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Volkswagen an der Wand in Siebenbürgen {DIARY}

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„Volkswagen an der Wand“ sind die einzigen deutschen Wörter der Nachbarin unseres Gastgebers, die morgens mal bei uns vorbeischaut und mit uns Konversation auf Englisch betreibt. Man müsste ihr entgegnen „Dacia im Graben“ oder „Dacia auf anderem Dacia“, um die Straßensituation richtig zu beschreiben.  Solch brenzlige Situationen erlebten wir unter höchster Anspannung bei 30 Grad Hitze auch heute wieder mehrfach, aber noch sind wir guter Dinge. Als Abschiedsgeschenk hinterlassen wir unserem Gastgeber, dessen Frau gerade im Urlaub an der Küste verweilt, und er nun einmal als Boss des Vermietungsbusiness agieren darf, eine Milch. Die Nachbarin lacht sich kaputt und klärt uns auf „He has a cow.“. Naja, in Deutschland hat ja nicht jeder auf dem Land eine Kuh drei Hügel weiter stehen. Der Vermieter mustert interessiert die Flasche und will sie gern behalten. Wird er wirklich das erste Mal eine Fertigmilch trinken? Wir verabschieden uns aus dem idyllischen Tal und fahren über den angesagten Skiort Poiana Brasov nach Brasov.

Zahlreiche Rennradfahrer sind unterwegs. Bei so viel Sportler auf der Straße muss ich aufpassen, dass wir nicht gleich Corsa am Abhang spielen, denn Lars‘ volle Aufmerksamkeit gilt nur noch den Rädern. Die Einfahrt nach Brasov fällt dieses Mal idyllischer aus verglichen zum gestrigen Einstand mit dem Industriegebiet. Rein zufällig sehen wir am Wegesrand bereits das erste Highlight der Stadt – den weißen Turm. Hier lassen wir auch gleich das Auto stehen und laufen mit einem Zwischenstopp am schwarzen Turm in die Altstadt hinunter. Klein und süss liegen Kirche, Marktplatz und schön sanierte Häuser aneinander. Diese reizen auch zahlreiche Hochzeitspaare, die sich die Klinke in die Hand geben. Auf dem Markt kaufen wir noch unser Lunch ein. Dann geht es wieder weiter nach Schässburg (Sighisoara). Burgen passieren wir nun weniger am Wegesrand. In Kreisd (Siebendörfern) jedoch liegt ein noch nicht aufpoliertes historisches Örtchen auf der Strecke, das der Tourismus noch entdecken muss.

Endlich in Schässburg angekommen, erwartet uns kein Blutsauger Vlad Tepes Draculea, sondern eine sehr schön anzusehende Altstadt auf einem Hügel mit einer Stadtmauer begrenzt. Leider kann ich dann auch schon nicht mehr viel über diese Stadt berichten. Denn anstatt des Blutes durch einen Biss entledigt zu werden, entledige ich mich gleich einmal anders. Die Qualität der Kloschüssel bestimmt wesentlich mein Wohlbefinden heute Abend. Manche nennen es Magen-Darm, vielleicht hat auch der alte Vlad seine Finger mit im Spiel, jedenfalls ist das Bad meine eigene kleine Burg. Und Schuld ist wohl ein Eiskaffee oder ein Eisbecher, der leider nicht qualitativ meinen Caramello (Eisladen) verwöhnten Magen bezirzt.

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