Der Zauber von Lalibela – Äthiopiens himmlische Stadt
Dunstschwaden umhüllen die Felskirchen an diesem Morgen. Nebel mischt sich mit dem Weihrauch, der nach außen zieht. Seit 7 Uhr sitzen wir nun hier und hoffen, eine Lücke ins Kircheninnere zu finden, um die einzigartige Stimmung hautnah miterleben zu können. Es ist mein 31. Geburtstag, nie zuvor habe ich einen meiner Geburtstage in solch mystischer Atmosphäre verbracht wie hier in Lalibela. Mit seinen zwölf monolithischen Felskirchen, die vor etwa 800 Jahren aus dem Felsen herausgemeißelt wurden und durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind, ist das der Wallfahrtsort für die äthiopisch-orthodoxen Christen. Natürlich zählen diese Kirchen zum Weltkulturerbe der UNESCO und ziehen auch Touristen an – so wie uns. Doch an diesem Morgen sind wir die einzigen „Fremden“ unter den Gläubigen. Immer wieder kommen Gruppen barfüßiger Äthiopier an uns vorbei. Einige halten Schirme in die Luft, andere küssen die alten Mauern. Als wir endlich eine Lücke entdecken, schleichen wir in den Innenraum der Bet-Mika’el. Die Gläubigen drängen sich, stehen eng an eng, um der stundenlangen Predigt zu folgen. Auch wir wohnen nun dem Gottesdienst bei, der …