Es gibt Córdoba und es gibt Córdoba. Das eine ist die wunderschöne Hauptstadt der Provinz Córdoba in Spanien und die drittgrößte Stadt Andalusiens und das andere ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens mit der zweitälteste Universität Südamerikas. Genau Letztere war eines meiner Ziele auf einer Reise, die unter einem nicht so guten Stern stand. Wir landeten eher per Zufall auf der Reise in Argentinien, anstatt in Kolumbien. So hatten wir auch keinen Plan, welche Orte neben Buenos Aires, Ushuaia, El Calafate und Bariloche wir uns noch ansehen sollten. Da erinnerten wir uns an ein Gespräch mit deutschen Touristen im Zug Richtung Aguas Calientes bzw. Machu Picchu 1 Jahr zuvor. Wie Paris, Tokio, New York zählten sie die Ziele ihrer Reise herunter und die lauteten Galápagos, Machu Picchu, Rio und Córdoba. Córdoba? Wir waren erstaunt, nicht Buenos Aires? Nein, Sie wollten Córdoba mit LAN als nächstes anfliegen. Das soll so wunderschön sein. Glaubt man Google, dann wird die Stadt „wegen vieler Bauten aus der Kolonialzeit (…) auch von zahlreichen Touristen besucht.“ Zu den zahlreichen Touristen sollten nun auch wir zählen. Denn in den argentinischen Sommerferien, die die Einwohner an die Strände spült, standen uns nun noch Mendoza, Salta und eben Córdoba zur Auswahl.
Nach einer 21 stündigen Busfahrt, erreichen wir Córdoba völlig übermüdet am Morgen. Die Straßen sind nicht gerade studentisch voll und auch sonst müssen wir nach den Highlights suchen. Ein paar historische Gebäude – verstreut über die Stadt – ja, die gibt es. Aber sie werden in den Schatten neuerer Hochhäuser gestellt. Das Schöne will sich mir nicht auf dem ersten Blick erschließen. Neben alten Jesuitenkirchen und der Kathedrale reizt uns der von Charles Thays entworfene Sarmiento-Park. Das klingt vielversprechend. Doch ein wenig ist hier auch der Lack ab und das fällt besonders in der gähnenden Leere auf. In der Mitte lockt uns ein Teich auf zwei Inseln. Die Brücken sind abgeriegelt. Nur kleine Tretboote wären jetzt eine Lösung. Je näher man kommt, desto deutlicher sehen wir die abblätternde Farbe, mehrfach wurde hier schon übermalt. Ein Mann setzt sich neben uns auf die Parkbank und teilt seine Speisen mit uns. Wir kommen ins Gespräch. Wir sollten unsere Kamera lieber einpacken, warnt er uns. Wir gehen zurück zum Rio Cañada – fast alle Läden sind geschlossen.
Es macht wenig Sinn, eine lebhafte Stadt dann zu besuchen, wenn sie blutleer daliegt – nämlich in den großen Sommerferien. Den Spirit konnten wir einfach nicht spüren. Auch hat es sich bei dem Besuch bemerkbar gemacht, dass wir so null über diesen Ort wussten und das Entdecken der kleinen, liebevollen Winkel wollte uns nicht ganz gelingen. Es ist auch schade, völlig übermüdet eine Stadt in der Hitze zu erkunden. Wir hatten inzwischen eine Bus-Odyssee einmal von Feuerland hinauf nach Córdoba hinter uns. Nie saß ich in kürzester Zeit so viel in Bussen. Manchmal lohnt sich doch ein Flug. Córdoba, die große Schwester der andalusischen Perle, verdient einen zweiten Blick, da bin ich mir ganz sicher. Je mehr ich darüber lese – nun im Nachgang, desto mehr möchte ich noch einmal zurückkehren. Noch einmal die Gebäude der Manzana Jesuítica aus dem 17. Jahrhundert besuchen und Atmosphäre auf dem Plaza San Martín mit dem Cabildo spüren und das studentische Leben während des Semesters aufsaugen. Mit LAN könnte ich Córdoba über Buenos Aires von Frankfurt erreichen. Ist es Zeit für eine zweite Chance?
*Wir reisten 2011 durch Argentinien. Mehr zu dieser Reise unter Reisetipps Argentinien.
Jeder braucht Unterstützung, auch dieser Blog. Sponsor dieses Beitrags ist LAN Airlines, Teil der Latam Airlines Group. Mit LAN Airlines erreicht man Córdoba von Frankfurt mit einmal Umsteigen in Buenos Aires.
Ich fand das Umland von Cordoba sehr reizvoll, vor allem Alta Gracia (Luftkurort von Ché), und Jesus Maria mit seinen bedeutenden, guterhaltenen Jesuitenmissionen und Villa Carlos Paz das Las Vegas Argentiniens.
Liebe Mad, ich erinnere mich, dass wir uns über deine Eindrücke gesprochen haben. Ich besuche in zwei Wochen, nach 15 Jahren, wieder Córdoba, meine Geburtstadt. Ich bin gespannt, ob die großen Sommerferien mit mir gnädig sind… Werde an euch denken!
Un abrazo
Soledad
Liebe Soledad, ich musste tatsächlich bei Schreiben des Beitrags auch an unser Gespräch denken Ich weiss, Córdoba hat mehr zu bieten als das, was wir auf die Schnelle erschließen konnten. Vielleicht waren wir einfach nur erschöpft, hatten einen Reise-Blues und waren zu sehr von BA fasziniert. Ich wünsche Dir eine wunderbare Zeit in Deiner alten Heimat und wenn ich wieder mal in Argentinien sein sollte, kontaktiere ich Dich zuvor, um mir Tipps abzuholen. Saludos, Madlen
Cordoba in Argentinien kannte ich bislang auch nur durch Fußball. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Umland einiges zu bieten hat
Oh, das hört sich aber gar nicht gut an ! Wir leben gerade in Peru und ich würde gerne für 2 Monate nach Argentinien, einen Roadtrip machen. Aber mir ist aufgefallen, dass Argentinien super mega teuer ist ! (besonders im Vergleich zu Peru !)
Kurzer Tipp: In Argentinien auf jeden Fall „Schwarztauschen“ am besten US Dollar in einer Casa de cambio. Der Kurs liegt momentan zwischen 1 USD=12-15 ARGPeso(Beim EUR ist der Kurs faktisch gleich). Das ist in Argentinien Problemlos.