht einfach. Dabei war das Herz unter den Vulkanen noch nicht mal geplant. Eigentlich sollte heute unser Ruhetag sein. Doch wie sagte es Eran vom Touranbieter so schön, will man einen Berg besteigen, muss man auf den Berg, auf seinen Guide und auf seinen Körper hören. Und genau Letzterer meldete sich in der Nacht, die zwischen den Bergen Pasochoa und Illinizas Norte lag, sehr intensiv. War mir Auf- und Abstieg des Pasochoa noch problemlos gelungen, hörte ich auf den Rat meines Guides und aß am Abend als Vorbereitung auf den Illinizas Norte mehr als mein Magen wollte. Wer abnehmen möchte, dem sei ohnehin ein Aufenthalt in der Höhe geraten, denn in meiner Zeit in der Hostería PapaGayo auf 3200 m Höhe war ich total appetitlos. Vielleicht hätte ich mehr auf meinen Magen als auf den Ratschlag hören sollen, dann hätte ich mich in der Nacht auch nicht des Essens entledigen müssen. Von der Schlaflosigkeit und den Kopfschmerzen erst gar nicht …

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Wenn der Berg ruft – Pasochoa

Behutsam setzen wir jeden Schritt in die karge Landschaft. Die Baumgrenze haben wir längst passiert. Ein steiniger Weg führte uns die ersten Meter von unserem Parkplatz den Pasochoa hinauf, doch dann lösten Horstgräser und Schopfrosetten der Páramo-Vegetationszone die hochwachsenden Sträucher und Bäume ab. Von hier an ging es steiler hinauf. So wie die Gewächse an Höhe verlieren, nimmt unser Bergführer José das Tempo raus. Es fällt mir schwer, mich dem Gesetz der Berge zu unterwerfen. Mein Kopf sagt „schneller“, mein Körper sagt „langsam ist besser“. Mein Atem gibt meinem Körper Recht. Vorgestern waren wir noch auf Meereslevel, gestern fuhren wir von der 2850 m hoch gelegenen Hauptstadt Quito in unser 3200 m hochgelegenes Basislager Hosteria PapaGayo und nun geht es auf 4199 m hoch hinaus. Das erfordert Behutsamkeit und stetiges Hineinhorchen in den Körper, aber der fühlt sich besser als vermutet an und das macht nun mal das langsame Dahinschreiten echt schwer. Der in der „Allee der Vulkane“ gelegene Pasochoa soll unser erster Berg zur Akklimatisierung für den 5897 m hohen Cotopaxi sein. Ein Viertausender …

Ushuaia

Argentinien Reisetipps – wo Südamerika endet

Es sollte nicht Argentinien sein, nein Argentinien war nicht geplant. Noch nicht zumindest. Daher stolperten wir in eine völlig unvorbereitete Reise dank Iberia. Die nahmen uns zwar bis Madrid mit, um uns dann vom Flieger nach Bogota zu schmeißen. Das ist eine andere Geschichte, aber der Anfang unserer Reisegeschichte „Argentinien“. Und plötzlich kamen wir am Neujahrsmorgen 2011 in Buenos Aires an. Die Nachwehen der Silvesternacht vor unseren Augen, schüttelten wir einmal den ganzen Ballast ab, der sich an den drei Tagen in Madrid beim Warten auf unseren neuen Flug angesammelt hatte. Und nun war es also nicht die Karibik, nicht der Amazonas, sondern Berge und der südlichste Zipfel des Kontinents. In Buenos Aires und bei den Iguacu-Fällen war ich bereits ein Jahr zuvor gewesen. Daher zog es mich dieses Mal an die kalte Spitze, nach Feuerland, nach Patagonien. Nur mit T-Shirts und Shorts war ich angereist, hatte in Madrid noch schnell einen veralteten LP für Argentinien gekauft – nicht die beste Voraussetzung für dieses Unterfangen – und nun ließen wir uns treiben. Ushuaia war der …

Mompox, Kolumbien

Mein Kolumbien

Tipps von Madlen. Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Kolumbien gesehen haben und warum? In Kolumbien ist für jeden etwas dabei. Die Abwechslung macht es. Daher liebe ich dieses Land zum Reisen so sehr. Berge? Voilà die Anden oder die Sierra Nevada de Santa Marta. Wasser? Voilà Karibik, Pazifik, Amazonas oder die künstlich erschaffenen Seenlandschaft Guatapes. Städte? Voilà Bogotá, Cali oder Medellin. Kultur? Voilà San Agustin, Mompos, Cartagena oder die Zona Cafetera Ein Ort hat sich für mich als besonders strategisch herausgestellt, Santa Marta. Die Stadt diente mir als Ausgangspunkt für viele abwechslungsreiche Unternehmungen – Trekking in der Sierra de Nevada de Santa Marta u.a. zur Ciudad Perdida, Kurzerholung an den Stränden des Tayrona National Parks, Paleminos oder Tagangas sowie ein mehrtägiger Ausflug auf die Halbinsel La Guajira. Welches Erlebnis geht Dir nicht aus Deinem Kopf? Musik! Kolumbien ist für mich ein nicht enden wollendes Lied. Wer wie ich Salsa, Merengue, Cumbias oder auch Digital Cumbias mag, ist hier genau richtig. Und dazu muss man nicht einmal immer ausgehen, es reicht schon, das …