Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bogota

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Ciclovía – Bogotá mit Rad erkunden

Das Angebot von Juvenal können wir nicht ausschlagen, auch wenn wir an unserem letzten Tag in Bogotá lieber ausschlafen würden. Doch es ist Sonntag – das ist der Tag, an dem in Kolumbiens Hauptstadt Radfahrer, Läufer und Skater die Straßen erobern. Denn dann ist Ciclovía und die hat Tradition. Sie ist genauso alt wie ich – Jahrgang 76. Aus einem Studentenprotest auf Rädern, der auf mehr öffentlichen Raum in der Metropole abzielte, wurde schnell Realität – und dies nicht nur in Kolumbien, sondern auch in Quito, Mexico Stadt oder Paris. Verkäufer mit Snacks und Fahrradmechaniker säumen die Straßen. In den Parks wird gepicknickt und kostenlose Aerobic-Klassen ergänzen das sonntägliche Sportprogramm. Sonntags in Bogotá – Radfahrer ist King Von 7 bis 14 Uhr sind zahlreiche Straßen in Bogotá gesperrt, um mit Familien, Freunden, Hund oder allein sportlichen Aktivitäten nachzukommen oder sich einfach nur zu bewegen, wo sich sonst eine Auto- und Buslawine durchschiebt. Mehr als 120 km werden jede Woche auf`s Neue für wenige Stunden zu einem offiziellen Radweg, auf dem auch Skater und Läufer unterwegs sind. Zwischen 1 bis zu 4 …

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3 Nächte – 3 Betten – 3 Marriott Hotels – So schläft es sich in Bogotá

Bogotá bietet eine Vielzahl an Hotels für jeden Geschmack. Während unseres letzten Aufenthalts hatten wir die Möglichkeit, in den drei Häusern der Marriott Hotelgruppe zu schlafen. Ein viertes – direkt am Flughafen – ist gerade im Bau. Zwei Häuser waren für uns nicht neu, da wir für kurze Zwischenstopps zwischen zwei Flügen das Marriott nahe dem Flughafen und bei längeren Aufenthalten das JW Marriott im Norden der Stadt bisher häufiger wählten. Diesmal kam mit dem The Artisan D.C. das neuste und vor wenigen Monaten frisch eröffnete Haus hinzu und so testeten wir uns in drei Nächten durch die drei Marriotts der Stadt. 1. Nacht: JW Marriott Bogotá Dieses Hotel ist auf den vergangenen Reisen in Bogotá unsere 1. Wahl gewesen. Für uns war das Hotel ein perfekter Ausgangspunkt, besonders um den Norden der Stadt zu erkunden – sei es zu Fuß, per Taxi oder mit dem Rad. Das Luxushotel gehört zu den Top Adressen der Stadt und beherbergt vier Restaurants – französische, italienische, japanische Küche und ein Steakhouse. Besondere Highlights sind die großzügige Executive Lounge mit …

Graffiti in Bogota, Kolumbien

Bogotá oder wenn Kunst Mauern einreißt

Goldmuseum? Haben wir schon. Botero Museum? Auch. Monserrate? Claro. Es ist nicht ganz einfach, uns in Bogotá etwas Neues zu zeigen, das auch von touristischem Interesse ist. Nachdem wir bei unseren letzten Besuchen die Stadt immer allein erkundeten, haben wir uns nun zur Abwechslung professionelle Begleitung von Natura Travel gesucht. Wir wollen hinter die Fassaden schauen, die eher im schlichten rotbraunen Backstein gehaltene Stadt neu entdecken. Nein, nicht alles ist einfallslos dahingebaut. Eine meiner liebsten Altstädte in ganz Lateinamerika liegt im Herzen der kolumbianischen Hauptstadt – die Candelaria. Mit ihren wundervollen farbigen Kolonialhäusern, die die Straßen zwischen dem Plaza de Bolívar und dem Hausberg Monserrate säumen, ist sie der Touristenmagnet schlechthin und entzückt auch uns jedes Mal wieder. Cesar und Nataly kommen bei unserer Aufzählung des bereits Gesehenen ganz schön ins Staunen. „Dann machen wir eben etwas, was Ihr so noch nicht gemacht habt – wir schauen uns Bilder an“, meint Cesar. Kunst geht immer! Wir beginnen unseren Streifzug nicht in der Candelaria, wie viele andere Graffiti Touren Bogotás, sondern in Chapinero, einem der ältesten …

Bogotá, Plaza Bolivar

Bogotá – mein Heiligabend, der keiner sein sollte

Eng schmiegen sich die Körper aneinander. Während sich der Transmileneo seinen Weg zurück in die 8 Millionen Metropole bahnt, versuche ich kleine Bruchstücke der Stadt durch die Fensterscheibe zu erhaschen. Zu viele Fahrgäste versperren mir die Sicht. Noch habe ich nur eine verschwommene Vorstellung von Bogotá. Da ist die Altstadt Candelaria und die Neustadt um die Zona Roja und doch noch vielmehr. Dieses Vielmehr bin ich gerade dabei zu enträtseln, diese Zwischenstücke zu analysieren. Doch alles bleibt im roten Backstein – fast die gesamte Stadt. Und dann sind da plötzlich wieder ein paar Straßenzüge, Calle 10 zeigt ein Schild an. Ich erkenne nichts mehr. Trotzdem oder gerade deshalb steige ich nicht aus. Doch der Straßenzug verbessert keineswegs sein Antlitz. Ich sollte schnell handeln und doch bin ich gelähmt. Handeln heißt fragen, fragen heißt Achselzucken, vage Antworten und dann Rückkehr. Noch zweimal steige ich um. Ich verfranze mich mehr und mehr. Verfahren in Bogotá? Wie konnte mir das passieren? Schließlich erkenne ich von weitem die Kirchtürme der Altstadt Bogotás. Wie froh bin ich, als ich das Straßenschild …

Mompox

Reisetipps Kolumbien – das Land, das nachklingt

ENGLISH VERSION HERE Wer Südamerika liebt, liebt Kolumbien. Wer Kolumbien liebt, liebt Südamerika. Denn Kolumbien bietet all das, was es sonst auf dem gesamten Kontinent zu sehen gibt: Hohe Andengipfel, kristallklares Karibikwasser, moderne und doch historische Großstädte sowie weite Llanos Ebenen und Dschungel am Amazonas mit vielseitiger Fauna und Flora… Kultur, Archäologie und Musik. Kolumbien ist wie ein Miniaturbild von Südamerika. Wenn Du einmal hier gewesen bist, willst Du nicht mehr gehen oder musst einfach zurückkommen. Das Risiko für Touristen ist, sich in ein großartiges Land zu verlieben. Das habe ich! Als ich 2010 in den Flieger stieg, wusste ich, dass ich zurückkehren werde. Gerade wegen dieser Vielfalt, die Kolumbien mit seiner Natur und Kultur Reisenden bietet, zog es mich 2011 und 2013 zurück und ist daher noch immer mein absoluter Reisetipp. Denn meine erste Reise führte mich nur nordwärts über das wunderschöne koloniale Städtchen Villa de Leyva mit seinen einstöckigen Ziegeldachhäuschen und jahrhundertealtem Kopfsteinpflaster sowie das Abenteuer und Outdoor-El Dorado San Gil nach Santa Marta. Hier gefiel es mir auf Anhieb. Zumindest 2009 war …

Bogotá

Bogotá – Leben im Hochsicherheitstrakt

Es ist immer wieder wie Heimkehren – wenn ich in einer meiner liebsten Städte, Bogotá, lande. Am Freitagabend kamen wir aus der schwülen Hitze des Urwalds nun doch in die recht frische Höhenluft der Andenstadt. Als unser Taxi in die Straße unseres Hotels einbog, merkten wir schon, dass hier etwas anders war. Das ganze Quartier wimmelte vor Polizei und Sicherheitskräften. Das Besondere befand sich direkt in unserem Hotel und hieß Scheich Hamad ibn Chalifa Al Thani. Der höchste Mann im Golfstaat Qatar. Das Hotelpersonal gab sich natürlich dezent und bedeckt. Eine Delegation sei hier. Dass aber der Präsident hier nächtigte, erfuhren wir von einem der zahlreichen Sicherheitsmänner aus Qatar, die immer im Fahrstuhl für einen Plausch offen waren. Am nächsten Morgen beim Frühstück sahen wir den Scheich dann höchstpersönlich, als er durch die Executive Lounge schritt. Aus unseren müden Augen beobachteten wir ihn zuvor bei seinen Business Gesprächen durch die Glasscheibe im Nebenraum. Am Morgen war noch viel Gewusel, denn die ganze Qatarmannschaft musste noch ausgecheckt werden. Fahrstühle waren permanent verstopft. Ein Meer an Koffern wurde …

Bogotá, Cumbias-Combo

Kolumbien, das einzige Risiko ist, dass du zurückkehren willst. {DIARY}

Eigentlich war jetzt Mali und Burkina Faso dran, eigentlich… Stattdessen befinde ich mich wieder auf dem Weg über den Atlantik nach Kolumbien. Ich habe es mir auf einem dieser gemütlichen Schlafsessel im Aéroport Paris-Charles-de-Gaulle gemütlich gemacht während mein Blick immer wieder auf die Anzeigetafel mit den Zielen Bogotá und Ouagadougou schweift. Burkina Faso und Mali – ein kurzer melancholischer Augenblick. Ich zog das Bekannte dem Unbekannten vor. Wo man noch vor zwei Jahren unbeschadet reisen konnte, entwickelt sich schnell ein Krisenherd. Pläne werden durchkreuzt, bevor sie konkretisiert werden, verkommen zu einfachen Skizzen, ja Entwürfe, die schnell wieder verworfen werden, spielen die weltpolitischen Rahmenbedingungen nicht mit. Daher plane ich nicht wirklich meine Reisen. Kolumbien war spontan. Kolumbien tue ich nicht für meine Stempelbilanz im Pass und auch nicht, weil es auf meiner „List“ steht, wie ich das Wort Liste unter den jungen Reisenden hasse. Ich habe eine solche Liste nicht, denn jedes Land weckt Interesse, egal wo es liegt. Ich will keine Haken setzen, wenn ich von einer Reise zurückkehre. Ich will nicht Länder von einer …

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Reise durch Kolumbien

Wenn ich nicht schon ein großer Kolumbien-Fan wäre, ich würde es mit diesem Bildband werden. Wunderschöne Landschaften anhand ca. 200 Fotos in Szene gesetzt rufen Erinnerungen wach oder wecken zugleich die Sehnsucht nach mehr. „Willkommen in Kolumbien“ heisst es in einem ausführlichen Eingangskapitel über Land, Kultur, Geschichte und Gesellschaft, das aber auch auf Vorurteile, Sicherheitslage und Widersprüche eingeht. Ein guter Abriss, der auf die Bildgewalt der 136 Seiten hinarbeitet. Der Inhalt ist übersichtlich in die drei Kapitel „Küsten an Karibik und Pazifik“, „Bogotá und das Hochland“ sowie „Dschungel und Flüsse – das Amazonas-Tiefland“ gegliedert. Mein persönliches Highlight und somit das besondere Plus ist das letzte Kapitel, das sich einer Region widmet, die sich abseits der ausgetrampelten Touristenpfade befindet und somit auch häufig unerwähnt bleibt. Darüber hinaus berichtet der deutsche Reise- und Kulturautor Andreas Drouve in vier Specials über das Erbe der Kolonialarchitektur, die Erfolgsgeschichte des kolumbianischen Kaffees, die versunkenen Kulturen und die indigene Bevölkerung im Spiegel von Geschichte und Gegenwart. Texte und Fotografien zeigen die wahre Leidenschaft des Autors sowie des Fotografen Christian Heeb für …

Neujahrsgruß im JW Marriott Bogotá

Der letzte Tag 2011 und unserer Reise {DIARY}

Abreise – aber wenigstens komfortabel. Denn wir haben den Flieger nach Bogotá gewählt. Nach dem Frühstück lassen wir uns in das ca. 30 km Rio Negro zum Flughafen fahren. Noch weiter kann eine solche Stadt nicht ihren Flughafen bauen. Aber interessant ist es schon zu sehen, wie die Medellinos ihren Samstagmorgen verbringen – nämlich radelnd. Die Capital de la Montaña liegt von hohen Bergen umgeben im Aburro-Tal. Zahlreiche Rennradfahrer und Mountainbiker zieht es morgens um 8 Uhr auf die Berge, nur um dann wieder nach unten zu fahren. Nach 45 Minuten erreichen wir den Flughafen und begeben uns sofort an den Schalter. Die Dame von Avianca hat eine super Idee. Wir könnten, wenn wir wollten, doch den Flieger um 9.30 Uhr anstatt um 10.30 Uhr nehmen. Natürlich wollen wir und so ziert unsere Boardingkarte nun die Flugnummer des 9.30 Uhr-Fliegers. Darüber freuen wir uns sehr. Doch die Freude bleibt nicht lang. Denn kaum haben wir die Kontrollen passiert und stehen am Gate, sehen wir, dass hier noch lange nicht geboardet wird. Unser Flugzeug steht zwar …

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Gen Süden

Um 6.30 Uhr nahmen wir ein Taxi zum Busbahnhof. Heute Morgen kamen wir seltsamerweise gut durch. Eine halbe Stunde vor Abfahrt waren wir bereits am Terminal und sahen noch ein Taxi Verde zuvor abfahren. Wir fuhren auf die Minute genau um 7.30 Uhr ab. 8-9 Stunden sollte die Fahrt dauern – dann sind wir ja bis 16.30 Uhr spätestens in Pitalito. Doch der Verkehr aus Bogota heraus war speziell ab dem Stadtrand bestialisch. Wir hielten noch einmal an einem Busbahnhof in einem nicht so vertrauensvollen Viertel im Süden Bogotas und füllten die Sitze auf. Ab da ging es ohne viele Stops gen Süden. Naja, Stops ist vielleicht falsch gesagt, denn die machten wir automatisch sehr häufig. Dies sei den zahlreichen Straßenbauprojekten geschuldet, und so konnte ich das Schild mit dem Wort „Pare“ nicht mehr sehen. Wir schienen das Straßenbaustellenschicksal nicht auf unserer Seite zu haben, so schoben wir uns durch lange Staus bzw. immer wenn wir an eine Baustelle ranfuhren, hob sich die besagte Flagge und forderte uns zum Halten auf. In wenigen Jahren wird …